Das verräterische Herz

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Und in einem unbesonnenen Augenblick, änderte sich für immer das Leben der Cooper Frauen. Eine Mutter, die ihren Sohn beschützen wollte und eine Tochter, die ihre Mutter beschützen wollte. Und weniger als 50 Meter entfernt, spielte Archie Andrews ein gefährliches Spiel. Doch der Höhepunkt war, dass Hiram Lodge den Trailerpark haben wollte. "Veronica, versuchst du gerade mich zu manipulieren?", fragte Jughead sie entgeistert.
"Definiere manipulieren.", entgegnete die Schwarzhaarige.
"Total viele werden ihr Zuhause verlieren."
"Jughead, komm doch einfach mit deinem Dad vorbei und setz dich mit meinem Dad zusammen. Dann können wir das persönlich klären, wie zivilisierte Menschen.", schlug Veronica vor. In ihrem Tonfall klang es, als würde sie gerade mit Jughead einen Geschäftsdeal aushandeln.
"Okay. Unter einer Bedingung. Dein Dad kommt zum Sunnyside Trailerpark. Er soll die Menschen sehen, die er vertreiben will.", meinte Jughead. Dass er sauer war, wunderte mich ganz und gar nicht. Etwas stimmte mit Hiram Lodge nicht.
"Gut, und glaub mir. Niemand soll vertrieben werden.", stellte Veronica klar. Ich lachte verächtlich auf.
"Na klar.", murmelte ich. Bevor Veronica etwas sagen konnte, stürmte Kevin in den Aufenthaltsraum der Schule. "Oh mein Gott, habt ihr das gehört? Das Funkgerät von meinem Dad ist am platzen. Die Polizei hat heute Morgen eine Leiche gefunden. Über und über voll mit Blut. ", teilte er uns aufgeregt mit.
"Ist Black Hood aus seinem Grab wieder auferstanden?", fragte ich belustigt, was jedoch kein anderer witzig fand. Denn niemand lachte.
"Weiß man wessen Leiche?", fragte Archie sofort.
"Wo hat man sie gefunden?", fügte Betty hinzu.
"Die Untersuchungen laufen noch, aber es war wohl 'ne grausame Unterwelthinrichtung im Hotel. Blut und Hirn war überall auf der Bettdecke.", erzählte Kevin. Angewidert verzog ich das Gesicht.
"Okay, Kevin. Wir habens gecheckt.", warf ich ein.
"Ich muss jetzt gehen.", sagte Betty und lief aus dem Raum. Verwundert sah ich meiner Freundin nach. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen um Betty.

Zwei Tage später machte ich mich auf den Weg zu den Coopers. Eine Nachricht von Betty ließ mich glauben, etwas schreckliches sei passiert, weshalb ich nicht zögerte. Meine Befürchtungen würden sich bald bestätigen. Betty saß völlig aufgelöst auf den Stufen vor ihrem Haus, als ich auf sie zuging. "Betty, was ist denn los? Was machst du hier draußen?", fragte ich und setzte mich neben sie.
"Ich glaub, ich werd wahnsinnig, Sierra. Meine Mum tut so, als wär alles normal, dabei ist es das nicht. Alles, wirklich alles, bricht auseinander. Einfach alles bricht auseinander." Ich wusste gar nicht, was diese Sätze zu bedeuten hatten und runzelte verwirrt die Stirn. "Ich muss dir dringend was sagen, Sierra."
Doch das, was Betty mir erzählte, konnte ich nicht glauben. Tschick hatte einen Menschen umgebracht, angeblich aus Notwehr und Bettys Mutter beseitigte mit Betty die Leiche, weil sie ihren Sohn nicht verlieren wollte. Das ganze glich beinahe einem Stephen King Roman.
"Ich kann nicht essen, ich kann nicht schlafen, ich bin besessen von diesem schrägen Mann. Von seinem Handy und seinem Leben. Während meine Mum so tut, als ob gar nichts passiert wär.", fügte Betty zu ihrer Erzählung hinzu. Geschockt fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht und faltete sie dann in meinem Schoß. "Gott, wieso hab ich nicht die Polizei gerufen?", fragte Betty frustriert.
"Das kannst du doch immer noch. Und vielleicht musst du das auch.", entgegnete ich ihr.
"Und was soll ich sagen, Sierra?"
Doch ich wusste darauf keine Antwort. Vor uns ertönte ein Motor, was mich aufschauen ließ. Eine Frau fuhr mit ihrem Abschleppwagen die Straße runter und blieb vor uns stehen. "Hey, weiß einer von euch, wer der Besitzer von diesem Auto ist?", fragte sie an uns gewandt. Mein Blick wanderte zu dem alten silbernen Auto, das eine Menge Dellen hatte. "Es steht schon seit vorgestern da. Die Nachbarn beschweren sich." Ich schluckte den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Das musste das Auto von dem Typen sein.
"Ja, sorry, Officer. Das ist mein Wagen.", sagte ich dann schnell, da Betty nicht in der Lage zu sein schien, um zu sprechen. "Ich kann die Schlüssel nicht finden.", fügte ich noch hinzu.
"Morgen früh wird die Straße gereinigt. Ich fahr einmal um den Block. Wenn er dann noch da ist, kriegst du 'nen Strafzettel.", meinte der Deputy. Seufzend nickte ich und sah zu, wie sie davon fuhr.
"Betty, wie schnell kannst du ein Auto kurzschließen?", fragte ich meine beste Freundin. Das Auto musste weg.

Wie sich herausstellte konnte Betty das in wenigen Sekunden, so dass wir nun das Auto im Wald herumschoben, um es im See zu ertränken. "Bei Norman Bates sah es so einfach aus.", sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen und atmete aus, als der Wagen im See landete. Ich fing augenblicklich an zu zittern, was sicher nicht an der Nachtluft lag. Betty und ich sahen zu, wie das Auto langsam im See versank. Erleichtert atmete ich aus, als ich merkte, dass es klappte. "Sein Handy auch.", warf ich ein, doch Betty bewegte sich nicht von der Stelle. Nervös schaute ich sie an.
"Betty, das Telefon.", drängte ich. Sofort griff Betty in ihre Jackentasche und holte das Telefon raus, nur um es dann in den See zu werfen. Dann klammerte sie sich an mich. Und ich hielt sie fest. Denn ich befürchtete, dass sie sonst zusammenbrechen würde. Das einzige, dass sie nun tun musste, war die Leiche wegbringen. Doch dabei konnte ihr nur FP helfen.

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