Stille Nacht, Horror Nacht

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Vor langer Zeit herrschte jeden Dezember der König Hofnarr über die Weihnachtsfeiertage. Damals nannte man es das Narrenfest. “Was sagst du, Pop, is der okay?“, fragte Archie. Sein Vater und er brachten einen Weihnachtsbaum in den Chock'lit Shoppe und stellten ihn ab. Pop lächelte glücklich. “Der beste Baum aller Zeiten. Danke, Archie. Danke, Fred.“
“Wir danken dir, Pop. Dass wir vor dem Diner verkaufen dürfen.“, entgegnete Mr Andrews. Archie begegnete meinem Blick und lächelte. Ich lächelte zurück. Der Rotschopf sagte etwas zu seinem Vater und kam dann auf mich zu, um sich mir gegenüber zu setzen. Ich klappte den Laptop zu und sah ihn an. “Seid ihr in der Stadt über die Feiertage?“, fragte ich neugierig.
“Ja, eigentlich wollten wir meine Mom besuchen, aber sie hat 'ne Single-Kreuzfahrt gebucht, also...“, erzählte er mir.
“Wie läuft's mit dir und Veronica?“
“Lief schon besser.“
“Falls es dich irgendwie tröstet, Betty und Jughead haben es gerade auch nicht so leicht.“, erklärte ich ihm. Die Beziehung zwischen den beiden erschien mir wirklich merkwürdig. Besonders seit dem Vorfall auf FPs Party war ich mehr verstört denje.
“Sierra, wollt ihr einen Weihnachtsbaum, du und deine Familie? Geht auf's Haus.“, rief mir Mr Andrews zu.
“Der darf aber nicht so groß sein.“, lachte ich, “Meine Mom beschwert sich immer, dass er den ganzen Raum einnimmt.“
Mr Andrews lachte leicht. “Ich sehe mal nach, was ich finden kann.“ Dann ging er nach draußen.
“Also sehen wir uns bei Kevins Julclub?“, fragte Archie mich.
“Ja, denn das klingt nach einer tollen Idee.“, lachte ich. Archie lachte ebenfalls und stand dann auf, um seinem Vater zu helfen. Und so kam Weihnachten. Doch in diesem Jahr war König Hofnarr Black Hood.

Veronica hatte sich mal wieder völlig selbst übertroffen. Auf dem Tisch lagen mehrere Geschenke und ich war mir sicher, dass sie ziemlich teuer waren. “Kevins Julclub hat ein Limit von 20 Dollar, V.“, teilte ich ihr mit.
“Kevin soll locker bleiben. Und das ist natürlich nicht nur für Kevins Wichteln. Ich habe einen Hermes Schal für meine Mom, eine Lederreisepasshülle für meinen Dad, jetzt wo er wieder reisen kann und 'ne Kleinigkeit für meine besten Mädchen.“, erklärte Veronica fröhlich. Betty und ich sahen sie lächelnd an. “Und, 'ne Spielerei für Archie.“, fügte sie noch hinzu.
“Seid ihr jetzt wieder zusammen?“, fragte Betty neugierig.
“Ich hab sie vor der Trennung gekauft. Und hast du es nicht gehört? Wir sind noch Freunde.“
“Oh ja. Sind wir das nicht alle?“, fragte ich belustigt. Veronica atmete hörbar auf.

Kevin nahm das Wichteln ziemlich ernst, daher trafen wir uns im geschmückten Aufenthaltsraum der Schule, um uns unsere Geschenke zu überreichen. Weihnachten war die einzige Zeit im Jahr, die ich wirklich liebte und wo ich mich anstellte wie ein kleines Kind. “Veronica, du bist dran.“, sagte Kevin und reichte ihr einen Umschlag. Diese öffnete ihn und zog eine Karte heraus. “Oh, ein Gutschein für eine Paarmassage. Danke, Josie.“, sagte Veronica nervös und blickte kurz zu Archie.
“Du kannst ja mit Betty gehen.“, versuchte Josie sich zu retten. Betty lachte leicht. “Oder deiner Mom. Wenn du willst.“
“Oder ich geh mit deiner Mom.“, warf Reggie grinsend ein.
“Herrgott, können wir diese Tortur endlich beenden?“, fragte Cheryl genervt.
“Sierra, du bist die nächste und zum Glück auch die letzte.“, meinte Kevin, um das Thema zu wechseln. Ich betrachtete belustigt das sehr seltsam verpackte Geschenk in meiner Hand. “Okay, ich erkenne an der Verpackung, wer meinen Namen gezogen hat.“, lachte ich und blickte wissend zu Archie, der ebenfalls lachen musste. Ich zog vorsichtig das Geschenkpapier auseinander und lächelte, als ich das Geschenk sah.
“Archie“, sagte ich kaum hörbar und betrachtete die Schallplatte.
“Mein Dad und ich haben das in der Garage gefunden.“, lachte er.
“Der schweizerische Robinson?“, fragte Veronica verwirrt.
“Ja, das ist eine alte Schallplatte zum Mitlesen, die wir gehört haben, als wir etwa fünf waren. Oh mein Gott.“, lachte ich. “Ich liebe sie, Archie. Danke.“ Lächelnd sah ich den Rotschopf an.
“Hey, Leute. Frohe Weihnachten.“, kam es plötzlich. Als ich zur Tür blickte, entdeckte ich Moose und Midge. Er war endlich aus dem Krankenhaus gekommen.
“Moose!“, rief Kevin sofort begeistert und stand auf. Stürmisch begrüßten ihn alle. Nur Archie schien etwas nachdenklich zu sein.

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