Tonks saß stumm am Tisch ihrer Mutter, sortierte ihre Gedanken und wiegte Teddy in ihren Armen. Sie saß einfach nur da, Andromeda gegenüber und schwieg. Remus würde gleich kämpfen, einen Kampf, in dem die Chancen schlecht standen und niemand wusste, wer überlebte.
Es wäre unerträglich, einfach nur dazusitzen, in der Gewissheit, dass er dort draußen war, er, der ihr alles bedeutete. Tonks starrte unentwegt auf das Foto, das sie vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte und das sie eng umschlungen mit Remus an ihrem Hochzeitstag zeigte. Mit sanften Fingern fuhr sie Remus' Konturen nach und wisperte kaum hörbar: „Bitte. Bitte überlebe. Komm heil zu mir zurück! Ich brauche dich!"
Tonks hatte keine Ahnung, wie viel sie im kommenden Kampf würde ausrichten können, doch sie wusste, dass der Zeitpunkt, um einzugreifen, schlussendlich gekommen war.
Sie schluckte, rappelte sich auf und drückte Teddy seiner Großmutter in die Arme.
„Mum? Ich muss gehen. Ich kann nicht einfach hier sitzen und nichts tun."
„Ich wusste, du würdest das sagen, Liebes", murmelte Andromeda traurig und schloss Tonks in die Arme. „Teddy ist bei mir sicher, keine Sorge. Pass auf dich auf. Ich ertrage es nicht, dich auch noch zu verlieren."
„Das werde ich Mum", entgegnete Tonks mit einem sanften Lächeln. „Versprochen. Ich hab dich lieb."
„Ich dich auch."
Mit wehendem Umhang lief Tonks in den Garten, schlug die Haustür hinter sich zu, passierte die sicheren Schutzzauber und disapparierte.~
Gerade als alle, die nicht bleiben wollten, den Raum verlassen hatten, stieg Kingsley aufs Podium, um den Anwesenden den Plan mitzuteilen: „Die Professoren Flitwick, Sprout und McGonagall werden Gruppen von Kämpfern auf die drei höchsten Türme führen – Ravenclaw, Astronomie und Gryffindor –, von dort haben sie einen guten Überblick und eine hervorragende Ausgangsposition, um Zauber auszuführen. Unterdessen werden Remus, Arthur und ich Gruppen ins Gelände führen. Wir brauchen jemanden,der die Verteidigung der Tunneleingänge zu Schule übernimmt –"
„– klingt nach einem Job für uns", rief Fred, indem er auf sich und George wies. Kingsley nickte bestätigend.
„Nun denn, die Anführer hier hoch, wir teilen die Truppen ein!"
Remus stellte sich auf und half bei der Einteilung der Gruppen. Bis Mitternacht blieb nicht mehr viel Zeit.
Kaum, dass die Truppen standen, übernahm Remus auch schon die Führung der seinen. „Folgt mir! Bleibt dicht zusammen, das ist wichtig!"
Sie durchquerten im Laufschritt das Schloss, während Remus ihnen Anweisungen gab. „Zuerst einmal sollt ihr wissen, dass ihr unfassbaren Mut beweist, indem ihr in dieser Schlacht mitkämpft! Nach diesem Kampf werdet ihr Helden sein!"
„Hoffentlich keine toten...", murmelte Terry Boot dicht hinter ihm.
„Wir können das schaffen!", fuhr Remus unentwegt fort, „wir können gewinnen! Sobald wir draußen sind – wir werden uns einen Ort suchen, an dem wir ein wenig Deckung haben, dort draußen sind genug Hügel! Oberste Priorität hat es, die Todesser so lange wie möglich vom Schloss fernzuhalten! Wiederholt gedanklich noch einmal die Sprüche, besonders Stupor bietet sich an – er ist kurz und effektiv!"
Sie rannten einen verlassenen Korridor entlang. Remus war mittlerweile ziemlich außer Atem, doch da alle Schüler seines Trupps noch mitzukommen schienen, verlangsamte er sein Tempo nicht.
„Bedenkt, dass man den Todesfluch nicht durch einen – einen Schildzauber abwehren kann!", keuchte er. „Weicht aus oder nutzt etwas zur Deckung! Wir können das schaffen, ich habe euch unterrichtet und ihr wart gute Schüler!"
Er wünschte, er könnte selbst glauben, was er da sagte, doch wenn Voldemort persönlich mit alle seinen Todessern anrücken würde, standen ihre Chancen abgrundtief schlecht ohne einen Dumbledore, der ihm ebenbürtig war. Alles, was er tun konnte, war ein wenig Hoffnung zu verbreiten.
„Es sind noch knapp zehn Minuten bis Mitternacht – verschnauft noch einmal und macht euch bereit!"
Remus war mit seiner Gruppe nunmehr auf dem Gelände bei Hagrids Hütte, welche ihnen ebenso wie die Hügel und einige Bäume und Riesenkürbisse Deckung bieten konnte. „Zielt auf alles, was sich vor euch bewegt – eure Verbündeten werden euch den Rücken stärken, euer Feind ist, was vor euch liegt!"
Remus' Blick schweifte in der Finsternis über die Jungen und Mädchen, die kaum volljährig gleich eine Schlacht bestreiten würden, deren Ausgang ungewiss war. Sie zitterten. Auch sein Herz schlug rasend schnell und Schweiß überzog seine Haut und lief seinen Nacken hinab, doch wenn er sich anmerken ließ, wie unsicher er selbst war, würde er die Moral aller schwächen. Er musste vorgeben, ein Krieger zu sein, der genau wusste, was er tat.
„Ich werde kurz vorgehen und einige Fallen auslegen – ich bin gleich wieder da!"
Er verließ seine Deckung und versah den Boden mit allerlei Zaubern, die bei Berührung in Kraft treten würden; das Schulgelände vor ihm wimmelte nun nur so von Stolper-, Schlingpflanzen- und Explosionsfallen.
„Macht kein Licht an", beschwor Remus seine Gruppe, als er um zwei Minuten vor Mitternacht zurückkehrte, „die Dunkelheit ist unser Verbündeter und andernfalls würden wir unsere Position verraten! Seid jederzeit bereit, in Deckung zu gehen und dreht einem Gegner nie, niemals den Rücken zu! Wenn ihr könnt, dann wendet auch Verwandlungen an und seid kreativ, um den Gegner zu überraschen, aber andernfalls genügen Schockzauber ebenso! Ich glaube an euch!"
Die ersten Flüche, rot und grün, rasten durch die Luft und zerschellten in einem atemberaubenden Farbenspiel in Splittern ihrer Selbst, als sie auf den blasenförmigen Schutzzauber trafen, der über Hogwarts und seinem Gelände lag.
„Es geht los!", mahnte Remus, „bleibt ruhig, aber macht euch bereit!"
Seine Lehrlinge folgten.
Zauber um Zauber traf auf den Schild. Hunderte. Remus überkam eine Gänsehaut. Sie waren eindeutig in der Unterzahl, hatten niemanden, der mit Voldemort mithalten konnte und noch dazu waren die meisten der Kämpfer unerprobte Schüler...
Risse zeichneten sich auf der einst makellosen Oberfläche des Schutzzaubers ab, feine grüne Risse, die sich ausbreiteten, als seien sie Schlangen.
Und dann, mit einem Mal, brach der Schild in sich zusammen und mit ihm fiel der letzte Schutz, den sie vor den Todessern gehabt hatten.
„Ihr werdet alle Helden sein, vergesst das nicht! Lasst uns diesen Kampf gewinnen!"
Er erhielt zustimmende Rufe von seinen Seiten, während weit in der Ferne dunkle Gestalten aus dem Wald gelaufen kamen.
„Sie kommen", wisperte Remus. „Drei, zwei, eins, jetzt!" Ein violetter Zauber brach aus der Spitze seines Zauberstabs hervor und jagte durch die Nacht, und fast ein Dutzend Schockzauber wurden zeitgleich abgefeuert. Viele der Schüler zielten gut; die Zauber trafen mitten in die Masse der Todesser und einige von ihnen schrien auf.
„Es kommt von da drüben!", brüllte einer und entsandte einen pechschwarzen Strahl in ihre Richtung, der mit der Dunkelheit verschmolz. Rote, violette, gelbe und grüne Lichtstreifen blitzten durch die Nacht und erleuchteten sie in Strahlen.
Der erste Schüler, Remus glaubte sich zu erinnern, dass es Anthony Goldstein war, brach unter einem Fluch zusammen und verlor das Bewusstsein.
„Nein!", schrie Padma Patil und beugte sich zu ihm hinunter.
„Nicht!", rief Remus und schaffte es gerade so, eine Ganzkörperklammer abzuwehren, die sonst Padma erwischt hätte, „lasst euch nicht ablenken! Wenn ihr jemanden wiederbeleben wollt, geht zuerst in Deckung und wenn es kein Fluch war, den ihr kennt, versucht Finite und lasst es sonst!"
Auch von den Türmen über ihnen regneten die Zauber wie von einer Festung auf die Todesser herab und begruben sie unter sich, doch noch immer standen unzählige von ihnen.
„Unser Vorteil ist, dass die meisten von ihnen zu siegessicher sind, um sich gegenseitig wieder zurückzuholen, wenn es niemand Wichtiges war! Dadurch wachsen unsere Chancen enorm!"
„Ich hab Angst", wisperte Terry Boot, dem Tränen die Wangen entlangglitten, als er einen weiteren Fluch abfeuerte.
„Das ist nur natürlich", erklärte Remus und duckte sich haarscharf und keuchend unter einem Todesfluch hinweg, „aber ich passe – auf euch auf, so gut es mir möglich ist!"
Trotz all des Widerstandes und all der Fallen, die er ausgelegt hatte, kamen die Todesser Minute um Minute näher. Als sie kaum fünfzehn Meter entfernt waren, begann Remus, Sprengflüche in die Menge zu schleudern, doch die Todesser taten es ihm nach und Terry sackte bewusstlos zu Boden.
Die Gegend war mittlerweile erleuchtet; einige der Explosionen hatten den Rasen zum Brennen gebracht.
„Nein", wisperte Remus, als er zwei der Todesser erkannte, nicht wissend, welcher gefährlicher war. Sein Herz schien für einen Moment auszusetzen.
Es waren Dolohow und Bellatrix.
Unsägliche Wut durchflutete ihn und wirbelte die Emotionen wieder auf, der der Tod seines besten Freundes in ihm ausgelöst hatte, doch schon schickte Dolohow ihm einen Todesfluch entgegen und er kam nicht umhin, mit ihm ins Duell zu gehen.
Aberforth kam inmitten der Schlacht vorbeigerannt, um sich nach der Situation zu erkundigen und hielt seinerseits Bellatrix in Schach. Remus bekam nur am Rande mit, wie Bellatrix Aberforth zurücktrieb und ihr Duell sich immer weiter Richtung Schloss verlagerte, er hatte zu viel mit Dolohow zu kämpfen. Dem Mann, der vor fast zwei Jahren Moody persönlich besiegt hatte.
Remus wusste, dass er außer Übung war; seine Reflexe waren eingerostet und schon in der Mysteriumsabteilung hätte er den Kampf wohl verloren, doch nun erwies sich das Duell als noch weitaus schwieriger.
Grüne Lichtblitze zerschnitten die Dunkelheit und sausten haarscharf an Remus vorbei, der völlig schutzlos nach hinten getrieben wurde...
Dolohow vermochte es, jedem Schockzauber und selbst schwarzer Magie auszuweichen, die Remus auf ihn anwandte, während Remus den Flüchen immer knapper entkam. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er getroffen wurde.
Er wusste, dass er auf volles Risiko spielen musste. Er warf sich bäuchlings auf den grasigen Boden und schleuderte einen Sprengfluch auf seinen Gegner. Es riss Dolohow von den Füßen und schmiss ihn unsanft ins Gras. Gerade, als Remus einen weiteren Fluch auf den starken Todesser abfeuern wollte, um ihn endgültig außer Gefecht zu setzen, griff ihn ein Maskierter an und verwickelte ihn in ein Duell.
Seine Reflexe waren wirklich schlechter geworden. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass er gegen Dolohow hatte bestehen können, doch zu einem Kampf gehörten auch weitere Faktoren neben dem Talent, den Ideen und den Fähigkeiten, Glück allem voran.
Obwohl Remus nicht wusste, gegen wen er kämpfte, obwohl ein Teil in ihm sich fast entspannen wollte, weil der Kampf gegen Dolohow beendet war, wusste er, dass er auch seinen jetzigen Gegner nicht unterschätzen durfte. Ein Moment der Unachtsamkeit könnte sein letzter sein.
Seine Gedanken rasten wie Lichtstrahlen umher, vom Ort des Geschehens hin zu Tonks und Teddy, die bei Andromeda in Sicherheit waren... würde er sie je wieder sehen?
Silbrige Fesseln schossen aus dem Zauberstab seines Gegners und wickelten sich unaufhaltsam um Remus' Beine. Er keuchte auf, als beim Aufprall auf den harten Boden seinen Zauberstab verlor und einen Hügel hinunterzurollen begann, während tödliche Flüche neben ihm einschlugen und ein schauriges tiefes Lachen ertönte.
Verdammt! Er drehte sich immer schneller um die eigene Achse, bemüht anzuhalten, doch die Fesseln hatten sich wie Schlangen um ihn gewunden und hielten ihn fest.
Remus verrenkte seine Hand, um eine der Fesseln zu greifen, doch es war unmöglich.
Plötzlich, er hatte keine Ahnung wieso, verlangsamte sich das Rollen, obwohl er noch lange nicht am Ende des Hügels angelangt war und Remus kam zum Erliegen. Ein Schnitt von irgendwoher und mit einem Mal waren seine Hände ein wenig freier – er konnte die Fesseln greifen!
Mit aller Macht ignorierte er Schwindel und Übelkeit, die ihn jäh überfallen hatten und murmelte: „Diffindo!"
Als das Seil in seiner Hand zerriss, schien sich auch der Rest ein wenig zu lockern, wickelte sich teilweise von ihm ab und ermöglichte es ihm, sich ein Stück weiter zu befreien. Er stand keuchend auf, er war mehr als den halben Hügel hinuntergerollt, und es war ein Wunder, dass er angehalten hatte, doch sein Zauberstab lag in weiter Ferne –
„Diffindo! Diffindo!" Vorsichtig zerschnitt er die restlichen Fesseln, die ihn hielten, schüttelte sie ab und rannte wieder nach oben, mitten in das Kampfgeschehen. Sein ganzer Körper schmerzte; die Seile waren fest zugeschnürt gewesen und hatten während des Rollens gewaltsam auf seinen Körper gedrückt...
Dort, mitten im Gras und gänzlich unberührt, lag sein Zauberstab.
Remus machte einen Hechtsprung, landete auf seinem Stab und wehrte in Windeseile einen Todesser ab, der sonst Parvati getroffen hätte.
Es waren schon einige der Schüler besiegt worden, lagen da mit leblosen Körpern und Remus fühlte sich unfassbar hilflos. Für eine ganze Weile jagte er den Todessern mit der Luftverstärkung aus dem Turm in seinem Rücken Flüche um die Ohren und hielt sie auf, so gut er konnte, doch standen sie schon beinahe am Schloss, und überall lagen die Opfer der Schlacht...
Ein gackerndes Lachen riss ihn aus seinem Duell mit Rowle. Der Bruchteil der Sekunde, in dem er erstarrt war, hätte ihn beinahe das Leben gekostet – nur um einen Millimeter war er dem giftgrünen Fluch entkommen. Dennoch, er kam nicht umhin, Bellatrix, die hinter seinem Rücken irgendwen vor sich hintrieb, einen Teil seiner Aufmerksamkeit zu schenken. Es verlangte ihm jegliche Selbstbeherrschung ab, sich nicht umzudrehen und zu der Frau stürmen, die er am meisten auf der Welt verabscheute, sich auf das Duell zu konzentrieren, das vor ihm lag...
„Remus!", rief eine Stimme, die er sich eingebildet haben musste, denn sie konnte unmöglich dort sein.
Dennoch, die Gedanken an Tonks erfüllten ihn mit Kraft. Er wehrte einen schwarzmagischen Fluch gekonnt ab und konterte zielgenau mit einem Schockzauber. Rowle versank tief in der Bewusstlosigkeit.
„REMUS!" Sein Kopf fuhr ruckartig zu ihr herum. Tonks lag auf dem Boden, und über ihr bäumte sich Bellatrix gackernd und lachend auf. Sie pustete sich eine verfilzte Haarsträhne aus ihrem einst schönen und nun entstellten Gesicht und blickte mit gelben Zähnen auf Tonks herab. „Für meinen Herrn, um den edlen Stammbaum der Blacks zu säubern! Fahr zur Hölle! Avada –"
Remus rannte los. Er sah alles wie in Zeitlupe, hörte ihre Worte wie durch einen Schleier. „Kedavra!"
Ein grüner Lichtblitz, ein harter Aufprall. Ein verzweifelter Schrei: „NEEEEEEEEEIN!"
Remus hatte sich auf Bellatrix gestürzt und sie mit dem Gewicht seines Körpers umgestoßen. Der Todesfluch schlug kaum einen Zentimeter von Tonks' Wange auf der Erde ein.
„Weg von mir, du Abschaum!", kreischte Bellatrix. Remus spürte etwas Spitzes an seinem Bauch, ein violettes Leuchten und schon schleuderte es ihn einige Meter hinfort. Ihm war speiübel, die Umgebung wankte, im wurde schwarz vor Augen, doch er rappelte sich auf, um gleich darauf wieder zu Boden zu sinken. Er würgte und spuckte Speichel und Blut, hellrotes Blut, das auf seine Hand und den Rasen tropfte. „TOOOONKS!"
Er sah alles unscharf, Tonks hatte sich aufgerappelt und feuerte Flüche auf Bellatrix, die noch am Boden lag, doch sie unter lautem Geschrei geschickt parierte.
„Wieso bist du –?!", setzte Remus an, doch schon raste ein roter Strahl geradewegs unter seinem Arm hindurch. Dolohow war aufgewacht und hatte abermals den Anschluss gefunden.
„VERDAMMT!", fluchte Remus; er hatte in dem Durcheinander vergessen, Dolohow endgültig kampfunfähig zu machen und nun war er zurückgekehrt...
„Ich habs nicht ausgehalten, deshalb bin ich hier!", erklärte Tonks laut, während sie Bellatrix' Flüche parierte. „Ich konnte es einfach nicht, Remus, ich konnte nicht ohne dich sein."
„Du hättest in Sicherheit bleiben sollen! Und doch bin ich so unendlich froh, dass du bei mir bist –"
Violette Flammen, beißend und heiß schossen aus Dolohows Stab genau auf Remus zu. Schwarzmagisches Feuer, fast so heiß wie Dämonenfeuer und kaum leichter zu kontrollieren. Remus handelte instinktiv. Er beschwor einen riesigen Schild aus Wasser hervor, der sich schützend zwischen ihn und das Feuer stellte, doch einige Flammen züngelten gnadenlos an ihm vorbei versengten seine Haut –
Remus schrie auf. Sein Stab fiel mit einem leisen Rascheln ins Gras.
„REMUS!", schrie Tonks und schleuderte einen gelben Fluch gegen Dolohow und schließlich einen roten, doch sie verfehlten beide ihr Ziel.
„Tonks, nein, konzentrier dich auf dein –!"
Doch es war zu spät. Bellatrix' Fluch traf Tonks mitten in die Brust. Remus öffnete den Mund, um zu schreien, doch er brachte keinen Ton heraus. Und dann fiel sie. Sie fiel einfach um wie eine Marionette, die man nicht länger steuern wollte, wie reglose Puppe. Wie ein Mensch, dem sämtliches Leben entzogen war. Der nie, nie wieder aufstehen würde, weil die Unendlichkeit des Todes ihn für immer in seinen Krallen hielt und niemals wieder entkommen lassen würde. Tonks war gefallen.
Beim Versuch, ihn zu retten. Es war seine Schuld.
Ein heiseres Gurgeln entfuhr seinem Hals, ein grauenerweckender Laut, ein Schrei, wie er ihn noch nie von sich gegeben hatte, und er kehrte Dolohow den Rücken und stürmte auf Bellatrix zu. „NEIN! NEIN! NEEEEEEEEEEEEEIN!"
Ein Fluch Dolohows verfehlte ihn nur knapp, doch es war ihm gleich. „DORA! HÖRST DU MICH? DORA! DORA!"
Heiße Tränen rannen über seine Wangen und er wollte nicht glauben, dass sie nie wieder erwachen würde, er konnte es nicht glauben, nicht, dass er sie verloren hatte wie seine Eltern, wie Moody, Albus, Lily, James und Sirius, wie alle, die ihm je etwas bedeutet hatten, es durfte nicht sein –
„Avada Kedavra!", schrie er, noch immer ohne einen Stab in der Hand zu halten und ein grüner Lichtstrahl des Hasses brach aus ihr hervor und schnellte auf Bellatrix zu. Für einen Moment wirkte sie überrascht, doch dann gackerte sie nur und sandte ihrerseits mit überdrehtem Lachen Todesflüche auf Remus.
Er verabscheute sie. Er hasste alles an ihr. Er wollte ihre Kehle nehmen und sie zerquetschen, ein Messer in ihr Fleisch rammen, ihr den Kopf vom Körper schlagen, er wollte sie zerfetzen, zerstückeln –
„Wie war das noch?", fragte Dolohow gehässig, doch alles, was wichtig war, war Bellatrix. „Lass dich niemals von deinen Emotionen leiten? Drehe deinem Gegner nie den Rücken zu? Grüß deine Freundin im Jenseits, Werwolf. Avada Kedavra!"
Remus wirbelte herum und sah den grünen todbringenden Strahl unablässig auf sich zurasen. Es gab nichts, womit er ihn hätte parieren können. Keine Möglichkeit mehr auszuweichen.
Seine letzten Gedanken galten dem kleinen Teddy, der ohne Eltern aufwachsen würde und Tonks, die ihr Leben für das seine gegeben hatte. Weil sie ihn so sehr liebte. Er dachte an ihre vertrauten Umarmungen, ihre zärtlichen Berührungen, ihre sanfte Lippen auf den seinen, an ihr wundervolles Lächeln, das alles je dagewesene in den Schatten stellte und sie vollkommen machte.
Und mit einem letzten Licht wurde alles schwarz.
DIE STORY IST NOCH NICHT VORBEI!!!
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Aber wie fandet ihr die Schlacht? Lasst mich das UNBEDINGT wissen!!!! Und vor allem: Wie glaubt ihr, geht es jetzt weiter? Nicht ganz einfach anzusetzen, wenn man über die beiden schreibt, was? Theorien? (Es geht um Theorien über den Fortgang der Story, nicht unbedingt über ne Wiederbelebung, da ich das gerade in nem Review gesehen hab^^)
Denkt dran: Das Ende wird vom Canon abweichen, ohne ihm zu widersprechen. Das habe ich bereits im ersten Chap geschrieben. Und der Kurzbeschreibung. Jetzt dürft ihr auch mal kreativ sein und grübeln! Egal, wie absurd die Theorie ist, haut sie raus, ich bin SUPER gespannt! Und wenn ihr keine Theorie habt, schreibt auch das (und wie ihr die Schlacht fandet!) Und ob ihr ansatzweise oder ganz weinen musstet bzw. es traurig fandet!
Dieses Chap war wieder echt heftig zu schreiben. Ich hoffe, es ist mir gelungen!
Ich hab übrigens Chap 41 und 42 nochmal teilweise umgeschrieben, falls es euch interessiert! Hach ja - da erlebt man Sirius nochmal in all seiner Pracht, als er in seiner Shipping-Phase war... und dann gibts nen epischen Kampf... Nostalgie... //Juni 19
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Weil du mich zum Menschen machst
FanficRemus Lupin X Nymphadora Tonks. Als Remus Lupin im Kindesalter mit Lykanthropie infiziert wurde, änderte sich sein Leben schlagartig: Er musste sich fortan damit abfinden, sein Leben als Monster, als Ausgestoßener der Gesellschaft zu fristen. Nie...