Wir hatten vor, heute unserem Plan nachzugehen. Dafür stand ich gerade mit Philipp vor dem Waffenarsenal, das wir aus Omas Haus geborgen hatten. Er meinte, die meisten der Waffen seien so alt, dass man sie heute gar nicht mehr nutzte, aber sie seien noch gut in Schuss und zur Not würden sie uns im Kampf taugen.
Er hatte seine Uniform an und befestigte daran zwei Dolche aus dem Schrank, eine Klinge und suchte gerade nach Silberkugeln für seine Waffe.
Während das passierte, schaute ich mir all die Waffen an und überlegte, welche mir wohl liegen würde.
Boris hatte sich schon lange mit einem Morgenstern aus dem Staub gemacht und in den Trainingsraum verzogen. Chad hatte sich einen Silberspeer genommen, wohl die typische altertümliche Waffe. Er meinte, damit konnte er am besten umgehen.
Wir hatten beschlossen, dass jeder von uns ein Training bekommen sollte. Deshalb hatte Alica sich mit einem Seil aus Silber bewaffnet, fragt mich nicht, wie das funktionierte. Jay hatte sich nach langem hin und er für einen Bogen mit Silberpfeilen entschieden. Mara hatte sich total lange geweigert, weil sie nicht gewalttätig werden wollte, aber nachdem ich ihr versichert hatte, dass es nur zu ihrem besten war, sich im Notfall verteidigen zu können, war sie lustlos mit einem Schwert, das sie kaum hatte tragen können, abgezogen.
Claire, Luzifer und Chad hatten vor, den anderen ein bisschen Kämpfen bei zu bringen, während Austin und Amy zu Raphael gehen und ihn informieren wollten. Sie hatten mich doch echt überzeugen wollen, mitzukommen. Erfolglos, logischerweise.
Ich hatte keine Ahnung, für welche Waffe ich mich entscheiden sollte, bis Philipp mir eine Armbrust hin hob. „Das ist was für dich, glaub mir" Er legte es vor mir auf den Tisch ab, legte Pfeile dazu, einen Dolch und ein kleines Schwert.
Dann machte er den Schrank auf und holte etwas raus, das dort an einer Stange gehangen war.
„Was soll das jetzt?"
„Das hab ich mir vorhin auch gedacht", meinte er, machte einen Reißverschluss auf.
Heraus kam etwas, das seiner Uniform irgendwie ähnlich war. Sie bestand zumeist aus schwarzem Leder, war aber auch mit Silber bestückt. Und auf Brusthöhe war mein Name eingestickt in der Mitte des Wappens meiner Familie.
Ich schluckte hart, als ich mir das ansah.
Meine Familie hatte vorgehabt, mich als Anführer der Jägersoldaten im Krieg einzusetzen. Sie hatten sogar eine extra Uniform für mich vorbereiten lassen. Und diese sollte ich jetzt anziehen. Aber das war mehr als nur ein Kleidungsstück. Das war ein Schritt in eine gefährliche Welt, mit der ich eigentlich nichts zu tun haben wollte. Obwohl ich wusste, dass es nötig war, wollte, nein, brauchte ich einfach irgendwen, der mir sagte, dass, was ich hier tat, es auch wert war.
„Ich weiß nicht, ob ich das kann, Phil" Ich sah ihn unsicher an.
Er schüttelte den Kopf und legte die Uniform auf meine Waffen, um seine Hände auf meine Schultern zu legen. „Es geht hier nicht um dich, Silas. Es geht um die verfickte Welt. Also pack dich mal an den Eiern und sei, wozu du geboren wurdest. Ein Held" Er sah mich eindringlich an, so als sei er fest davon überzeugt, was er da von sich gab.
Er hatte ja Recht, das wusste ich. Ich hatte die Wahl, hier zu bleiben und mich zu beschweren, dass wir nicht weiter kamen oder in diesen Anzug zu steigen und mich in die Organisation meiner Familie einzuschleusen. Ich wusste, nur mit einer Möglichkeit konnte ich etwas bewirken.
Ich nickte also, gab ein „okay" von mir und zog mich bis auf die Unterhose aus, um in die Uniform reinzuschlüpfen. Meiner Meinung nach sah ich darin lächerlich aus und zu groß war sie auch noch. Phil betrachtet mich kritisch. „Na los, lach mich schon aus", brummte ich genervt und brachte die Waffen an, nahm mir dabei ein Beispiel an Phil.
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Only You
Fantasy-Alle lebten in Angst und Schrecken und das, obwohl offiziell noch Frieden herrschte.- Die Welt hat sich verändert. Die Menschen und Vampire haben sich verändert. Oder es hat einfach keiner mehr Lust auf Friede, Freude, Eierkuchen. Nach den verga...