Jeder hat Angst es auszusprechen. Also lasst mich die erste sein. Unter uns war ein Serienmörder. San Francisco hatte den Zodiac. New Orleans hatte den Axeman. Texarkana, Texas, hatte den Phantom Killer. Die Liste geht weiter und weiter. Riverdale reiht sich ein mit einem eigenen Psychopathen. Black Hood. Da war es wieder. Terror sickerte in das Felsgestein von Riverdale. Bürgermeisterin McCoy setzte eine Bürgerversammlung an. Die Menschen hatten Angst allein durch die Straßen zu gehen. Vor allem nach Einbruch der Dämmerung. Läden schlossen früher. Schlösser wurden an Türen angebracht. Der Argwohn zwischen dem Norden und dem Süden vertiefte sich. Angefacht von Alice Cooper. Und jeder fragte sich, welche Gefahr lauerte in der Dunkelheit? Und wann würden wir das nächste mal von Black Hood hören? Und wie weit ließ sich Archie von der dunklen Seite anziehen, um seinen Vater zu rächen und um Black Hood aufzuhalten? Verängstigt starrte ich den Umschlag an, der mich erreicht hatte. In schwarz stand mein Name darauf und nachdem Betty mir erzählt hatte, dass Black Hood ihrer Mutter so einen Umschlag geschickt hatte, konnte ich mir denken, von wem der hier war. “Sierra, okay. Also meinem Dad zu sagen, dass ich im Wald cruise war nicht cool. Er hat es sogar meiner Mum erzählt. Außerdem hab ich meine Onlinemitgliedschaft bei RedStatMeat.com wieder aktiviert. Also gibt es kein Cruisen mehr in naher Zukunft.“, teilte mir Kevin mit und setzte sich mir gegenüber. Doch ich reagierte nicht. “Sierra? Was ist denn?“, fragte er und sah mich an.
“Ich hab die Post der Blue and Gold durchgelesen. Und ich habe einen Brief von Black Hood bekommen.“, beichtete ich ihm dann aufgewühlt. “Er sagt, er tut das alles hier für mich.“
“Sierra, die Worte deiner Freundin Betty haben mich inspiriert. Die Sünder der Stadt müssen Reue zeigen. Wenn nicht gibt es noch mehr Leiden und Blutvergießen. Ich schicke dir einen Geheimcode, er zeigt dir, wo ich den nächsten Sünder bestrafe. Das ist ein Test. Nur du kannst das Rästel lösen, Sierra.“, las Kevin den Brief vor und sah mich dann geschockt an. “Dann war Black Hood also beim Jubiläum.“
“Die ganze Stadt war da.“, warf ich ein und fuhr mir frustriert durch die Haare.
“Wir müssen das meinem Dad zeigen.“, meinte Kevin.
“Den Geheimcode, ja. Klar, aber nicht diesen Brief. Der ist nur für... für mich. Wir dürfen niemandem davon erzählen.“ Ich riss ihm den Brief aus der Hand und legte ihn auf den Tisch.
“Er ist wichtig.“, sagte Kevin streng.
“Kevin, wenn wir den Brief deinem Dad geben, erzählt er es meinen Eltern und die werden dafür sorgen, dass ich weit weg von alldem hier bin.“
“Gut.“, meinte Kevin.
“Nein.“, widersprach ich, “Das ist ein Test. Das hat er gesagt. Was ist, wenn der Test darin besteht, zu sehen, was ich damit mache. Was ich mit dem Brief anstelle. Geb ich ihn weiter oder nicht? Bin ich stark? Oder bin ich schwach? Bin ich es wert?“
“Er ist ein Psychopath, Sierra. Und du bist in der Highschool und nicht beim FBI.“, entgegnete Kevin mir.
“Ist es nicht besser, wenn die Leute sich auf den Geheimcode konzentrieren anstatt auf den Brief?“, fragte ich.
“Wie soll denn das passieren?“, fragte Kevin entgeistert, aber ich hatte eine Idee.
Ich erzählte Betty von meinem Fund und sie half mir, den Brief Mrs Cooper zu geben. Sie behauptete, sie hätte den Code bekommen und weckte somit die Beschützerinstinkte ihrer Mutter. Mrs Cooper würde den Code im Register veröffentlichen und die ganze Stadt würde versuchen ihn zu knacken. Zuhause versuchte ich dann selbst herauszufinden, was der Code bedeutete. Allerdings war dies schwieriger als gedacht. Ich hatte keine Ahnung, was Black Hood mir sagen wollte. Also brauchte ich Hilfe.Betty, Kevin und ich waren bei Jughead, um den Code zu knacken. Mit dabei war Toni, ein Mädchen von der Southside High, die mit Jughead befreundet war. Sie half ebenfalls mit. “Das hab ich schon mal gesehen und das macht mich verrückt, dass mir nicht einfällt, wo.“, sagte ich und deutete auf den Zettel.
“Nach dem Lesen von Mrs Paroo's Büchern hab ich nach üblichen Buchstabenkombinationen gesucht. T-H, A-N, I-N-G...“, begann Jughead und setzte sich auf, da er die ganze Zeit auf dem Sofa gelegen hatte.
“Ich habe nach Doppelungen gesucht, also Doppel L wie in killen.“, fügte Toni hinzu.
“Das ist morbide.“, warf Kevin ein.
“Und wir wissen nicht, welche Sprache das hier ist. Ich meine, das kann ein Anagramm sein.“, teilte uns Jughead mit. Seufzend ließ ich den Zettel fallen.
“Es liegt mir buchstäblich auf meiner Zunge.“, murmelte ich.
“Okay, gehen wir zurück zum Anfang. Was wissen wir über diesen Kerl? Wer ist er?“, fragte Jughead.
