Das Geheimnis

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~ Sorry für die Pause, Leute, aber ich hatte viel mit der Uni zu tun und anderen Stuff - ab jetzt wirds aber wieder besser! Ggf. solltet ihr vor diesem Chap das letzte (im Idealfall die letzten paar) nochmal lesen, sonst werdet ihr vermutlich nichts oder nicht viel verstehen und der ganze Plottwists mit den Kleinigkeiten an Erklärungen verliert stark an Wirkung.
In zwei Chaps ist es fertig - genießt die letzten Züge der FF und DANKE für eure Treue <3
Wenn nächste Woche um die Zeit kein Chap kommt, schreibt mich gerne unter Bakaflame auf Twitter an ~

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„Remus, ich weiß, du hast viele Fragen", sagte Tonks entschlossen, als sie außer Hörweite waren, „aber ich bin tatsächlich Tonks. Die Person, die eben gestorben ist – das war nicht ich. Nicht wirklich jedenfalls. Ich lebe. Und du lebst auch."

Tränen der Erleichterung strömten ihre Wangen hinab, doch ihre Stimme klang nach wie vor fest. „Ich mache gerade eine Zeitreise", erklärte Tonks weiter und zog Remus hinter sich her, „und ich bringe dich jetzt zu einigen Leuten, die ich gerettet habe und die wie wir desillusioniert sind. Sie stehen allesamt unter Schockzaubern, aber du musst auf sie aufpassen. Ich kann es dir jetzt nicht erklären, aber es ist wirklich, wirklich wichtig! Remus?" Tonks blieb stehen und sah mit Mühe die verschwommene Silhouette von Remus inmitten der Nacht.

Er machte eine Bewegung und Tonks ging auf, dass er sich wohl gerade selbst vom Schweigezauber befreit hatte. „Das Erste, was wir nach Dumbledores Beerdigung gemacht haben?", fragte er mit einer Stimme, die ungewöhnlich fremd klang.
„Wir – wir sind über die Ländereien gelaufen und haben dann Quidditch gespielt. Du warst viel besser, als ich erwartet hatte, aber irgendwann hab ich –"
Weiter kam sie nicht, denn Remus hatte sie in eine Umarmung gezogen und drückte sie fest an sich. „Du lebst! Ich verstehe es nicht, im Grunde verstehe ich nichts, aber du lebst! Du lebst! Oh, du lebst! Ich bin so froh –"

Sie hörte, wie seine Stimme brach und erwiderte die Umarmung heftig. Sie wünschte sich nichts mehr, als ihn nie wieder loszulassen und doch wusste sie, dass das nicht möglich war. „Remus, bitte hör mir zu – du musst –"
„ – desillusionierte Gefangene bewachen?"
„Nicht Gefangene", korrigierte Tonks, „sie sind von der guten – ach, ich kann das jetzt nicht erklären! Komm einfach mit und pass auf sie auf, ja?"

Remus ließ sich von Tonks zu einigen Büschen schleifen, die zwischen den Kampfplätzen von Arthurs und Kingsleys Truppe lagen. „Und geh unter gar keinen Umständen weg, egal, was passiert!", beschwor ihn Tonks, „du könntest quasi die Welt vernichten und das ist leider kein Scherz."
„Ich – in Ordnung", sagte Remus, der offensichtlich gar nichts begriff, „ich weiß nicht, was hier vor sich geht, aber ich vertraue dir."
„Danke", erwiderte Tonks und schenkte ihm ein Lächeln, das er nicht sehen konnte. „Ach und Remus?"
„Ja?"
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf den Mund zu geben, doch da er immer noch unsichtbar war, erwischte sie seine Nase. „Pass auf dich auf."
„Und du auf dich."
„Bleib da! Bis ich dich abholen komme!", rief Tonks noch einmal und hastete davon, um weitere Menschen zu retten.

