Es war wieder so weit. Kevin organisierte ein neues Musical und diesmal sollte es Heather werden. "Hallo, Heathers-Familie. Bevor wir anfangen gibt es eine kleine Veränderung in unserem Kreativteam. Ihr wisst ja, Evelyn Evernever hat mir geholfen das Musical zu produzieren. Aber Evelyn soll jetzt auch meine Co-Regisseurin sein.", erklärte Kevin uns in der Aula. Ungläubig beobachtete ich wie Evelyn fröhlich die Bühne betrat und sich neben Kevin stellte. "Ja, was für 'ne Freude.", lachte sie.
"Was? Kevin, nein. Du führst doch immer allein die Musical-Regie.", warf Betty ein.
"Das war immer unglaublich stressig, Betty. Vor allem nach den Vorkommnissen letztes Jahr."
"Können wir vielleicht nicht über Midge reden? Bitte?", kam es von Fangs. Er war immer noch nicht darüber hinweg gekommen.
"Schön. Gehen wir alle Rollen durch und zeigen Evelyn wie weit wir bis jetzt sind."
"Ich spiele Veronica Sawyer. Außenseiterin, die eine Heather wird und dann wieder Außenseiterin.", meinte Josie lächelnd.
"Ich bin Sweet Pea, ich spiele JD. Veronica Sawyers Badboy heißer Schwarm."
Archie und ich tauschten belustigte Blicke. Das konnte lustig werden.
"Reggie Mantle alias der Sportler Ram Sweeney. Mein Kumpel Archie hat mich hergelockt, zwei Kumpels, die Theater spielen wollen.", meinte Reggie grinsend.
"Da in Heathers viel getanzt wird, dachten Evelyn und ich, wir brauchen eine Choreografin. Also einen ganz großes Heathers-Hello für Riverdales Tanzmaus Nummer eins, Tony Topaz.", kündigte Kevin die Braunhaarige an, die über die Bühne stolziert kam.
"Sagt mal, hat jemand eine Kettensäge? Was zur Hölle soll das?", fragte Cheryl aufgebracht, als sie sie sah. Schien so als würde es bei dem Pärchen kriseln.Evelyn hatte uns alle dazu gebracht, dass wir auf dem Boden des Aufenthaltsraumes lagen und die Augen schlossen. Sie hielt diese Übung für äußerst wichtig. Ich hingegen fand es lächerlich. "Alles in eurem Leben ist von Bedeutung. Die universellen Wahrheiten liegen in euren persönlichen Erfahrungen. Du bist tief in mir und ich bin tief in dir. Während der Proben erforschen wir unsere eigenen persönlichen Traumata und Erfahrungen und verleihen ihnen durch unsere Kunst Ausdruck.", sprach Evelyn, während sie um uns herum ging. Ein Klatschen ließ mich jedoch aufschrecken. Sofort öffnete ich meine Augen und sah zu Kevin, der in der Tür stand. "Okay, Veronica, Betty, Set up und Kostüme sind soweit klar. Zieht euch um."
Nur wenige Minuten später waren die anderen in ihren Kostümen auf der Bühne. Ich hingegen blieb im Hintergrund, was in diesem Fall bedeutete neben Kevin vor der Bühne. "In diesem Song geht es um Heathers unumstrittene Macht, versteht ihr? Jeder von euch kriegt alles, was sie will. Jeder Zeit. Also lasst sie auch frei, diese Kraft.", sagte Kevin.
"Wir beginnen mit ein paar simplen Steps.", rief Tony und stand auf.
"Ja, wir machen das schon.", entgegnete Cheryl ihr genervt.
"Äh, Toni hat eine fantastische Choreo.", warf Kevin dazwischen.
"Toll. Aber meine Heathers und ich haben eine eigene Choreo."
"Komm schon, Cheryl. Lass uns professionel sein, also hör auf.", meinte Toni leise.
"Haben wir hier ein Problem?", fragte Cheryl. Doch bevor Toni antworten konnte, begannen Cheryl und die Heathers zu singen und zu tanzen. Gespannt beobachtete ich das ganze. Diese ganze Aufführung würde noch sehr interessant werden.Abends hatte Evelyn eine Party geschmissen, so dass die meisten am nächsten Tag einen Kater hatten.
"Also, die letzte Nacht war ein riesen Spaß, aber jetzt wird es Zeit einen Schritt tiefer zu gehen. Jeder erzählt etwas, das er noch keinem vorher erzählt hat.", meinte Evelyn bei der Probe. Sofort setzte mein Herz aus.
"Was großes oder kleines. Hat denn niemand eine Bürde, die wir ihm ein wenig abnehmen können?"
Niemand meldete sich.
"Ich werde von Midges Geist verfolgt.", warf Kevin ein. "Ich denke immer an sie, seit Beginn der Proben. Und ich fühl mich einfach schuldig."
"Ich hab sie auch gesehen. Nicht in echt, aber in Albträumen.", warf Fangs ein. Überrascht sahen wir die beiden Jungs an.
"Wie wunderschön. Durch ihre Offenheit haben diese zwei jungen Männer eine unerwartete Verbindung gefunden. Vielleicht sogar noch mehr. Also, wer will der nächste sein?", meinte Evelyn lächelnd.
"Mein Vater ist Black Hood.", platzte es aus mir heraus. Sofort wurde es still und alle Augen waren auf mich gerichtet.
"Wovon redest du da, S?", fragte Veronica verwirrt.