“Er ist weiß, männlich, in den 40ern. So wie fast alle Serienkiller, denk ich.“, kam es von Toni.
“Nein, ich meine, wieso tötet er Menschen? Oder zumindest, wieso jetzt?“
“Wir wissen Black Hood ist davon besessen die Stadt von Sündern und Heuchlern zu befreien. Und er scheint nur Leute mit Verbindungen zur Northside anzugreifen.“, sagte Betty nachdenklich.
“Und schon geht es wieder mit den Fake News weiter. Ihr von der Northside und eure Privilegien. Ihr verteufelt doch immer nur die Southside, also denkt ihr, Black Hood kommt von dort.“, sprach Toni etwas angepisst.
“Das ist doch kein verteufeln, Toni. Das sind nur die Fakten.“, meinte Betty, “Da gibt es viel mehr Drogen und Gangs.“
“Meinst du, die Drogen, die hauptsächlich an die Northside Crackheads verkauft werden? Was ist mit den Northside Neo-Nazis und dem roten Kreis? Die roten Psychos wohl eher. Es überrascht mich, dass du es noch nicht ausgesprochen hast, Betty.“
“Was denn?“, fragte sie sauer.
“Na dass du denkst, Black Hood ist ein Serpent. Wir wissen alle, wie sehr du uns hasst.“
“Nicht, Toni. Das ist nicht wahr“, meinte Jughead, um seine Freundin zu verteidigen.
“Ich hasse die Serpents nicht.“, widersprach Betty.
“Ach ja? Und warum muss dein Freund dir dann verschweigen, dass er mittags an unserem Tisch sitzt?“ Überrascht sah Betty zu Jughead. Kevin und ich tauschten Blicke.
“Ich muss jetzt gehen.“, sagte er.
“Ja, ich glaube, ich verschwinde jetzt auch.“, sagte Toni und stand vom Boden auf. Entschuldigend sah ich Betty an und packte meine Sachen zusammen. “Okay, ich kann dich nach Hause bringen.“, schlug Kevin vor.
Doch Toni sah ihn unbeeindruckt an und ging einfach an ihm vorbei. “Oder du kannst mich nach Hause bringen. Bis später, Leute.“ Mit schnellen Schritten folgte ich den beiden nach draußen.Während meine Mutter und mein Onkel bei dem Treffen mit der Bürgermeisterin waren und mein Vater schlief, lag ich im Bett und dachte über den Code nach. Plötzlich hatte ich eine Erleuchtung und dachte, ich könnte den Code entziffern. Also schrieb ich Betty eine Nachricht und fuhr mit dem Rad zur Bibliothek, um mich dort mit ihr zu treffen. “Das glaub ich nicht.“, murmelte ich und las dann vor, was ich entziffern konnte, “Ich schlage dort wieder zu, wo alles begann.“
“Im Rathaus... Meine Rede.“, sagte Betty schockiert. Schnell stand ich auf. “Los komm.“, sagte ich. Betty folgte mir.
Im Rathaus angekommen, sah ich die Leute an. “Sie müssen alle sofort gehen!“, rief ich laut.
“Black Hood will hier herkommen.“, fügte Betty hinzu, “Er sagt, das ist sein nächstes Ziel.“
“Was soll das bedeuten? Was heißt, Black Hood will hier herkommen?“, fragte Mrs Cooper.
“Der Code sagt, dass er ins Rathaus kommt.“, erklärte ich.
“Was?“, fragte meine Mutter verwirrt und schockiert. Als das Licht ausging, fingen die Leute an zu murmeln.
“Bitte, bewahren Sie Ruhe. Bleiben Sie auf ihren Plätzen. Wir klären das.“, sagte Bürgermeisterin McCoy ins Mikrofon. Hilfesuchend sah ich Betty an, doch sie hatte einen Plan. Sie lief schnell auf die andere Seite des Raumes und löste den Feueralarm aus. Die Leute verließen augenblicklich das Rathaus.Widerwillig holte ich den Brief aus meiner Jackentasche und reichte ihn Sheriff Keller. Meine Mutter stand mit verschränkten Armen vor mir, während mein Vater mich besorgt ansah. Onkel Calvin legte mir eine Hand auf die Schulter, als wolle er mich beschützen. “Das hier ist von Black Hood. Kam mit dem Code zusammen.“, sagte ich leise.
“Dann hast du ihn vor uns verheimlicht?“, fragte Mr Keller. Meine Mutter riss ihm den Zettel aus der Hand und las ihn sich durch. “Oh mein Gott, Sierra...“, brachte sie geschockt heraus. Es war vermutlich das erste mal, dass meine Mutter sich wirklich Sorgen um mich machte.Später würde diese Nacht, die Nacht des Tumults, die Nacht des Rathauses, als Wendepunkt im Kopf zurück bleiben. Riverdale war nicht länger die Stadt mit Pep. Von nun an war sie bekannt als die Stadt, die den Sonnenuntergang fürchtete. Seufzend legte ich mich ins Bett. Doch mein Handy hielt mich noch vom schlafen ab. Ich nahm es in die Hand und ging ran. “Hallo?“, fragte ich, weil es jemand Unbekanntes war.
“Hallo, Sierra.“, sagte eine verzerrte, tiefe Männerstimme. Erschrocken hörte ich auf zu atmen. “Hier spricht Black Hood.“
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Riverdale
FanfictionRiverdale scheint auf den ersten Blick ein ruhiges, friedliches Städtchen zu sein, doch der Schein trügt. Seit dem tragischen Tod von Jason Blossom ist nichts mehr wie es mal war. Ein Mörder weilt unter den Menschen in Riverdale. Außerdem mischt die...