103. Raphael: Armee

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Ein Teil des Planes war, dass Silas und Phil weiterhin so tun würden, als würden sie zu Team Arschgeigen gehören, damit sie meine Leute rausholen konnten.

Sie sollten später zum Kampf zustoßen.

Ich persönlich hoffte ja, Silas würde gar nicht daran teilnehmen, aber ich wusste auch, dass ich kein Recht hatte, es ihm zu verbieten.

Luzifer wollte sich darum kümmern, seinen Bruder zu kontaktieren und ihn um Hilfe zu bitten.

Alle anderen begannen damit, sich auszustatten. Die Stimmung war mies.

Ich musste wieder zurück in mein Reich und meine Soldaten aufstellen. Wir hatten den Plan, dass sich alle meiner Leute im Schloss versammeln sollten, da es unklug war, an zu vielen Fronten zu kämpfen. So konnte sie uns zwar einfach umzingeln, aber dazu mussten sie erstmal in unser Reich kommen. Dort hatten wir immer noch den Vorteil, dass wir dort zuhause waren und uns besser auskannten.

Ich verließ zusammen mit Phil und Silas das Haus. Die beiden gingen zum Auto und ich war schon dabei, meines Weges zu gehen, als ich anhielt.

Ich sah zu, wie Phil ausparkte und wegfahren wollte. Wie er mit Silas wegfahren wollte und ich vorhatte, mich auf den Weg zu einem Kampf zu machen, von dem ich nicht wusste, ob ich ihn überleben würde. Denn es war sicher, dass ich als König auf der Abschussliste der Jäger ganz oben stand.

Ich wollte das Auto anhalten, Silas sagen, dass ich ihn liebte, obwohl er das ja schon lange wusste, aber bevor ich den Mut dazu fand, waren sie schon weg und mich verließ auch der Wille.

Er wusste es. Da musste ich mir keine Gedanken machen. Er wusste es.

Ich machte mich auf den Weg nachhause, aber konnte dabei nur an Silas denken.

Er sah einfach nicht mehr aus wie mein Silas.

In den 8 Jahren, die wir zusammen gewesen waren, hatte sich an seinem Äußeren kaum etwas verändert. Er hatte nur ein bisschen mehr Behaarung bekommen, das war alles gewesen.

Und jetzt?! Er hatte mir als erwachsener Mann gegenüber gestanden, so als hätten wir uns zehn Jahre nicht mehr gesehen.

Er war etwas größer als ich, mindestsens genauso muskulös, sein Gesicht hatte kantiger ausgesehen, seine Stimme tiefer geklungen. Trotzdem hatte ich genau erkannt, dass er nach wie vor mein Silas war, als ich ihm in diese schönen grünen Augen gesehen hatte.

Je näher ich meinem Reich kam, desto mehr verdrängte ich die Gedanken an meinen Freund...Ex Freund... um mich auf größere Probleme zu konzentrieren.

Ich ließ jeden einzelnen Vampir antreten. Sie sollten sich im Hof des Schlosses versammeln. Es waren gerade nicht alle im Reich, aber die meisten.

Ich sah vom Balkon auf sie herab und verkündete, dass die Zeit gekommen war, unser Reich zu verteidigen und unsere Verstorbenen zu rächen. Ich sagte allen, was sie zu tun hatten und sie stimmten sofort zu.

Jeder einzelne Vampir, egal wie groß, klein, stark oder schwach wollte für seine Rasse, seine Familie kämpfen, obwohl wir uns alle bewusst waren, dass unsere Chancen nicht gut standen.

Aber es ging uns auch nicht wirklich ums Gewinnen. Es ging darum einfach alles zu geben für das, was und wichtig war.

Only YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt