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Sonntag, 20. Juni

Linus war bereits seit einiger Zeit wach, doch er rührte sich nicht, denn der Junge neben ihm war vor einiger Zeit dicht an ihn herangerutscht. Nun benutzte Ruben seinen Kumpel als Kissen, während sein Arm auf Linus' Bauch ruhte. Der Ältere ließ ihn so liegen und drückte ihn nicht weg, denn es fühlte sich gut an. Nähe zu spüren, die Wärme eines anderen Menschen. Und bei Ruben musste er sich keine Sorgen machen, dass der ihn plötzlich antatschen würde und Sex wollte. Er war nicht sauer auf Chanelle deswegen, schließlich waren sie zusammen und jeder hatte seine Bedürfnisse. Aber Linus fühlte sich einfach noch nicht bereit dazu. Wenn er ehrlich war wusste er, dass er niemals bereit sein würde mit Chanelle zu schlafen. Timo war der erste, der sich von den restlichen drei rührte. Linus warf einen Blick auf sein Handy. 09:56 Uhr. Zwei Nachrichten.

HEY, WAS MACHST DU GERADE SO? :) HAST DU LUST MORGEN BEI MIR VORBEIZUSCHAUEN?

schrieb Chanelle. Außerdem:

ICH VERMISSE DICH :(

Seufzend antwortete Linus. Am liebsten wollte er sein Handy gegen die Wand werfen, doch er wusste, dass er es noch brauchte.

ICH VERMISSE DICH AUCH. HEUTE HABE ICH LEIDER KEINE ZEIT. HABE WAS MIT DEN JUNGS GEMACHT UND MUSS ERSTMAL AUSNÜCHTERN, TUT MIR LEID

Timo wischte sich über die Augen, seufzte und richtete sich auf. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, bis dieser bei Linus hängen blieb, welcher gerade sein Handy ausschaltete und weglegte. Timo legte seinen Kopf schief und starrte Linus an. Dann glitt sein Blick zu Ruben und wieder zurück zu seinem Freund. Linus' fühlte die Hitze, die sich in ihm ausbreitete und wie er nervös wurde. Er versuchte es zu verstecken, also zuckte er mit den Schultern. Timo stubste seinen Nebenmann an, welcher sich daraufhin murrend von ihm wegdrehte. Als der Braunäugige Leo endlich wachbekommen hatte deutete er auf Linus, welcher die Augen genervt verdrehte. Die Blicke, die auf ihm lagen, wurden ihm zu viel, also drückte er Ruben sanft weg. Dieser brummte nun und zog seine Hand hastig von Linus' Bauch, als er kapierte, bei wem er lag.

„Ich mache schonmal Frühstück. Kommst du mit, Timo?"

Leo stand auf und zog sich an. Linus musterte seinen Kumpel, was Timo dazu verleitete grinsend mit den Augenbrauen zu wackeln. Erneut verdrehte Linus seine Augen und setzte sich auf. Ruben hatte sich inzwischen von Linus weggedreht, um seine roten Wangen zu verstecken. Sein Gesicht war tief im Kissen vergraben. Timo und Linus verließen den Raum. Timo machte sich nicht die Mühe sich anzuziehen, weshalb er nun halbnackt rumlief.

„Heute haust du aber nicht gleich wieder ab, oder?", fragte Linus seinen Nebenmann grinsend. Da Timo und Leo nur übers Wochenende blieben hatte Linus ihnen nur Luftmatratzen hergerichtet, weshalb Ruben mit Linus in dessen Bett geschlafen hatte. Ruben hob nicht den Kopf, brummte jedoch peinlich berührt und schüttelte den Kopf.

„Sorry", nuschelte er dann in das Kissen.

Linus lachte leicht, ließ sich wieder in die Kissen sinken und rutschte näher zu Ruben. Dann zog er seinen Kumpel näher zu sich, damit dieser wieder so nah wie vorher an ihm lag.

„Das war bequem so", murmelte Linus. Ruben lächelte zaghaft, rutschte noch näher an Linus und kuschelte sich an ihn. Der Grünäugige seufzte zufrieden.

„Ich brauche immer was zum Kuscheln", gab er leise zu.

Linus erwiderte das Lächeln. Ihre Köpfe waren sich nah und sie spürten den Atem des jeweils anderen auf ihrer Haut. Linus wollte seine Lippen auf Rubens drücken, denn es wäre so leicht; so wenig Abstand, so wenig Weg. Endlich waren sie alleine, niemand würde sie wieder unterbrechen. Er konnte für einige Minuten an nichts anderes als das Denken. Sein Blick fiel auf Rubens Lippen, welche perfekt zu sein schienen. Waren sie wirklich so weich, wie sie aussahen? Schmeckten sie so gut, wie Ruben immer roch? Linus wollte es wissen. Er wollte Ruben festhalten und nie wieder loslassen. Doch dann erinnerte er sich. Er erinnerte sich an seinen Vater und an Chanelle. Er seufzte und drückte Ruben auf den Rücken. Er tauschte die Rollen. Linus benutzte Ruben als Kissen, schlang seinen Arm und sein Bein um den Körper des anderen und seufzte laut, voraufhin der Jüngere leise lachte. Kurz darauf schlief der Ältere wieder ein, denn – sind wir mal ehrlich, - bei so einer Wärmequelle war es unmöglich nicht einzuschlafen.

Ruben hatte Linus geweckt, noch immer eng an den anderen gekuschelt – als sie zum Essen gerufen wurden. Linus wollte nicht aufstehen. Er wollte liegen bleiben, hier mit Ruben, und weiterschlafen.

„Komm jetzt, du musst aufstehen", schmunzelte Ruben, als er aufgestanden war und Linus beobachtete. Dieser brummte und zog die sich die Decke über den Kopf.

„Du kannst nicht ewig schlafen!", lachte Ruben und griff nach der Decke.

„Wieso nicht?", murrte der Ältere.

Er hörte Ruben leise lachen. Ruben zog leicht an der Decke, doch Linus packte sie rechtzeitig und zog sie zurück. Da Ruben nicht mit so einer schnellen und kräftigen Reaktion gerechnet hatte flog er zusammen mit der Decke aufs Bett. Linus brach in Gelächter aus und richtete sich auf.

„Alles okay?", wollte er belustigt wissen.

„Mhh", brummte Ruben und rutschte nach oben hinter Linus. So lagen sie wieder nebeneinander im Bett. Ruben rutschte wieder nah an Linus und legte seinen Arm um diesen. Linus drehte sich in Rubens Armen um und vergrub seinen Kopf in dessen Brust.

Die Tür wurde geöffnet und die restlichen Jungs traten ein. Ruben wollte sich von seinem Nebenmann wegdrücken, doch dieser packte ihn schnell am Shirt und zog ihn noch näher zu sich.

„Hallo, es gibt Essen!", erinnerte Leo. „Kuscheln könnt ihr auch später wieder!" Er lachte und verließ den Raum, als Linus seinen Kopf hob und ihm einen genervten Blick zuwarf. Timo stand stumm da und musterte die Jungs im Bett mit kritischem Blick. Linus ließ zu, dass Ruben aufstand und stand ebenfalls auf. Ruben zog sich an, während sich Linus nicht die Mühe machte und in Shirt und Boxer den Raum verließ.

Die Jungs frühstückten und hörten dann Musik im Wohnzimmer, während erst Leo und anschließend Timo duschen gingen. Ruben blickte auf sein Handy und seufzte. 12:42 Uhr. Er hatte einige Nachrichten. Seine Mutter fragte, wann er nach Hause kommen würde und alleine an der Schreibweise merkte er, dass sie genervt war. Rebecka hatte ihn gefragt, wann er fürs Streichen ihres Zimmers da sein würde, denn er hatte versprochen ihr dabei zu helfen. Ruben legte sich die Wörter zurecht, die er sagen würde.

Er brauchte einige Minuten, um genügend Mut zusammenzusammeln, doch schließlich erhob er die Stimme.

Schüchterner Spacko, dachte er sich.

„Leute, ich muss jetzt leider los." Er zog sich seine Jacke an. „Meine Mum fragt, wo ich bleibe und ich habe meiner Freundin versprochen ihr beim Streichen zu helfen." Er wollte sich korrigieren, doch er wusste nicht wie. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Eine Freundin, meinte ich. Nicht meine Freundin ... Das klingt doch doof. Das ist denen doch sowieso egal.

Ruben sagte nichts mehr, umarmte seine Freunde kurz und verließ das Haus dann nervös.

Linus knirschte mit den Zähnen und stand auf. Er lief in die Küche und holte sich die restlichen Pfannkuchen, welche Leo vorhin gemacht hatte, aus der Mikrowelle und schmierte Nutella darauf. Leo und Timo folgten ihm in die Küche, als er sich mit dem ungesunden zweiten Frühstück auf den Boden setzte.

„Ich wusste gar nicht, dass er eine Freundin hat", meinte Leo.

„Wusste ich auch nicht", murrte Linus. Dann stopfte er sich so viel wie möglich von dem zusammengerollten Pfannkuchen in den Mund.

:):

Hach ja, das gute, alte Frustessen :)

Would anybody be interested in... A sex chapter? 🤭🥴

1233 Wörter

UPSIDE DOWN :(:Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt