Raphael schloss die Tür zu unserem Zimmer hinter mir, nachdem er sie mir ganz Gentleman-like aufgehalten hatte, und drehte sich mit einem amüsierten Gesichtsausdruck zu mir um. „Boris hat's dir ja vorhin richtig gegeben"
Ich verdrehte die Augen. „Ich wollte ihm nur nicht wehtun"
Raphael lachte leicht, kam zu mir und legte die Arme um mich. „Also bei mir hast du auch nichts dagegen, wenn du mir wehtust"
Das brachte mich zum Grinsen. „Du bettelst doch darum"
Ich streckte mich zu ihm hoch und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss.
„Mh lecker", murmelte er zufrieden, als ich ihn wieder beendete.
Wir lösten uns, als er sich aufs Bett warf und ich mich auszog, um mir den ganzen Körperkontakt zu Boris abzuwaschen. Sonst würde nur seine Dummheit auf mich übergehen.
„Ich geh duschen, kommst du mit?", meinte ich zu Raphael.
Er sah aus seinem Handy hoch zu mir, seine Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen. „Da fragst du auch noch?"
Auf seinem hübschen Gesicht breitete sich ein dreckiges Grinsen aus, im selben Moment, als es das bei mir tat. Er sprang wieder aus dem Bett und schlenderte zu mir.
„Ich hab dich schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr eingeschäumt" Obwohl wir noch nicht unter der Dusche standen, stellte er sich von hinten nah an mich heran, tat so, als würde er mich einshampoonieren und fasste dabei auch in meinen Schritt.
Lachend schob ich meinen grabschenden Freund weg. „Mag daran liegen, dass wir schon lange nicht mehr zusammen geduscht haben. Oder du überhaupt"
„Gar nicht wahr!", schmollte Raphi gespielt, doch wir beide wissen, dass er zurzeit nur duschte, wenn es echt nötig wurde.
Ich hatte eigentlich nichts dagegen, immerhin war es weder gut für Haut noch Haar, wenn man es mit der Körperhygiene übertrieb, und ich liebte seinen Geruch ja auch noch, wenn er mal ein paar Tage ungeduscht war, aber es störte mich hauptsächlich, dass es an seiner Faulheit gelegen hatte, dass das Duschen ausgeblieben war.
Andererseits hatte ich jetzt irgendwie so ein aufregendes Kribbeln im Bauch, als wir uns ins Bad schlichen, als würden wir etwas Verbotenes tun. Kein Wunder, wir waren nicht scharf darauf, gestört zu werden und leider waren nun nicht mehr nur alle unserer Mitbewohner zu hause, sondern auch noch Chad.
Er tat mir echt leid und ich hatte auch nichts dagegen, wenn er bei uns wohnte. Im Gegenteil, ich fand es toll, dass er sich somit ein bisschen um Austin kümmern konnte. Vielleicht würde ihm das helfen.
Meine Gedanken an etwaige andere Männer verschwanden ganz schnell, als Raphael und ich uns im Bad gegenüberstanden und er begann, sich auszuziehen.
Es war so ungerecht, dass er trotz seiner Faulheit und Desinteresse so einen Körper hatte. Lag vermutlich an den Genen.
Aber etwas triggerte es mich schon, dass Boris größer und muskulöser war als ich. Ich war der schmächtige in diesem Haushalt. Ich! Ich, das Jäger-Roboter-Kampf-Experiment!
Hätten mir mein Onkel und mein Dad nicht ein paar Muskeln mehr geben können? Naja, ich war jetzt nicht so unzufrieden mit meinem Körper, wie es sich vielleicht anhörte, ich fand es einfach nur seltsam, dass ich außerdem so verhältnismäßig klein war. Aber man hatte bei den Experimenten wohl einfach auf andere Dinge wert gelegt.
Oh. Raphael streifte sich gerade sein letztes Kleidungsstück ab und warf es in den Wäschekorb.
All meine Gedanken gehörten plötzlich nur noch ihm und dem Gefühl, das dieser Anblick in mir auslöste. Liebe, Erregung, aber am meisten eigentlich Vorfreude.
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Only You
Fantasy-Alle lebten in Angst und Schrecken und das, obwohl offiziell noch Frieden herrschte.- Die Welt hat sich verändert. Die Menschen und Vampire haben sich verändert. Oder es hat einfach keiner mehr Lust auf Friede, Freude, Eierkuchen. Nach den verga...