Ω
Isabella wollte eigentlich nur kurz die Fenster öffnen und eine kleine Mahlzeit für die beiden Herrschaften im Arbeitszimmer bereitstellen. Aber als sie das Fenster öffnete kam Wind auf und blies einige der grossen Pergamente vom Schreibtisch. Isabella hastete zu den Zetteln und wollte sie wieder auf dem Tisch ausbreiten. Sie war gerade dabei einen Briefbeschwerer und eine kleine Statue vom Arbeitstisch zu nehmen um somit die Pergamente zu beschweren, als ihr ein Wort ins Auge sprang, welches sie nur allzu gut kannte
„Carrick Castle" ... und Fort William! Ihr Herz raste wie wild... Hatte er ihr Geheimnis erraten? Nein das war unmöglich, wie sollte er?! Hatte sein Bruder Rickard die Aussage doch vor de Warenne wiederholt und ihn zu Nachforschungen angetrieben? Aber nein, wieso sollte er so viele Pergamente nur über sie hier ausbreiten?! Isabella durchstöberte die Papiere, um einen Hinweis zu erhalten was dies bedeutete. „Chan eil! Chan eil! (3) Daingead! Beruhige dich Isabella... Moment" mit zitternder Hand zog sie die Notizen hervor und langsam dämmerte ihr eine schreckliche Tatsache. Sie las von Truppen... Taktik des Heeres... unter all den Blättern lag eine riesige Karte Schottlands... nun war die Absicht deutlich zu erkennen... sie fuhr mit dem Finger über die Karte. „Chan eil... einen Weg von den Lowlands in die Highlands... was um alles in der Welt haben sie nur vor" sagte Isabella halblaut. So wie es aussah wollten die Engländer in die Highlands eindringen! Der provisorische Frieden war also eine Lüge von diesem verdammten Nichtsnutz von einem Engländerkönig! Mit hochrotem Kopf sah sie auf und die Farbe wich ihr schlagartig aus dem Gesicht. Sie wollte so schnell, wie möglich reagieren und sagte „Mylord ich habe die Fenster geöffnet und ein Windstoss hat die Pergamente ergriffen und und ich wusste nicht, ob sie eine Ordnung hatten... leider konnte ich es nicht erkennen und habe sie einfach so auf den Tisch gelegt, Verzeihung". Isabella kämpfte mit Wut, Verzweiflung, Trauer und sie fühlte sich auch verraten und zwar von diesem Engländer. Wie konnte er ihr das nur antun?! Er liess sich nichts anmerken und das beunruhigte sie, hatte er am Ende nichts von ihrer Beklemmung bemerkt? Denn diese Situation war so eindeutig für Jemanden der glauben würde sie wäre eine Spionin! Er schloss die Türen und kam auf sie zu.
„Ich ertappe sie in letzter Zeit ziemlich oft in Situationen in denen kein Hausmädchen stecken sollte. Spionieren sie mir etwa nach?" Er lief um den Tisch herum und stand vor sie. Isabella schluckte, liess das Pergament los
„Nein Mylord... natürlich nicht. Es war, wie ich gesagt habe. Der Wind hat sie fortgeweht". Isabella fühlte, wie ihre normale Farbe wieder ins Gesicht zurückkam und sich ihr Herzschlag verlangsamte. Ja sie hatte entdeckt, dass er Schottland angreifen würde, doch was konnte sie tun? Nichts. Sie war keine Spionin und musste nun für sich selbst Sorgen. Sie konnte sich nicht auch noch um Carrick Castle kümmern. Doch sie würde sich nicht mehr auf diesen ekligen arroganten Engländer einlassen! Er war wie alle anderen, wollte Macht und gierte nach Reichtum! Darum hatte er diese Gebiete ausgesucht! Solche Männer interessierten sich nicht für die einfachen Menschen, die dort lebten und das schon seit Generationen! Sie würde sich nicht einem solchen Mann hingeben. Niemals! Sie schürzte ihre Lippen. Mit einer Hand strich er ihr über die Wange und ihre Lippen, mit der anderen umschloss er ihre Taille. Sie spürte, wie ihr verräterischer Körper in freudiger Erwartung erwachte und an ihrem Vorsatz von eben zerrte. Sie fühlte, wie sich ihr Leib an ihn schmiegte und durch seine Berührung erregt wurde. Er küsste sie auf die Stirn und zog seine Küsse weiter über ihre Nase bis er ihren schon halbgeöffneten Mund fand. Eine schiere Ewigkeit hielt er mit seinen Lippen nur einen Fingerbreit vor ihren inne, bis sie glaubte es nicht mehr aushalten zu können und dann senkte er seine Lippen auf ihren prickelnden Mund. Mit grosser Ungeduld hob er sie auf den Schreibtisch und schob ihre Beine um seine Taille. Er presste seinen Unterkörper an sie und hielt sie in der starken Umarmung fest. Mit der einen Hand hielt er sich in ihren Haaren und bedeckte ihren Mund mit heiss glühenden Küssen. Isabella wurde heiss und sie fühlte, wie sie anhaltend den Bezug verlor. Sie spürte das tiefe Kribbeln und ein Ziehen bis zu ihrer feuchten Scham. Eine innere Stimme wurde immer lauter und verlangte, dass er sie an genau dieser Stelle berührte. Er blickte auf sie hinab, schien zu erahnen was sich ihr Körper wünschte und knöpfte ihr Leinenhemd auf. Das seidene Unterhemd schob er unter ihre prallen Brüste. Ein Windstoss kam durch das Fenster umrundete ihre Spitzen, woraufhin sie sich noch mehr aufstellten. Er lehnte sich etwas zurück und betrachtete ihre weiblichen Rundungen genüsslich, fuhr mit einem Finger über die aufgestellte Spitze und stöhnte leicht auf. Er senkte seinen Kopf zu ihnen hinab, liess seine Zunge durch das Tal der beiden gleiten und umfasste die linke Knospe mit seinem Zeigefinger und Daumen. Isabella schloss die Augen kurz lustvoll und das Pochen zwischen ihren Beinen nahm zu. De Warennes Hand glitt nach oben und löste ihr zusammengestecktes Haar. Es floss wie Seide über ihren Hals und über ihr Dekolleté. Er saugte und knetete ihre Brüste liebevoll, als drohten sie zu zerbrechen. Ohne es bewusst gewollt zu haben merkte Isabella, dass ihre Hände auf seiner Brust lagen und sie ebenfalls sein Hemd aufgeknüpft hatte. Seine Brust war warm und fest. Krause schwarze Haare säumten sie und er liess seine Muskeln zucken. Ihren Vorsatz hatte sie vollkommen verdrängt und war äusserst neugierig, was sie nun alles entdecken könnte. Sie fühlte sich mutiger, sie wollte seinen Körper erforschen und kennenlernen. Sie fuhr mit ihrer Hand weiter nach unten und fühlte den durchtrainierten Bauch. Isabella hielt inne und starrte auf eine grosse Ausbeulung in seiner Hose. Sie fühlte, dass er sie beobachtete und wollte nicht, dass de Warenne sie für ängstlich hielt und liess ihre Hand nach unten gleiten. Sie spürte zwischen seinen Lenden das harte und grosse Glied, welches sich nach ihr ausstreckte. Ohne Furcht berührte sie seine harte Männlichkeit und in diesem Moment schloss er seine Augen. Sie nahm an, dass ihm dies gefallen musste und fuhr mit ihren Fingern an den Bund der Hose. Dort verwehrte ihr aber sein Gürtel den Einlas. Sie nahm ihre zweite Hand und öffnete ihn, dann die vier Knöpfe. De Warenne hatte seine Augen mittlerweile wieder geöffnet und sah sie mit einem solch wilden vernebelten Blick an, dass sie sich erst nicht sicher war, ob sie etwas falsch gemacht hatte, doch dann trat ein Lächeln auf sein Gesicht
„Du kennst dich aus damit... du weisst was ein Mann will" dann sagte er heiser „eigentlich schade... ich wäre nur zu gern dein Lehrer gewesen!" Er bog ihren Rücken auf den Schreibtisch und schob ihren Rock zurück... Seine Hand folgte ihrem Bein hinauf übers Knie, fuhr über die Innenseite ihres Schenkels und Isabella schnaubte. Das Pochen ihrer Weiblichkeit verstärkte sich und freudige Erwartung machte sich breit. Seine Finger berührten ihre feuchte Pforte und er blickte sie an „Bereit meine Verführerin? Wenn ich diesen Weg gehe gibt es kein Zurück" keuchte er sanft. Sie nickte schwach und er küsste sie erneut. Zugleich schob er seinen Finger in ihre warme Höhle und Isabella stöhnte auf. Sie fühlte, wie er seinen Finger in ihrer engen Scham auf und nieder gleiten liess und Isabellas Körper kribbelte wie ein Vulkan, der kurz vor seinem Ausbruch stand. Sie spürte einen zweiten Finger mit dem er in sie eindrang und ein Pochen, dass sich über ihren Körper ausbreitete. Sie wandte den Kopf auf die Seite und schlug die Augen auf. „Du bist bereit für mich" sagte er wispernd und zog seine Finger aus ihr zurück. Er liess seine Hose nach unten gleiten. Mit geöffneten Augen versuchte Isabella die Eindrücke, die sie nun zum ersten Mal in ihrem Leben gespürt hatte, zu verarbeiten und liess ihre Augen über den Schreibtisch wandern. Sie bemerkte, dass sie mitten auf der Karte von Schottland lag und das markierte Carrick Castle hob sich hervor und sie hielt sich daran fest. Augenblicklich entfloh ihr die gesamte Leidenschaft und die tadelnde innere Stimme brauste mit klapperndem Getöse auf. Sie hatte sich vorgenommen diesem englischen Plünderer, und er war nichts anderes, nicht hinzugeben! Jetzt lag sie da vor ihm und sie würde ihr eigenes Versprechen brechen. Nein! De Warenne glitt gerade über sie, als Isabella sich hurtig aufsetzte. Er war zu schwer, als dass sie ihn hätte wegschieben können. Alexander de Warenne schien nicht zu begreifen was los war. Isabella blickte ihn an. „Was ist passiert, habe ich dich verletzt?" fragte de Warenne verständnislos. Als Isabella nicht antworte, sondern nur hastig ihr Mieder und Hemdchen verschloss, hielt er sie fest und zwang sie ihn anzusehen. Heisse Tränen stiegen ihr in die Augen und in ihrem Hals bildete sich ein Klos. Sie konnte kein Wort von sich geben. Er beugte sich zu ihr herunter und wollte sie küssen. Doch sie musste weg von ihm und seinem Einfluss auf ihren Körper. Während er sie festhielt und sie keinen Fluchtweg sah, ergriff sie Panik und sie holte mit ihrer rechten Hand aus und schlug ihn auf seine linke Wange. Sie schubste ihn von sich, was nicht leicht war. Im ersten Moment schien er nicht zu begreifen, doch dann lockerte er seine Umklammerung. Isabella stand auf, zog ihren Rock nach unten und rannte Richtung Tür. „Rose... warte!". Als sie die Tür erreicht hatte, wurde sie auch gleich geöffnet. Thomas Jackson stand vor ihr.
„Guten Tag Miss... Alec" doch er verstummte sofort. Isabella sah zum Schreibtisch zurück, de Warenne hatte seine Hose schon wieder zu und fingerte nun an seinem Hemd herum. Sein Blick war starr und ungestüm. Dieses Mal würde er ihre Ungezogenheit nicht tolerieren, das wusste sie. Doch sie musste raus hier, weg von ihm! Ohne ein Wort zu Thomas Jackson rannte sie den Flur entlang zu ihrem Zimmer. In Sicherheit! Sie warf sich auf ihr Bett und die heissen bitteren Tränen tropften auf ihr Kissen. Nun hatte sie es verspielt, sie hatte den Lord geschlagen! Ande-ren Dienstboten wurde für so eine Frechheit die Hand abgeschlagen. Sie hatte ihm die Gelegenheit gegeben sie so intim zu berühren, sie selbst hatte ihn erregen wollen... und ihr hatte es gefallen! Doch Carrick Castle hatte sie erinnert, wer sie war und warum sie niemals einem solchen englischen Bastard könnte entgegenkommen, der ihr Zuhause zerstören wollte! Die Hoffnung und Freude, die sie bei ihren kurzen geheimen Treffen erlebt hatte, war sinnlos geworden. Er würde das zerstören was sie als einziges noch besass, wenn auch nicht offiziell. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, damit abzuschliessen, als sie dieses Leben hier wählte, konnte sie nicht den Mann an sich heranlassen, der ihre Vergangenheit zerstörte! Sie war so naiv, in ihrem hübschen Köpfchen hatte sie wohl noch von Mären geträumt, dass der edle Prinz ein schäbiges Küchenmädchen zu seiner Prinzessin machen und er sie und ihr Schloss vor dem Bösen erretten würde! Pah absolutes Hirngespinst! Wahrscheinlich musste sie jetzt das Haus verlassen. Kein Lord würde dieses Benehmen dulden. Sie setzte sich im Bett auf und ertastete unter ihrer Matratze den leeren Kopfkissenbezug worin sie bis dahin ihr Geld versteckt hatte, um die Reise auf das Festland zu bezahlen. Es war noch nicht genug... in Brighton müsste sie ein übliches Handelsschiff besteigen, welches nach Gibraltar fuhr. Von dort aus ginge es über Spanien nach Frankreich. Sie konnte nicht einfach nach Le Havre, denn obwohl im Moment Frieden zwischen den Engländern und Franzosen herrschte, so misstrauten beide einander. Das hiess neben der Schiffsfahrt eine lange Kutschfahrt mit Unterkünften und Essen. Ihre Reise würde einige Wochen dauern. So wie es aussah hätte sie gerade mal die Schifffahrt und die Kutschfahrt bezahlt. Sie schob den Kissenbezug wieder unter die Matratze. Sie ging zu ihrer Kommode, darauf stand eine Schüssel mit Wasser. Sie spritze sich etwas ins Gesicht, um die Tränen abzuwaschen. Wenn sie ihm vielleicht komplett aus dem Weg gehen würde, würde er es vergessen. Sie nickte sich im Spiegel zu, wie um ihre Worte zu verstärken.
(3) Nein! Nein!
DU LIEST GERADE
Schottisches Feuer und englische Anmut - Band 1
Historical FictionEngland im Umbruch. Der junge König Henry VIII hat nicht das Geschick und das gute Herz seines Vaters geerbt. Er will Krieg und Schottland endlich unter englischer Herrschaft wissen. In diesen Sog gerät der kampferfahrene Alexander de Warenne, Lord...