Unzertrennlich

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„Wir sehen uns in einer halben Stunde." Tonks lächelte Remus warmherzig zu, ehe sie mit ihrem Reisegepäck aus dem sonnenbeschienenen Hogsmeade disapparierte. Mit der Heimkehr der Schüler konnten auch sie wieder in ihre – mehr oder minder – gewohnte Umgebung zurückziehen. Auf eine seltsame Weise stimmte Remus dieser Gedanke traurig, wieder unter einem anderen Dach schlafen zu müssen, als Tonks es tat, obwohl ihre Zimmer in gänzlich anderen Enden des Schlosses gelegen hatten. Außerdem war es wirklich schön gewesen, wieder in den vertrauten Gemäuern seines einstigen Zuhauses genächtigt zu haben. Er seufzte leise, als auch er sich auf der Stelle drehte und verschwand.
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen betrat er den Fuchsbau. Molly lächelte ihn breit an und schloss ihn zur Begrüßung in die Arme.
„Vielen Dank nochmals, Molly, dass ich vorerst bei euch wohnen darf. Wenn du mich für irgendetwas brauchst, ruf einfach, ich werde dir selbstverständlich zur Hand gehen – und danke für die ganzen Umstände."
„Papperlapp, Remus!" Mit strenger Miene stemmte Molly ihre Hände in die Hüften. „Das macht doch keine Umstände! Und du bleibst, solange du bleiben möchtest! Mach dir wegen uns keine Gedanken!"
Remus lächelte sie dankbar an und ging schließlich zum Zimmer hinauf, in dem er fortan leben würde – jedenfalls bis er etwas anderes gefunden hatte, was sich bei seinem unsteten Einkommen als schwierig erweisen dürfte.
Seufzend richtete er seinen kleinen Raum mit den wenigen Besitztümern ein, die er besaß und blickte auf die Uhr, um kurz darauf laut aufzulachen. Er war kaum zehn Minuten von Tonks getrennt und vermisste sie schon?
Er kam sich so albern vor, dass er beschloss, ihr so etwas unter keinen Umständen mitzuteilen. Oder hörten Frauen so etwas gerne? Er wusste es nicht. Eigentlich wusste er fast gar nichts, was Beziehungen anging, und das, obwohl er in nicht allzu ferner Zeit die Vierziger-Marke überschreiten würde – und obwohl er sich selbst in einer Beziehung befand, so unwirklich sich das auch anhören mochte.
Kurzerhand entschloss Remus sich, seine Wissenslücken zu stopfen und apparierte in die Winkelgasse.

~
Tonks starrte ungeduldig aus ihrem Fenster, doch auf dem Weg vor ihrem Haus regte sich nichts – genau wie in den vergangenen drei Minuten. Gut, er hatte auch noch sechs Minuten Zeit, ehe sie verabredet waren, aber zu hoffen war doch trotzdem erlaubt, oder?
Als Remus zwei Minuten später auftauchte, machte Tonks instinktiv einen kleinen Luftsprung. Grinsend hastete sie zu ihrer Tür, um zu warten bis er klingelte, aber als nach ein paar Sekunden noch immer kein ringendes Geräusch durch das Haus schallte, öffnete sie kurzerhand selbst.
Remus, der etwas verloren im Türrahmen gestanden hatte, blickte überrascht auf. „Tonks! Gutes Timing! Oder musst du noch einmal weg?" Wortlos ergriff sie seine Hand und zog ihn hinter sich her.
„Tonks, was ist mit der – der Identitätsprüfung?" „Ich bin Tonks und habe vorhin festgestellt, dass du im Quidditch gar nicht so übel bist und bei dir wird allein schon durch die Frage klar, dass du du bist."
„Äh...ja", antwortete Remus nervös und fuhr sich mit der Hand über den Nacken.
„Merlin, bleib ruhig", lachte Tonks, „auch wenn das jetzt unser erstes richtiges Date ist, ich bin kein anderer Mensch oder so!"
Remus lächelte sie verlegen an, schien sich aber ein wenig zu entspannen.
„Also – Vorschläge, was wir machen können?"
„Nach was dir der Sinn steht."
„Alles klar", gab Tonks fröhlich zurück, „dann kochen wir jetzt!"
Remus zog verdutzt die Brauen nach oben. „Also", setzte Tonks schnell hinzu, „ich meine, wenn es für dich okay ist, aber weil du ja gesagt hast, dass wir das machen können, worauf ich Lust habe, aber natürlich müssen wir nicht, wenn du nicht willst und du kannst auch ruhig ehrlich sein, es ist nicht, dass –"
Remus beendete ihren wirren Redeschwall durch lautes Gelächter. „Kochen war nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber gerne. Also – legen wir los!"


~
„Verdammt!", fluchte Tonks, als ihr der Behälter mit der Salatsoße aus der Hand fiel und sich quer über den Boden mitsamt ihrer Schuhe und Hose verteilte. „Glaubst du, wir können die noch retten?"
Remus, der sich vor Lachen mittlerweile den Bauch hielt, nahm ihr mit einem reinigenden Schlenker seines Zauberstabs die Antwort ab und holte Sahne, Senf und Zitronensaft erneut aus dem Kühlschrank.
„Normalerweise bin ich echt nicht SO schlimm", murmelte Tonks grinsend. „Im Durchschnitt mache ich vielleicht ein, zwei Sachen kaputt – und nicht fünf."
„Sechs, wenn man mitzählt, wie du das Päckchen Pommes auf dem einen Meter Weg von der Tiefkühltruhe zu mir hast fallen lassen", korrigierte Remus schmunzelnd.
„Die waren alle noch ganz, das zählt nicht!", konterte Tonks, als sie – höchst vorsichtig – das Schnitzel in der Pfanne umdrehte. Vielleicht war Remus doch nicht der einzige, der nervös gewesen war...

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Sorry, Leute, ich weiß, das Chap war echt kurz, aber die Cuts haben sich so angeboten - wundert mich eigentlich, dass es meistens gut geht ^^'

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