"Ihr wisst alle, dass mein Onkel Calvin Blackhood ist. Aber... Ihr wisst nicht, dass er eigentlich mein biologischer Vater ist. Ich habs euch verschwiegen, weil ich mich geschämt habe und nicht wollte, dass ihr schlecht von mir denkt.", erklärte ich mit Tränen in den Augen. "Das ist auch der Grund, warum meine Eltern sich scheiden lassen wollen. Ich hätte es euch gern früher gesagt, aber es ging nicht anders." Archie legte mir eine Hand auf die Schulter, während ich sprach.
"Archie, wusstest du davon?", fragte Betty ihren besten Freund. Dieser nickte. "Ja, aber ich musste ihr versprechen nichts zu sagen.", beichtete er. So wie mich alle ansahen, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Doch gleichzeitig war ich erleichtert, denn meine Freunde wussten endlich, was ich die ganze Zeit mit mir herumgetragen hatte. Ich fühlte mich irgendwie leichter.Nach der Probe wollte ich so schnell es ging nach Hause, doch während ich meine Sachen im Aufenthaltsraum zusammenpackte, kam Archie herein. "Tja, ich würd sagen, jetzt wissen es alle.", sagte er seufzend.
"Jap. Ist echt komisch... Aber irgendwie bin ich erleichtert. Es war schwer die ganze Zeit so ein Geheimnis zu haben. Ich weiß nur nicht, was die anderen jetzt von mir denken.", sagte ich leise.
"Das was sie auch sonst denken." Archie kam einen Schritt auf mich zu und griff nach meinen Händen. "Dass du klug und mutig bist. Und stark. Dass er dein Vater ist, ist nicht deine Schuld. Und du bist nicht wie er. Das wissen wir alle."
"Danke, aber wir wissen beide, dass ich genauso bin wie er. Ich habe Chic ausgeliefert und habe dich begraben, als Blackhood es mir befohlen hat. Ich schätze, das liegt in der Familie."
"Sag das nicht, Sierra.", kam es leise von Archie. Er hob seine Hand und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. "Betty, Jughead und Veronica werden niemals schlecht über dich denken."
"Und du?", fragte ich leise. "Er hat deinen Dad angeschossem."
"Wär ich hier, wenn ich schlecht von dir denken würde?", entgegnete mir Archie mit einem kleinen Lächeln. "Ich liebe dich, Sierra."
"Ich liebe dich auch, Archie.", erwiderte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.Betty, Archie, Veronica und Jughead saßen in der Maske, als ich zu ihnen stieß. Alle vier sahen mich erwartungsvoll an. "Es tut mir leid, Leute. Ich hätte es euch früher sagen sollen, aber es ging nicht. Ich war nicht bereit dafür. Weil ich es selbst nicht wahr haben wollte. Seid nicht böse auf mich. Oder auf Archie, er hat nur das getan, worum ich ihn gebeten habe.", begann ich.
"Sierra, wir sind doch nicht sauer.", meinte Betty aufmunternd.
"Eher geschockt, dass dein eigener Vater dir so etwas angetan hat.", fügte Veronica hinzu. "Du kannst mit uns über alles sprechen. Das weißt du doch."
"Ja, und wir sind die letzten, die dich dafür verurteilen sollten.", sprach Jughead schmunzelnd.
"Ihr seid also nicht wütend auf mich?", hakte ich vorsichtshalber nach. Alle drei schüttelten den Kopf. Erleichtert atmete ich aus.
"Du solltest dich fertig machen.", meinte Betty plötzlich.
"Was, aber ich mach doch gar nicht wirklich mit.", entgegnete ich verwirrt.
"Ja, aber Kevin will, dass wir am Ende alle zusammen singen. Es soll was besonderes sein."
Ungläubig sah ich zu Jughead, doch er sah genauso begeistert aus wie ich. "Sieh mich nicht so an. Ich leide genauso." Archie fing an zu lachen. Die anderen gingen an uns vorbei und ließen uns allein. "Siehst du, hab dir gesagt, alles wird gut.", meinte Archie lächelnd.
"Ja, ich sollte öfter auf dich hören.", lachte ich leise. "Danke. Für alles."
"Gern.", lächelte Archie. "Sind deine Eltern heute hier?"
Enttäuscht senkte ich den Blick.
"Nein, sind sie nicht. Ich wollte nicht, dass nur einer kommt, also hab ich ihnen nichts vom Musical erzählt."
"Das tut mir leid." Mitleidig sah der Rotschopf mich an.
"Schon gut. Ich spiele ja ohnehin nicht mit, also... Viel Erfolg da draußen, Archie." Lächelnd zog ich ihn an mich und küsste ihn. Sanft erwiderte er den Kuss.Am Ende bekamen sie mich doch noch auf die Bühne, so dass ich letztendlich mitsang. Als der Song zu Ende war, war es still. Doch dann stand jemand im Publikum auf und klatschte in die Hände. Verwirrt schaute ich zu Evelyn, die strahlte. "Ich wusste, dass es Daddy gefallen würde." Daddy? Der Mann im Publikum war Edgar Evernever. Schockiert sah ich zu wie sich nach und nach die Leute erhoben und klatschen. Beim genaueren hinsehen, erkannte ich, dass es alles Mitglieder der Farm waren. Ich erkannte es an den weißen Klamotten, die sie alle trugen. Verwirrt tauschte ich Blicke mit meinen Freunden. Irgendwas stimmte nicht.
DU LIEST GERADE
Riverdale
Fiksi PenggemarRiverdale scheint auf den ersten Blick ein ruhiges, friedliches Städtchen zu sein, doch der Schein trügt. Seit dem tragischen Tod von Jason Blossom ist nichts mehr wie es mal war. Ein Mörder weilt unter den Menschen in Riverdale. Außerdem mischt die...