Raphaels Gesichtsausdruck war echt zum Schießen. Ich sollte ein Foto davon machen, doch, da Mum wollte, dass ich mich endlich mal erwachsener benahm, konnte ich das schlecht machen.
„Das macht Sie zu meiner Tante", stellte Raphael nach einer Weile des Nachdenkens fest.
Mum nickte und sah zu Silas. „Und zu deiner Großtante. Was es nicht alles gibt, mh?"
Sie drehte sich wieder zu mir, lief an mir vorbei und zu dem Tisch hinter mir. Dort holte sie ein Tuch, das sie am Waschbecken nass machte und mir dann in die Hand drückte. „Wisch ihm bitte das Blut weg und säubere die Wunde" Sie nickte zu Silas.
Ich legte meine Waffen auf dem Tisch ab, damit keiner von unseren Gästen auf die Idee kam, sie mich abzunehmen, nahm das Tuch an mich und ging zu meinem Großcousin.
„Hei.", lächelte ich.
Er sah mich böse an, kam aber nicht dazu etwas zu erwidern, weil Raphael sich zu beschweren begann. „Wenn du ihn anfasst, dann schwöre ich, dich so qualvoll umzubringen, wie nicht mal der Teufel Seelen in der Hölle foltert, du dreckige Missgeburt", zischte er bedrohlich.
Obwohl er festgebunden war, flößte er mir enormen Respekt ein.
Ich sah fragend zu Mum. Sie seufzte, schob mich zur Seite und übernahm das Säubern von Silas' Wunde. „Du bist ziemlich besitzergreifend, kann das sein, Raphael?"
Er schnaubte. „Ich will nur nicht, dass deine Brut meinen Mann verschmutzt"
Oh jetzt waren sie also beim Du. Ist klar.
Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme. „Wenn ihn etwas verschmutzt, dann ja wohl dein dreckiges Mischblut in seinen Adern.", zickte ich zurück.
HA! Darauf hatte er wohl keine Erwiderung. Nein, er sah mich einfach an und dann zog er die Oberlippe hoch und zeigte mir dadurch seine Reißzähne.
Na super. Er konnte mich bedrohen, ohne etwas zu sagen und es zeigte Wirkung. Ich ging einen Schritt zurück und sah zu Mum, die unbekümmert vor Silas stand und seine Wunden sauber machte. „Ist gar nicht so tief, mach dir keine Sorgen."
Sie lief zum Tisch, holte Desinfektionsspray und machte es auf die Wunde.
„Sooo...." Mum stellte das Spray zurück und stand wieder neben mir. „Wo waren wir?"
„Bei der Vorstellung", meinte ich.
„Ach ja." Sie klopfte auf meine Schulter. „Also das ist mein Sohn Philipp. Raphael und Silas, ihr kennt euch ja schon."
„Leider", brummte Raphael die Augen verdrehend.
Mum ignorierte es gekonnt und machte weiter. „Ich bin Dana, eure Tante. Naja, deine nicht", dabei lächelte sie Austin an, der dies nicht erwiderte.
Er begann zu sprechen. „Na gut, Dana, du hast deine Vorstellungsrunde, jetzt lass uns gehen"
„Das geht leider nicht", meinte Mum und lehnte sich an den Tisch hinter uns.
„Was wollt ihr von uns?", fragte Silas weiter.
„Das werdet ihr noch früh genug erfahren" Mum war total gut im Fragen Ausweichen, das hatte mich auch schon immer aufgeregt. Nicht mal ich wusste, wozu das alles, immerhin hätten wir die beiden auch nett zum Kaffee einladen können, statt sie so zu verarschen, aber naja... Mum wusste schon, was sie da tat.
Ich hörte ein Piepen, den Benachrichtigungston, dass jemand an der Tür war. Mum drückte auf einen Knopf, den sie an einer Art Fernbedienung um ihren Arm trug und die Tür öffnete sich.
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Only You
Fantasy-Alle lebten in Angst und Schrecken und das, obwohl offiziell noch Frieden herrschte.- Die Welt hat sich verändert. Die Menschen und Vampire haben sich verändert. Oder es hat einfach keiner mehr Lust auf Friede, Freude, Eierkuchen. Nach den verga...