**2. Austin

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Ich gebe mir keine Mühe, leise zu sein, als ich aus dem Badezimmer in meines wechsle, da ich Jay schon vor einer Stunde gesagt habe, dass er aufstehen und sich fertig machen soll.

Er meinte „Nur noch 5 Minuten, Baby."

Er hat so flehend geklungen, daher wollte ich ihm die Zeit geben. Das war ein Fehler. Denn, als ich nach dem Frühstück, Aufräumen und Duschen zurück in unser Zimmer komme, liegt dieses faule Stück immer noch im Bett und schlummert friedlich vor sich hin.

Ich nehme das Handtuch, mit dem ich mir eben noch über die Haare gerubbelt habe, reiße Jay die Decke vom Körper und lege das kalte Handtuch auf seinen nackten Oberkörper.

Er gibt einen unmännlichen Schrei von sich und sitzt plötzlich senkrecht im Bett, um das Handtuch loszubekommen. Er sieht es angeekelt an und auch etwas ängstlich, bis er erkennt, dass es sich nur um ein Handtuch handelt.

Sein vernichtender Blick zu mir macht es mir nicht gerade leichter, meinen Lachanfall loszuwerden.

„Du bist so ein Arschloch, Austin", zischt er beleidigt, hält sich dabei die Hand auf die Brust, dort wo sein Herz gerade am pumpen ist. Er hat sich wohl ziemlich erschrocken.

„Selbst schuld, wenn du nicht das machst, was ich dir sage", meinte ich, ohne mir jeglicher Schuld bewusst zu sein.

Er schnaubt. „Bist du jetzt mein Vater oder was?"

Langsam beruhigt sich sein Herzschlag wieder und er lehnt sich noch leicht geschockt zurück.

„Nein, bin ich nicht. Das wäre irgendwie ein Downer", gebe ich zu, als ich mich über ihn beuge. „Stehst du jetzt auf, oder muss ich zu härteren Mitteln greifen?"

Bedrohlich sehe ich ihn an und er verschränkt schnaubend die Arme vor der Brust, funkelt mich aus seinen blauen Augen an.

„Deine harten Mittel kannst du dir ab sofort selbst reinschieben, wenn du sowas nochmal abziehst"

Ohne es wirklich zu wollen, muss ich grinsen. „Als würdest du das mehr als 3 Tage aushalten"

Für einen Moment halten wir einfach Blickkontakt, er funkelt mich böse an und ich ihn amüsierst, ehe er mich packt und unter sich befördert. „Du solltest nicht so tun, als würdest du einen Tag ohne meinen Schwanz auskommen, sonst setze ich dich auf Entzug", haucht er mir zu.

Er bewegt sich zwischen meinen Beinen, aber das ist gerade echt kein gutes Timing, weshalb ich ihn wegschiebe und von mir runter rolle. „Mach dich endlich fertig, Jay oder ich nehme dich so mit, wie du gerade bist"

Ich stehe vor dem Bett und schaue streng auf ihn herunter.

Er verdreht die Augen und verschränkt die Arme hinter dem Kopf, hat also nicht vor, sich zu bewegen. „Wieso müssen wir überhaupt auf diesen blöden Ball? Es ist doch eh jedes Jahr dasselbe."

„Dieses Jahr ist Jubiläum, es ist bestimmt was besonderes geplant"

Ich setze mich zu ihm auf die Bettkante, weil ich erkenne, wie dumm es von mir war, so streng mit ihm zu sein. Ich weiß ja, wie leicht er trotzig wird. Das hat sich seit seiner Jugendzeit nicht verändert.

Wortlos streiche ich mit dem Daumen die Linien des Tattoos an seiner Seite nach. Ich finde es jedes Mal schöner, obwohl ich es jetzt schon mehr als 10 Jahre betrachten darf.

Ich bin Luzifer so unendlich dankbar, dass er Jay seinen Körper zurückgegeben hat. Mir ist klar, dass er das nicht wirklich für uns getan hat, sondern eigentlich für Chad, aber der Grund ist mir eigentlich egal, solange er es getan hat, sodass ich meinen Jayjay nun voll und ganz zurückhabe. Denn mit seinem richtigen Körper sind auch all seine Erinnerungen zurückgekommen.

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