29. Alica: Besuch

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„Endstation, Ladies!", verkündete Amy.

Mara und Claire kreischten aufgeregt vom Rücksitz vor.

Manchmal kam es mir ernsthaft so vor, als seien Amy und ich ihre Eltern und die beiden unsere Kinder, sowie die sich benahmen.

Hauptsächlich lag das wohl daran, dass Amy und ich mit unserer Partnerschaft einfach einen reiferen Lebensstil hatten, als die beiden Singles auf der Rückbank.

Mara hatte der Liebe abgeschworen, nach Allem, was vor acht Jahren passiert war und hielt nach wie vor daran fest.

Ich verstand sie irgendwie, immerhin war sie extrem in ihren Bruder verliebt gewesen ohne zu wissen, dass es ihr Bruder gewesen war. Keiner von uns hatte das gewusst. Aber sie hatte dieses Wissen am härtesten getroffen. Sie wollte nun einfach vorsichtig sein, auf wen sie sich einließ.

Was Claire anging, sie schien irgendwie nicht an etwas Festem interessiert zu sein. Sie wirkte zwar immer wie die, die sich nach der großen Liebe sehnte, dabei war sie auch nur Material für eine Nacht.

Sie hielt sich mit ihren 127 für zu jung, um eine feste Bindung einzugehen und außerdem wollte sie mit niemandem zusammen sein, der nicht nachweislich für sie bestimmt war.

Amy und ich waren nun seit insgesamt 6 Jahren zusammen, wenn man unsere Pausen weg rechnete.

Wir waren zusammengekommen, als ich noch ziemlich jung gewesen war und wir uns eigentlich auch noch gar nicht so richtig gekannt hatten und waren auch relativ früh zusammen gezogen.

Als wir erkannt hatten, dass wir uns verrannt hatten, hatten wir eine Pause gemacht, in der wir aber festgestellt hatten, dass wir uns nicht loslassen wollten und deshalb waren wir dann wieder zu einer Freundschaft + zusammen gekommen, solange, bis sie mir eine Ansage gemacht hatte, dass sie keine Lust mehr darauf hatte, Angst haben zu müssen, dass ich von ihr verlange, mich zu teilen. Tja und so waren wir fest zusammen gekommen.

Ich war mir auch ziemlich sicher, dass wir Gefährten waren, doch wollte mich mit meinen 24 einfach noch nicht dermaßen fest binden.

Natürlich liebte ich Amy, ich wollte immer mit ihr zusammen bleiben, aber diese Kräfteteilung und so kam mir als ziemlich großer Schritt vor.

Amy verstand das und sie hatte laut ihrer eigenen Aussage auch gar keine Lust auf das ganze Drama mit der Zeremonie und allem drum und dran. Wir waren uns also einig.

Wir alle hatten uns ziemlich gefreut, als Boris angerufen hatte und wir einen Grund hatten, unser langweiliges Leben am Arsch der Welt mal zu unterbrechen und ein bisschen Urlaub zu machen.

Nur ahnte ich jetzt schon, dass es im Haus ziemlich eng werden würde, da Boris von einem gewissen Chad und seinem Bruder Dale erzählt hatte, die ja nun auch dort wohnten und unsere Hilfe brauchten. Mal sehen...

Claire und Mara waren mittlerweile schon am Ausräumen des Kofferraumes, als Amy ihr Handy vom Radio trennte und ich aussteigen wollte.

Sie hielt mich davon ab, indem sie ihre Hand auf mein Knie legte. „Warte mal kurz"

Ich schloss die Tür wieder und drehte mich zu meiner Freundin mit den wasserstoffblonden Haaren, die mittlerweile bis über ihre Brüste gewachsen waren.

„Was ist denn?" Ich legte meine Hand auf ihre und sah sie neugierig an.

Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Naja, eigentlich nichts bestimmtes, aber ich will nur ganz kurz die Ruhe mit dir genießen. Wir werden die nächste Zeit sicherlich nicht mehr alleine sein, ohne abhauen zu müssen"

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