Freitag, 22. Juli
„Kann es sein, dass deine Eltern doch nicht so cool damit sind, dass wir zusammen sind?", fragte Linus, als sie ihn abholten. Rubens Eltern waren bei der Arbeit. Linus nahm seinem Freund den Koffer ab und verstaute sie im Kofferraum.
„Könnte ich mir gut vorstellen. Also, als ich mich geoutet habe, war alles gut", erzählte Ruben und seufzte. Er ließ sich auf den Sitz fallen, nachdem Linus ihm die Tür geöffnet hatte. Er setzte sich ebenfalls ins Auto, Melissa fuhr los.
„Ich verstehe überhaupt nicht, was die haben", begann die Mutter.
„Die wollen bloß nicht, dass wir ficken, weil sie den Gedanken daran komisch finden", stöhnte Linus. „Sie müssen uns ja nicht zuschauen."
Ruben schlug seinem Freund mit geröteten Wangen aufs Handgelenk und blickte ihn strafend an. Linus zuckte lachend mit den Schultern.
„Ist doch wahr." Wenige Minuten später waren sie bei Linus Zuhause angekommen. Als der Ältere den Koffer aus dem Kofferraum holte lächelte er seinen Freund charmant an.
„Und? Hast du alles, was man für eine Woche braucht?"
„Ja", sagte Ruben. „Und wenn, ich wohne ja nicht weit weg." Er drückte seinem Freund einen kurzen Kuss auf. Er hatte bereits aufgegeben, seinen Koffer selbst zu tragen, da sein Freund ihn sowieso nicht ließ.
Als sie im Zimmer ankamen, setzte sich Ruben aufs Bett und blickte seinen Freund bedrückt an.
„Kannst du mir jetzt erklären, was gestern los war?", fragte er betrübt.
„Ja", sagte Linus entspannt. „Also ... ich musste noch kurz mit deinen Eltern reden, weil..." Linus seufzte tief, als er daran zurückdachte. „...ich wollte dich mit einem Trip zum Stand überraschen, aber deine scheiß Eltern haben es verboten, weil sie scheiß homophobe Wichser sind. Tut mir leid, dass ich das jetzt so sage, aber-" Linus gab einen Laut der Verzweiflung von sich.
„Scheiß drauf, lass uns einfach abhauen", sagte Ruben daraufhin gelassen. Linus sah seinen Freund belustigt an, doch dieser blieb todernst. „Ich meins ernst. Lass uns abhauen. Wir fahren einfach."
„Ehrlich? Das hatte ich ehrlichgesagt auch vor, deshalb der Koffer." Er lachte leicht und kratzte sich verlegen am Nacken. „Ich hätte nur nicht gedacht, dass du so einfach ja sagst."
Ruben drückte seinem Freund einen Kuss auf und spielte mit dessen Händen. „Natürlich sage ich ja. Meine Eltern gehen mir so hart auf den Sack. Entweder sie sind nicht da und besaufen sich oder sie sind überfürsorglich." Er verdrehte die Augen.
„Echt?" Linus machte große Augen. „Das hast du mir nie erzählt." Daraufhin zuckte Ruben nur mit den Schultern und blickte nachdenklich an seinem Freund vorbei, doch dann grinste er.
„Meine Eltern werden so ausrasten." Er drückte seinem Freund erneut einen Kuss auf. „Aber weißt du was? Es ist mir sowas von scheiß-egal."
Die Jungs lachten, dann trafen ihre Lippen erneut aufeinander. Linus drückte seinen Freund aufs Bett und schob seine Hand unter das Shirt des Anderen. Dieser drückte ihn nach einigen Sekunden weg und drehte seinen Kopf zur Seite.
„Ich muss dir was sagen, bevor wir wirklich fahren."
„Was ist los?", fragte Linus und löste sich von seinem Freund. Augenblicklich wurde er nervös.
Er macht Schluss. Er macht Schluss. Ich bringe mich gleich um, dann muss ich es nicht hören.
„Wo gehst du hin??", rief Ruben verwirrt, als Linus sich auf den Weg zur Tür machte.
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UPSIDE DOWN :(:
Teen FictionWird überarbeitet ~ And suddenly life flips you upside down, and you find out that this is the right way ~ Linus ist dabei, die zwölfte Klasse zum zweiten Mal zu versauen und somit sein Abitur zu verspielen. Dass seine besten Freunde den Abschluss...