Gemeinsam

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Tonks zwinkerte ihm zu. „Tja, sei froh, dass ich in ersten Situationen meist zu was zu gebrauchen bin! Obwohl's oft echt haarig war... ich bin dauernd fast in Leute reingerannt und einmal bin ich gestolpert, kurz, bevor ich jemanden retten musste - "
„Sag mal", murmelte Remus schließlich, „hast du das die ganze Zeit geübt, als ich dachte –"
„Als du dachtest, ich würde weiter den Desillusionierungszauber üben oder lesen? Ganz genau. Immer, wenn du weg warst, habe ich so getan, als hätte ich weiter was für meine Unsichtbarkeit getan oder eben die Werwolfssachen studiert, aber in Wirklichkeit hab ich den Doppelgängerzauber geübt. Deswegen hat es auch so lange gedauert, bis ich den Desillusionierungszauber konnte und deswegen war ich manchmal nur ein paar Seiten weiter in den Büchern. Bei denen ich übrigens fast nie Werwolfszeug gelesen habe – die meisten davon hatte ich schon durch. Ich habe den Umschlag von den Zeitreise- und Werwolfsbüchern abgetrennt, sie vertauscht und wieder zusammengesetzt. So konnte ich die Zeitreisebücher lesen, ohne, dass du was über meine Mission erfahren hast."
„Deswegen!", rief Remus plötzlich aus, „deswegen waren die Bücher dicker, als ich sie in Erinnerung hatte! Weil es ein anderes Buch war, nur mit dem Umschlag, den ich kannte!"
„Ich musste sie durch einige knifflige Zauber umfunktionieren", erklärte Tonks augenrollend, „das war ne Arbeit, bis der Einband gepasst hat. Aber irgendwie hab ich es dann hingekriegt."
Remus fuhr sich angestrengt durch die Haare. Es war, als würde sich sein ganzes Weltbild verändern.
„Jedenfalls war in dem Kästchen halt alles, was ich an Zeitreisebüchern brauchte und auch die Pläne von Dumbledore, die ich eben angewandt habe, mit dem Austauschen und so. Und Tipps für die Doppelgängerzauber und natürlich der Zeitumkehrer selbst."
„Jetzt weiß ich auch endlich, was da drin ist", murmelte Remus. „Ich habe es das ein oder andere Mal gesehen, aber es sah aus, als wolltest du es vor mir verbergen, also habe ich nicht weiter nachgeforscht."
„Und das war gut so", bestätigte Tonks. „Es war eine Geheimmission und jeder, der davon wusste, hätte sie gefährden können. Und vor allem eine verdammt komplizierte. In der Vergangenheit waren ich und zwei Doppelgänger da und als ich zurück gereist bin gab es das neue Ich und nochmal zwei Doppelgänger davon. Ganz zu schweigen von den ganzen reglosen, die ich als Leichen benutzt habe. Das war schon kompliziert genug, auch ohne, dass sich jemand anders verhält, weil er weiß, dass mein sichtbares Ich ein Doppelgänger ist oder so."
„Kann ich verstehen", antwortete Remus nachdenklich.

Dann wurde seine Miene schlagartig ernst. „Was ist eigentlich mit Greyback? Bist du ihm begegnet?"
„Ja."
„Und? Was ist passiert? Lebt er -?"
„Neville und Ron haben ihn mit einer Ganzkörperklammer kampfunfähig gemacht. Und ich bin zu ihm hingelaufen." Tonks' Stimme klang ungewöhnlich kalt.
„Hast du -?"
„Ich habe ihn gefoltert. Für Jay. Für dich. Die Schreie klangen fast wie ein Würgen, so steif, wie er war. Aber Remus ... ich bereue nichts." In ihren Augen lag eine Finsternis, die er sonst nicht kannte. Die Dunkelheit eines Kriegers. Remus hatte erwartet, dass der Blick ihm Angst machte, ihre Taten, aber er konnte nichts als Genugtuung empfinden, auch wenn er sich selbst dafür schämte. Ality ... Maya ... Quiece ... und er selbst ... sie waren gerächt.
„Lebt er noch?"
„Ich wollte ihn umbringen. Das wollte ich wirklich. Aber ich stand einfach nur da und habe nichts getan. Und vielleicht ist es auch besser ... für mein Gewissen." Tonks' Stimme zitterte.
„Du hast das Richtige getan", wisperte Remus. „Er war wehrlos ... hättest du ihn umgebracht ..." Er schüttelte stumm den Kopf und gab Tonks einen Kuss auf die Stirn. „Es war das Beste so. Er wird in Askaban versauern. Und ... auch, wenn ich es nicht gutheißen sollte, dass du ihn gefoltert hast ... ich bin dir dankbar."
Tonks lächelte matt. „Als Aurorin sollte ich ein Vorbild sein ... aber darin, meine Emotionen zu kontrollieren, war ich noch nie gut. Jetzt haben wir beide unverzeihliche Flüche ausgesprochen. Aber deine Gegner waren nicht wehrlos. Und du hast nicht getroffen."
„Wer hat von der Folter mitbekommen?"
„Niemand, denke ich", entgegnete Tonks nachdenklich. „Es war der reinste Tumult und kurz, bevor es still wurde und Harry mit Du-w-Voldemort geredet hat, habe ich aufgehört und auch Greyback hat nicht mehr geschrien..." Sie biss sich auf die Lippen. Also hatte sie doch Gewissensbisse.
„Es ist gut so, wie es ist", sagte Remus, überrascht über seine eigenen Worte. Seit wann war er so skrupellos? „Er hatte es verdient. Und wenn ich eines während meiner Schulzeit gelernt habe, dann, dass Geheimnisse verbinden. Lass uns dieses teilen, in Ordnung? Es ist schließlich keine Geheimmission!"
Tonks lächelte und wischte sich hastig über die Augen. „Okay. Unser Geheimnis."
„Wie geht es eigentlich jetzt weiter? Mit den ganzen Leuten, die man für tot hält, meine ich?"
„Wir werden viele noch eine Weile ohnmächtig lassen und dafür sorgen, dass sie nach und nach zu ihren Familien zurückkommen. Jetzt ist es nicht mehr wichtig, wenn sie anders handeln, Vol- Voldemort ist ja tot. Aber es kann immer noch Unstimmigkeiten im Raum-Zeit-Kontinuum geben – und dafür habe ich einen letzten Gegenstand."

Tonks zog etwas aus ihrer Tasche, das wie eine winzige schwarze Lavalampe mit orangenem Inhalt aussah.
„Siehst du, wie ein Teil von dem Zeug quasi oben klebt? Das bedeutet, dass heute ein bisschen kritisch ist. Kein Wunder, immerhin ist viel passiert. Wenn alles oben ist – darüber sollten wir lieber nicht nachdenken, das wäre praktisch ein Weltuntergang, aber jedenfalls war es heute am kritischsten für das Raum-Zeit-Kontinuum. Dann gibt es noch kritische Tage – Tage, an denen man aufpassen muss, weil man dem Kontinuum besonders schaden könnte. Das sieht man an der Farbe. Vorhin war die Lava rot, jetzt ist sie nur noch orange und in einiger Zeit wird sie fast immer grün sein. Das kann man auch erfragen. Am 01.September 2017 ist zum Beispiel der letzte rote Tag für die nächsten achtzig Jahre – da muss man allem Anschein nach sogar irgendwie Erinnerungen verändern, dass das mit dem Kontinuum klappt. Eigentlich ist Z1 ja überschrieben und endet mit der Zeitreise, aber nach einer anderen Theorie existiert sie noch weiter und kommt nur nie zum Vorschein. Die erste macht für mich mehr Sinn, aber dass man das hier braucht, spricht für die zweite, irgendwie... jedenfalls passiert da scheinbar was, was mit Z2 nicht passt und irgendwie kämen sich da die Zeitlinien besonders nahe. So Reibungen können extreme Folgen haben ... keine Ahnung, Zeit ist einfach so verdammt komplex, also könnte das auch andere Gründe haben. Früher gab's eine ganze Reihe Unsäglicher, die nur diese Folgen von Zeitreisen ausbaden mussten – mittlerweile haben die meisten oder sogar alle andere Aufgaben, immerhin gibt es fast keine Zeitumkehrer mehr. So oder so, ich sollte die Gebrauchsanweisung jedenfalls nochmal gut lesen."
„Ich schätze, das solltest du", sagte Remus lächelnd, der wiederum ein wenig Mühe hatte zu folgen. „Aber wenn du das heute geschafft hast, wird das in ein paar Jahren sicher auch kein Problem sein. Und dieses Mal bin ich bei dir."

Tonks lächelte und schmiegte sich an ihn. Mit seiner Hilfe würde auch dieses letzte Hindernis kein Problem sein.
Nichts, das sie nicht bewältigen könnten.

Gemeinsam.

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Frage an EUCH: Was haltet ihr OBJEKTIV fürs beste Chap dieser FF?

Frage an EUCH2: Was haltet ihr von diesem Chap, dem letzten und generell dem großen Plottwist am Ende? Habt ihr es verstanden? Zu komplex? Logikfehler entdeckt (wobei ich das dutzendfach überprüft hab, da sollten eigentlich keine sein - hoffentlich ^^') DAS müsst ihr mir UNBEDINGT beantworten - ich bin auf kein Chap stolzer als auf die beiden^^

Funfact: Übrigens gibt es zwei Erklärungen dafür, dass Harry Remus im Stein der Auferstehung sieht, obwohl er in Z2 nicht stirbt: Entweder es handelte sich dabei um Z1, wo Remus wirklich gestorben ist, und da sein Fehlen dort nichts Gravierendes verändert hätte, hat sich in Z2 auch am Ergebnis nichts getan oder aber, der Stein erweckt die geliebten Personen aus dem Herzen zu neuem Leben. Dann wäre es nur relevant, dass Harry glaubte, Remus wäre tot, was er aufgrund der falschen Leiche ja selbst in Z2 auch täte.
Die Erklärung mit der Manifestation der Fantasie aus dem Herzen passt auch dazu, dass Remus nicht wusste, dass Harry sich opfern wollte. Aber es ist auch eine Möglichkeit, dass der Mensch im Himmel sozusagen „geklont" wird und eben nicht das Original, sondern ein Double herunterkommt, wovon das Original nichts weiß. Oder Remus könnte es durch den Übergang zum Himmel vergessen haben, seine Gedanken waren ja anders als normal. Ich bevorzuge Möglichkeit 1, aber ihr könnt euch aussuchen, was ihr wollt :)

Ich hoffe, ihr hattet Spaß mit diesem voletzten Chap!
Über Kommis und Sterne würde ich mich wie immer sehr freuen! :3

Weil du mich zum Menschen machstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt