Death Proof - Todsicher

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In Riverdale trägt jeder eine Maske. Nicht nur Black Hood. Aber manchmal verrutscht die Maske und unser wahres Ich wird für die ganze Welt sichtbar. Dann versuchen wir sie wieder aufzusetzen wie ein Kind in einem billigen Halloweenkostüm, aber es ist zu spät. Die Menschen haben bereits gesehen, was drunter ist. Und es ist furchteinflößend. So schnell es ging rannte ich auf das Five Seasons zu, in dem Nick St. Clair wohnte. Als ich sah, dass die Tür zu seinem Hotelzimmer offen stand, geriet ich in Panik. Wenn er tot war, war es meine Schuld, denn ich hatte Black Hood den Namen gegeben. Vorsichtig betrat ich das Zimmer und blickte geschockt zu Nick, der im Bademantel rumstand. Sein Gesicht war voller blauer Flecken, als hätte ihn jemand verprügelt. “Was?“, fragte er nach ein paar Sekunden genervt, in denen ich ihn angestarrt hatte. “Willst du auch auf mich einprügeln wie er?“ Er war wütend. Und die Tatsache, dass er mit einem Messer spielte, machte die Situation nicht besser. “Du lebst ja, Nick.“, stellte ich fest. Nick stieß das Messer in die Kommode.
“Ja, und sag der Schlampe Veronica, dass sie Glück hat, dass ich nicht zur Polizei gehe.“, zischte er.
“Nicholas, warum bist du noch nicht angezogen?“, sprach ein Mann. Es musste sein Vater sein. Neben ihm tauchte eine Frau auf.
“Und wer ist das?“, fragte sie fröhlich.
“Sie sind hier nicht mehr sicher.“, sagte ich sofort. Sie mussten so schnell wie möglich weg, bevor Black Hood auftauchte. “Okay? Keiner von Ihnen. Sie sollten gehen.“ Das Klopfen an der Tür unterbrach mich augenblicklich. Sheriff Keller und ein weiterer Polizist betraten den Raum.
“Nicholas St. Clair?“, fragte Sheriff Keller.
“Ja, ich bin sein Vater. Gibt's ein Problem?“, fragte der Mann. Also lag ich mit meiner Vermutung richtig.
“Gegen Ihren Sohn wurde Anzeige erstattet. Er muss sofort mit auf die Wache kommen. Sie und Ihre Frau auch. Zieh dir was an, Junge.“ Genervt ging Nick weg. Seine Eltern sahen ihn nicht einmal besonders überrascht an. Mr Keller drehte sich zu mir und sah mich an. “Muss ich fragen, was du hier tust?“
“Ich... Ich wollte sicher gehen, dass Nick das bekommt, was er verdient.“, antwortete ich ihm und schluckte.
“Geh nach Hause, Sierra.“, sagte Mr Keller und lächelte leicht. Erleichtert darüber, dass Nick noch lebte, verließ ich das Hotel. Doch draußen bekam ich einen erneuten Anruf von Unbekannt. Zögernd ging ich ans Handy. “Sie haben ihn nicht getötet.“, begann ich verwundert.
“Nick ist kein Sohn von Riverdale und du hast mir schon das wundervollste Geschenk gemacht. Als du Nicks Namen genannt hast, hast du dich bloßgestellt und mir die echte Sierra Adams gezeigt. Sie war wunderschön und rechtschaffend. Richterin, Geschworene, Hänker.“, sprach Black Hood stolz.
“Nein. Nein, so ist es nicht. Ich bin... das ist...“, stammelte ich, aber ich bekam keinen vernünftigen Satz heraus.
“Jetzt kenne ich dein wahres ich, Sierra. Und die wirkliche Arbeit kann beginnen.“ Bevor ich fragen konnte, was er meinte, legte er einfach auf. Verdutzt starrte ich auf mein Handy.
Hey, bist du wach? Die Nachricht von Archie ließ mich kurz aufschrecken, da ich erst dachte, sie wäre von Black Hood. Doch es war nur mein alter Freund Archie Andrews.

“Ich musste den Kopf frei kriegen. Es hat funktioniert. Und ich hab gemerkt, dass alles nur ein krankes Spiel von ihm ist. 'Ne psychologische Folter. Also... Ich bin fertig. Mit Black Hood. Mit seinen Briefen. Mit seinem Simon-sagt-Zeug.“, erzählte ich Archie, während wir durch die Straßen zum Pop's liefen.
“Und was machst du, wenn er wieder anruft?“, fragte Archie mich.
“Ich werd nicht rangehen. Ich kann nicht weiter spielen, ich kann nicht mehr.“, antwortete ich und atmete hörbar aus.
“Hat er dich nicht bedroht?“
“Ja, aber das war nur eines dieser Psychospielchen, da bin ich mir sicher.“
“Was ist mit Jughead, Betty und Veronica? Wir müssen ihnen die Wahrheit sagen.“, entgegnete Archie.
“Das mach ich schon noch. Lass erstmal etwas Gras darüber wachsen. Ich will sicher sein, dass es vorbei ist.“, sagte ich seufzend. Archie griff nach meinem Arm und deutete an, dass ich stehen bleiben sollte. Verwirrt blickte ich ins Pop's, so wie er, und sah wie Jughead und Toni miteinander redeten und lachten. Geschockt beobachtete ich das Szenario. Wenn Betty das sehen würde... Das Klingeln von Archies und meinem Handy sorgte dafür, dass ich den Blick abwandte. Ich kramte in meiner Jackentasche nach meinem Telefon und ging ran.

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