~

Es vergingen buchstäblich Ewigkeiten, in denen sich nichts regte. Tonks kehrte nicht zurück, doch Remus dachte nicht daran, sein Wort zu brechen und wartete. Und wartete. Eine Stunde. Zwei Stunden.
Lärm drang aus dem Schloss, ohrenbetäubender Lärm, Leute schrien, doch er konnte nicht hören, was sie sagten.
Eine Gestalt rannte auf ihn zu und er hob alarmiert den Zauberstab. Angestrengt starrte er durch die Dunkelheit und erblickte – Tonks.
„Wir haben gewonnen, Remus, wir haben gewonnen! Er, dessen – Voldemort ist tot! Er ist tot!"
Remus brauchte einige Sekunden, um ihre Worte zu begreifen, so unwirklich wirkten sie auf ihn.
„Wie –?!"
„Später. Erst sollten wir die Armen hier wegschaffen!"

~

„Ich verstehe es immer noch nicht wirklich", sagte Remus zum dritten Mal. „Molly hat Bellatrix getötet, weil sie leichtsinnig war und Harry hat gegen Voldemort gewonnen, weil er der Herr über den Elderstab war? Und Eren und die anderen Zentauren bei unserer Mission damals haben unsere Zentaurenherde überzeugt zu kämpfen? Obwohl sie in fremdes Gebiet eingedrungen sind?" Tonks nickte eifrig.

Die Schlacht war seit einigen Stunden vorbei. Hogwarts war zu einem Großteil zerstört und es galt etwa dreißig Opfer zu beklagen, wenngleich die meisten von ungefähr fünfzig ausgingen. Remus und Tonks saßen auf den Ländereien und genossen den Sonnenaufgang. Obwohl keiner von ihnen geschlafen hatte, waren sie hellwach.

