Kaum zu glauben, dass Austin und ich in all dem Drama tatsächlich vorhatten, zu einem einfachen Familienessen meiner Eltern zu gehen. Sie hatten Austin in einem Telefonat dazu eingeladen, zu ihnen zu kommen, weil Helen und Briana auch da waren und sie es für eine gute Idee gehalten hatten.
Er hatte nachgefragt, ob er seinen neuen Freund mitbringen durfte und dabei gelächelt als habe er im Lotto gewonnen. Meine Mum hatte zugestimmt und meinte, dass sie sich freue und dass Jay stolz auf ihn wäre, dass er weiter gemacht hatte.
Jetzt gerade zog ich mich an, als Austin ins Zimmer kam, wohl frisch aus der Dusche, da er noch intensiver nach seinem Shampoo roch als sonst und seine blonden Haare etwas dunkler waren und komplett verwuschelt in alle Richtungen abstanden.
Ich merkte gar nicht, dass ich ihn verliebt anlächelte, bis er vor mir stand und mich zur Seite schob, weil ich den Weg zum Kleiderschrank blockierte. Er ließ sein Handtuch fallen, unter dem er zum Glück für alle eine Boxer trug.
Zugegeben, ich starrte ihm auf den Arsch. Der war aber ja auch echt starrenswert.
Jedenfalls kribbelte es seltsam in meiner Hand und ehe ich wirklich wusste, was das zu bedeuten hatte, hatte ich ihm auf schon einen Klapser auf das Prachtexemplar seines Hinterns gegeben.
„Ups" Unschuldig sah ich ihn an, als er sich überrascht zu mir drehte.
Wir schauten uns kurz an und begannen dann zu lachen.
„Grabscher!", beschwerte er sich.
„Hei, Moment mal!" Empört hob ich die Hand und zeigte dann auf ihn. „Wer hat wem heute morgen seine Hand einfach in die Boxer gesteckt? Ich nicht"
Er grinste breit. „Als hätte es dir nicht gefallen"
Fragt mich nicht wieso, aber ich wurde ein bisschen rot und kicherte nicht gerade männlich. „Das hat es durchaus. Aber so langsam denke ich, es wird notwendig, dass du mich mit mehr als nur deiner Hand belästigst"
Er lachte leicht, schüttelte den Kopf und suchte sich weiter was zum Anziehen.
„Blau oder grün?", fragte er sein Hemd betreffend, ohne auf meine Aufforderung einzugehen.
„Rot" Ich schob ihn zur Seite und überreichte ihm das dunkelrote Hemd, das einen perfekten Kontrast zu seinen grünen Augen darstellen und sie auch nur noch intensiver wirken lassen würde.
„Rot also", meinte er nachdenklich, als sei das wichtiger als mir eine Antwort zu geben.
„Austin", forderte ich streng.
Er seufzte. „Ich weiß, dass du das willst, Jay. Ich... gib mir einfach noch ein bisschen Zeit..."
Ich stöhnte frustriert auf. „Mach doch die Augen dabei zu.", schlug ich vor.
Er sah mich an, als er die Schranktür wieder schloss. „Und wenn ich sie dann wieder aufmache, fühle ich mich, als hätte ich dich betrogen. Hast du noch mehr von diesen brillanten Ideen?"
Wie von alleine verdrehten sich meine Augen. „Du kannst mich nicht ernsthaft dafür bestrafen, dass ich im falschen Körper wieder auferstanden bin! Ich erinnere mich an unseren Esszimmersex, Austin! Ich muss das spüren und zwar bald, sonst drehe ich durch!"
„Du tust so als würde die Welt untergehen, wenn wir es nicht treiben" Er sah mich dabei so an, als sei es lächerlich.
„Nein, Austin" Ich verschränkte die Arme, ein Zeichen für ihn, dass er jetzt besser aufpassen sollte, was er noch so von sich gab. „Es kann echt sein, dass die Welt untergeht und davor würde ich halt gerne noch spüren, was jedes andere normale Paar auch spüren kann"
Austin seufzte. „Wir sind aber kein normales Paar. Jetzt lass uns das Thema beenden, ich will nicht, dass wir streitend zu deinen Eltern gehen"
Ich verdrehte die Augen, wollte widersprechen, aber er unterbrach mich. „Und benimm dich bitte, wenn wir dort sind"
„Was soll das denn jetzt heißen?", fragte ich empört und sah ihn meiner Stimmlage entsprechend an, während er in den Spiegel sah und sein Hemd zuknöpfte.
„Dass du dich zurückhalten sollst. Versuch einfach mal, nicht immer jeden gleich zu provozieren"
„Mit jeden meinst du meinen Dad", stellte ich fest und musste dann etwas grinsen, weil mir das echt Spaß machte.
Das Beste war, es war einfach sein Charakter, zu Fremden immer freundlich zu sein und weil er nicht wusste, dass ich sein Sohn war, konnte er mich auch nicht bestrafen, wenn ich zu weit ging. Das war das einzig Gute, was dieser ganze Mist an sich hatte. Dann musste ich das ja auch ausnutzen oder?
„Kann ich Briana eigentlich die Wahrheit sagen?", hängte ich gleich hinterher und folgte ihm, als er ins Bad lief, um sich die Haare zu machen.
„Wer du bist?", hakte er nach.
Ich nickte. „Ich meine, Luis hat ja erzählt, dass sie meine beste Freundin war. Und sie ist deine Tochter. Sie wird es schon keinem erzählen"
„Darum geht es nicht", meinte er. „Ich will sie nicht durch dieses Wissen in Gefahr bringen. Wenn der Krieg und all das mal vorbei ist, können wir darüber nachdenken okay?"
Nachdem er fertig war, drehte er sich zu mir und legte seine Hände auf meine Schultern.
Ich seufzte, nickte aber. „Findest du, wir sollten versuchen herauszufinden, ob sie Jägerkräfte hat?"
Austin begann zu schmunzeln. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie zumindest die Veranlagung hat. Sie hat mir mal mit dem Fuß ins Gesicht gekickt und den Kiefer gebrochen. Sie hat es damit begründet, dass sie Fußball gespielt hat. Wahrscheinlich weiß sie gar nicht, was sie ist, genauso wenig wie ich etwas davon wusste"
Ich nickte verstehend und zog ihn an den Hüften näher zu mir. „Lass uns mal nachhaken und vielleicht erklärst du ihr ja dann, was es damit auf sich hat. Vielleicht macht ihre Kraft ihr ja Angst und sie wartet nur darauf, dass ihr jemand erklärt, was mir ihr los ist..."
Er lächelte und wickelte eine meiner Locken um seinen Finger. „Du bist süß. Briana macht so schnell nichts Angst und ich denke, wenn es ihr wirklich nicht gut gehen würde, dann würde sie sich schon bei mir melden. Aber mich interessiert auch, ob und welche Kraft sie hat."
Wenigstens da waren wir uns mal einig.
Austin gab mir einen liebevollen Kuss und lächelte mich danach an. „Lass uns gehen" Er nahm mich an der Hand und zog mich aus dem Bad die Treppen runter.
„Ehm, Baby, willst du wirklich so gehen?", fragte ich ihn kritisch.
Er blieb abrupt stehen. „Wieso? Sehe ich scheiße aus?"
„Nein", lachte ich. „Aber du hast keine Hose an"
Er blickte an sich herunter. „Oh!"
Ich schüttelte lachend den Kopf und zog ihn zurück in sein Zimmer.
„Warst wohl zu sehr damit beschäftigt zu verleugnen, dass du Sex mit mir willst, mh?", neckte ich ihn.Er verdrehte die Augen, suchte sich eine passende Hose raus und schlüpfte rein. „Ich verleugne gar nichts. Ich bin einfach noch nicht bereit dazu" Er sah mich entschuldigend an und ich nickte seufzend. „Schon gut. Genau deshalb hat Gott dir zwei Hände geschenkt."
Er lachte bei meinem Satz und schüttelte den Kopf, als er die Arme um mich legte. „Ich hab dich so vermisst, weißt du das?"
Das brachte mich zum Lächeln.
Ich schlang die Arme um seinen Hals und nickte leicht. „Du sagst mir das jeden Tag"
„Apropos", meinte Austin und sah mich lächelnd an. „Ein Grund, warum ich dich liebe: Du bringst mich immer zum Lachen"
Ich lächelte noch breiter und streckte mich mit geschlossenen Augen zu ihm hoch.
Wir küssten uns und ich gab mir dabei Mühe, dass ich seine Frisur nicht zerstörte.
„Ich liebe dich auch", flüsterte ich nach unserem Kuss an seine Lippen und schielte hoch in seine Augen.
Ja, ich liebte ihn... Ich war mir so sicher, das würde ausreichen.
DU LIEST GERADE
Only You
Fantasy-Alle lebten in Angst und Schrecken und das, obwohl offiziell noch Frieden herrschte.- Die Welt hat sich verändert. Die Menschen und Vampire haben sich verändert. Oder es hat einfach keiner mehr Lust auf Friede, Freude, Eierkuchen. Nach den verga...