„Und was hat das alles mit dir zu tun? Wieso sollte ich diese Leute bewachen? Was meintest du von Zeitreise?"
„Das ist ein bisschen kompliziert, das heißt, sehr kompliziert – um nicht zu sagen völlig verrückt."
„Okay. Lass hören."
„Dann ganz von vorne", setzte Tonks an. „Also... alles begann damit, dass Dumbledore mir eine Geheimmission gegeben hat. Als Sirius so durchgedreht ist, du weißt schon. Er gab mir ein Kästchen, das geschützt war von einem Zauber, einem Passwort und auf das zusätzlich noch Licht fallen musste, damit man es öffnen kann und darin war alles, was ich benötigt habe. Verkleinert, damit es reinpasst."
„Und was war –", wollte Remus wissen, doch Tonks unterbrach ihn. „Wenn du mich jetzt nicht reden lässt, wirst du gar nichts verstehen. Also weiter im Text. Für diesen Auftrag musste ich zwei Zauber lernen. Der eine war recht unauffällig und du hast dich glaube ich nie gefragt, warum ich ihn gelernt habe – das war der Desillusionierungszauber. Der andere war ein Zauber für Doppelgänger, das heißt sogar zwei. Einmal lebendige und einmal reglose. Lebendige Doppelgänger sind sozusagen genau wie ich. Sie haben eigene magische Kräfte und verschwinden erst nach vielen Stunden oder wenn man sie auflöst. Es ist verdammt schwer, einen hinzukriegen, aber irgendwann hab ich es geschafft. Die reglosen Doppelgänger haben kein Eigenleben. Sie sind sozusagen einfach Puppen. Und sie sehen genau so aus, wie derjenige, der sie erschafft. Genau das war der Grund, warum ich die Einzige war, die diesen Auftrag ausführen konnte."
„Ich verstehe immer noch nicht –"
„Ich weiß, Remus", sagte Tonks nachsichtig und drückte seine Hand. „Es ist auch echt verdammt kompliziert. Also – der Reihe nach. Als ich die Schlacht das erste Mal miterlebt habe, bin ich nach Hogwarts gekommen und habe zwei lebendige Doppelgänger von mir gemacht. Dann haben ein Doppelgänger und ich uns desillusioniert und aufgeteilt. Ein sichtbares Ich musste rumlaufen, damit es fragen konnte, was vor sich ging. Ich musste nämlich wissen, wer wann sterben würde. Wie schon gesagt, dieses sichtbare Ich war aber ein Doppelgänger. Eigentlich sollte es im Schloss bleiben, aber es kam zu einem Duell mit Bellatrix und sie hat mich – beziehungsweise es – rausgetrieben und irgendwie kam es dann bei dir an. Dann ist das eigentliche Ich, das zu diesem Zeitpunkt desillusioniert da war, stattdessen ins Innere gegangen, damit wieder jemand dort gucken und –"
„Warte", unterbrach Remus sie und hob die Hand. „Während ich gegen Dolohow, den Maskierten und Rowle und all die anderen gekämpft habe – warst du da?"
„Genau", stimmte Tonks ein klein wenig verlegen zu, „versteckt halt – ich musste beobachten, ich sollte nicht eingreifen, weil jeder Eingriff alles noch verzwickter machen würde, aber als du –"
„Als ich den Hügel hinuntergefallen bin – hast du da meinen Sturz verlangsamt und die Fesseln gelockert?" Remus sah sie ungläubig an.
„Ja", gab Tonks kleinlaut zu. „Ich wollte das wirklich nicht, aber als ich dich fallen gesehen habe – es kam einfach so über mich. Aber ich war ja ziemlich außer Sichtweite, denn wenn sie mich bemerkt und vielleicht getötet hätten, dann hätte ich all die Leute nicht mehr retten können und ... deshalb musste ich um jeden Preis überleben. Jedenfalls wurde mein sichtbares Ich dann von Bellatrix zu dir getrieben und mein unsichtbares, wahres hat die Stellung drinnen aufgenommen. Du weißt, was dann passiert ist. Mein sichtbares Ich hat's voll erwischt."
„Meinetwegen", murmelte Remus leise, „nur meinetwegen."
„Ach Quatsch! Ich war einfach unaufmerksam – aber egal, denn mein sichtbares Ich war ja eh nur ein Doppelgänger. Ich bin also nie wirklich gestorben. Du dagegen –"
„Ich bin gestorben?", fragte Remus verwirrt.
„Ja. Du bist gestorben – aber irgendwie auch nicht."
Remus runzelte die Stirn.
„Es ist wirklich kompliziert, ich musste ganz schön viel lesen, bis ich es verstanden hatte. Also, es gibt quasi eine lineare Zeitlinie, wenn man nicht eingreift, okay? Sie heißt Z1. Wenn man eine Zeitreise macht, erlebt man das gleiche nochmal, wenn man nichts ändert und eben was Anderes, wenn man es tut. Das ist dann Z2. Und Z2 überschreibt Z1 aus unserer Sicht quasi. Die neue Zeitlinie sorgt also dafür, dass die alte praktisch nie geschehen ist."
„Okay", sagte Remus langsam. „Man kommt also nach dem Zeitumkehrer in diese Z2 und erlebt alles nochmal. Dann hat man die Möglichkeit, etwas zu ändern."
„Genau. Und dadurch, dass die zweite Zeitlinie die erste überschreibt, hat die erste sozusagen nie stattgefunden. Also das hat sie schon, aber das weiß halt nur der Zeitreisende. Ich habe die erste erlebt, bin dann mit dem Zeitsprung zurück und in Z2. Ihr alle seid von der normalen Zeit quasi direkt in Z2. Z1 habt ihr nie direkt erlebt."
Remus fasste sich an den Kopf. Das waren zu viele Informationen.
„Gut", antwortete er schließlich. „In Z1 bin ich also gestorben, aber ich erinnere mich nicht daran, weil ich direkt Z2 erlebt habe, die du überschrieben hast?"
Tonks nickte.
„Aber ich habe ein seltsames Gefühl ... als hätte ich Sirius wiedergetroffen – und James – und –"
„Du hast Sirius getroffen?" Nun war es an Tonks, die Stirn zu runzeln. „Vielleicht... ich kann mir nur vorstellen, dass dein anderes Ich in den Himmel gekommen ist. Die beiden Zeitlinien waren dicht beieinander ... vielleicht konnten Informationen von der einen in die andere – wobei Z2 Z1 ja überschreibt, also sollte es eigentlich nicht möglich sein – wahrscheinlich es war einfach Einbildung im Angesicht des Todes. Keine Ahnung."
„Es war, als du schon eine ganze Weile fort warst, nicht direkt, nach dem ich gestorben wäre."
„Dann wird es wohl Einbildung gewesen sein ... oder die Zeit da oben vergeht anders ..."
„Ganz gleich, ob es Einbildung war – es tut unendlich gut", antwortete Remus leise. „Aber viel Wichtiger – wie konntest du mich retten? Und all die anderen? Ist Zeitreisen nicht sehr gefährlich? Riskiert man nicht, alles zu ändern?"
„Das tut man", erwiderte Tonks, „und genau deshalb brauchte ich die ganzen Zauber. Ich habe irgendwie alles verändert, aber auch nichts."
„Das musst du mir erklären."
„Also... nachdem ich in der ersten Schlacht durch meine Doppelgänger – die Infos kommen sozusagen in mir zusammen, wenn ich sie auflöse – mitbekommen habe, wer wann gestorben ist, sofern ich es eben mitbekommen habe, habe ich dann den Zeitsprung gemacht. Und war echt fertig, weil du ja tot warst. Aber ich wusste, dass wir gewonnen haben. Der grundlegende Ausgang war also gut, nur sind viel zu viele auf unserer Seite gestorben."
Remus nickte verstehend.
„Gut... dann kommt eben dieses Prinzip. Alles verändern, aber alles gleich lassen. Ich verhindere einen Tod, aber ohne, dass es jemand merkt. Wenn ich weiß, wann die Person sterben würde, ist es am einfachsten. Kurz dafür sorge ich für eine Ablenkung – beispielsweise einen schwarzen Nebel, wenn es nicht so dunkel ist oder so viel Staub fliegt, dass es eh nicht auffällt – und dann desillusioniere ich die Person, die sonst gestorben wäre und bringe sie in Sicherheit. Du wirst dich vermutlich an den Nebel erinnern, weil du praktisch nur Z2 mitbekommen hast. In Z1 war der Nebel nämlich nicht da, weil ich da noch nicht eingegriffen habe. Der Nebel ist natürlich ein Risiko, weil die Leute anders handeln könnten, aber den brauchte ich auch nur bei euch, wo das Feuer die Nacht erhellt hat. Und drinnen hab ich die Staubwolke magisch verstärkt – niemandem ist was aufgefallen. Dazu jedenfalls noch ein Schock- beziehungsweise in deinem Fall Schweigezauber, wie du weißt, damit die Person nicht schreien kann. So schnell es geht, muss ich dann noch einen reglosen Doppelgänger von ihr erschaffen, damit es so aussieht, als wäre sie gestorben. Der Todesfluch hinterlässt keine Spur, das macht es einfacher. Nur manchmal musste ich noch schnell falsches Blut heraufbeschwören. Jedenfalls verhalten sich dann nämlich alle, wie sie sich sonst verhalten hätten und alles bleibt gleich. Manchmal können kleine Veränderungen nämlich große Auswirkungen haben, das nennt man Schmetterlingseffekt. Aber da sie alle gleich handeln, passiert es eben wie sonst auch... nur, dass die Personen nicht tot sind. Der schwarze Nebel ist natürlich eine Gefahr, aber ziemlich klein, weil sie hoffentlich einfach nur denken, eine Wolke hätte den Mond bedeckt und es wäre deshalb dunkler geworden, und das Risiko konnte ich eingehen."
„Aber", wandte Remus irritiert ein, „ich dachte, die Doppelgänger sehen aus wie man selbst? Wie konntest du dann Doppelgänger von anderen Personen erschaffen?"
„Der springende Punkt ist", erklärte Tonks, „dass ich ein Metamorphmagus bin. Ich habe mein Aussehen immer so verändert, dass ich wie die Person aussah, die ich retten wollte, habe dann den Doppelgängerzauber gewirkt und sozusagen eine Leiche erschaffen. Das ist auch der Grund, warum Dumbledore mir das anvertraut hat – ich bin die Einzige, die sich so mir nichts dir nichts in eine andere Person verwandeln kann."
Remus sah aus, als wäre ihm schlagartig ein Licht aufgegangen.
„Also ja. Du warst tot, Remus, wirklich tot. Und viele andere auch. Fred zum Beispiel ... Dann bin ich zurückgereist und habe das unbemerkt überschrieben und die echten Personen in Sicherheit gebracht und dich sie bewachen lassen. Und alles ist sonst so passiert wie davor. Du-weißt-schon ... Voldemort ist tot."
Tonks lachte, und dieses Mal war es ein wirklich leichtes Lachen, befreit von aller Sorge.
„Fred wäre –?"
Tonks nickte beklommen.
„Und ich durfte nicht eingreifen, weil ich sonst eine Kleinigkeit hätte verändern können, die etwas Großes auslöst und unsern Sieg hätte zerstören können?", hakte Remus nach.
Tonks nickte. „Das war es im Wesentlichen."
„Ich danke irgendwie immer, Zeitreisen wären ein Kreislauf und dass das Ganze auf Schicksal basieren würde. Zu einem Punkt beschließt man, eine Zeitreise zu machen und steigt in den Kreis ein, dann sind alle Geschehnisse bereits Teil der Vergangenheit und man hat sie nicht in der Hand, da sie schon geändert sind." Remus runzelte die Stirn. „Bei dir klingt das ganz anders."
„Ja und nein" Tonks kratzte sich am Kopf. „So verstehen die meisten Menschen Zeitreise, die nicht so viel mit am Hut haben, aber Schicksal hat damit nichts zu tun. Bis ich den Teil kapiert hatte, hätten die Gründer Hogwarts nochmal aufgebaut. Also ... Z2 überschreibt Z1, aber überleg mal – in Z2 gibt es mich zwei Mal, wenn man die Doppelgänger weglässt. Wenn mein Zeitreise-Ich mein anderes Ich nicht beeinflusst, wird das andere Ich genau das gleiche machen, was es sonst auch gemacht hätte – also eine Zeitreise. Was also würde passieren?"
Die Furchen in Remus' Stirn wurden tiefer. „Müsste dann nicht ein Z3 entstehen, das Z2 überschreibt? Und in diesem Z3 gäbe es dann das andere Ich, das Zeitreise-Ich – und das Zeitreise-Ich des anderen Ichs? Aber Moment – wenn man wieder nicht eingreift –"
„Richtig." Tonks nickte und sah Remus nachsichtig an, als er sich an den Kopf fasste. „Es würde ein Z4 geben. Und ein Z5. Es würde immer so weiter gehen, bis ins Unendliche. Aber in Wahrheit passiert das gar nicht."
Remus sah auf. „Nicht?"
„Nein. In Z2 kommt es nämlich genau zu dem Kreislauf, den du meintest. Das andere Ich macht die Zeitreise, verschwindet aus der Zukunft von Z2 und wird zum Zeitreise-Ich in der zweiten Zeitlinie. Und das erlebt das Ganze aus der anderen Perspektive. Dann wird das nächste andere Ich zum Zeitreise-Ich aus Z2 und so weiter."
„Aber dann gibt es doch einen Kreis und man kommt nicht mehr raus, oder?" Remus seufzte leise. Wenn sein Gehirn nicht bald durchgebraten war, wäre das ein Wunder.
Tonks beschwor einen Pergament, Feder und Tinte herauf und begann zu skizzieren, einen Pfeil, der auf einen Kreis zeigte und einen weiteren Pfeil, der wieder aus dem Kreis führte.
„Der erste Pfeil hier ist Z1 und führt direkt in den Kreislauf von Z2, der Z1 überschreibt. Darunter war natürlich mal eine gerade Linie. Aber wie du siehst, kommt man aus dem Kreis auch wieder raus. Das liegt daran, dass das andere Ich zum Zeitreise-Ich wird und das wiederum keine Zeitreise mehr macht, also nicht mehr zurückgeschickt wird. Das kommt also raus. Und die anderen Ichs gehen nie aus, weil Z2 ja eine abgeänderte Version von Z1 ist und da ist das andere Ich ja das Haupt-Ich. Bei diesem Kreislauf ist es dann jedenfalls so, dass alles, was in der Vergangenheit passiert, bereits Teil von der Vergangenheit ist. Wenn du nur Z2 siehst, wird dein anderes Ich zum Beispiel mit einem Stein getroffen, den dein Zeitreise-Ich geworfen hat. Dein anderes Ich wird dann zeitreisen und zum Zeitreise-Ich und wiederum einen Stein auf sein anderes Ich werfen. Und dieses Stein wird garantiert geworfen und garantiert treffen. Aber nicht, weil es Schicksal ist – sondern, weil du die Entscheidung schon getroffen hast und sie nun Teil der Vergangenheit ist. Das ist auch der Fehler, den so viele machen, wenn sie an Zeitreisen denken – hör genau zu, das ist der Knackpunkt des Ganzen: Wenn man die Vergangenheit ändern kann, muss es zwangsläufig eine Vergangenheit geben, die eben unverändert ist."
„Und das ist Z1."
„Oha." Tonks blickte Remus überrascht an. „Du kamst echt mit? Merlin, komme ich mir dumm vor... ich habe Ewigkeiten gebraucht, um das zu verstehen."
Remus lächelte bescheiden. „Aber ergibt schon irgendwie Sinn – bei dieser Schicksalsgeschichte war immer die Frage, wann die eigentliche Entscheidung getroffen wird, um etwas zu ändern, an welchem Punkt sich entschied, dass die Zeitreise stattfinden würde. Da ein Kreis keinen Anfang hat, konnte man es nicht sagen. Die Ereignisse wurden schon beeinflusst, also konnte man nur sagen, dass es Schicksal war, dass die Entscheidung mit dem Zeitumkehrer getroffen werden würde – aber damit stand es ja bereits fest. Mit Z1 passt das besser – am Ende dieser Zeitlinie. Wie auch immer, deine Leistung war viel größer. Ich konnte überall nachfragen, du nicht. Und du musstest noch alles umsetzen – das ist – einfach ... wow."

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Sorry, das ist ein abruptes Ende, aber ich will die 100 Chaps haben und das sind auch schon 3000 Wörter ;)
Weitere Erklärung folgt im nächsten Chap! Respekt, wenn ihr folgen konntet :3

Frage an EUCH: Was würdet ihr Tonks sagen, wenn ihr sie treffen könntet? So ganz allgemein, jetzt nicht im Zusammenhang mit dem Chap, wobei ihr das auch gern beantworten könnt :)

Funfact: Dieses Konzept widerspricht dem Zeitreisen in HP nicht. Im dritten Teil hätte man einfach zwei Mal Z2 erlebt, aus unterschiedlichen Blickwinkeln – es war in beiden Fällen die beeinflusste Zeit, erkennbar daran, dass Harry sich selbst gerettet hat, also der Zeitreise-Harry schon da war etc.
Z1 wurde schlichtweg nicht erwähnt – natürlich, JK hat das anders geplant (ohne Z1), aber es ist kein Widerspruch zum Canon, sondern eine Erweiterung – und das ist sogar etwas Positives :3

Danke euch nochmal für eure Treue und ich freue mich über jeden Kommi und hab auch hoffentlich alle beantwortet in meiner inaktiveren Zeit!

LG Skyflame


Weil du mich zum Menschen machstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt