Kapitel 7.12 - Heilung für eine Seele

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Auf dem Abendball, waren noch mehr Gäste als auf dem Maskenball. Die Einleitung des Abends übernahmen erneut Ophelia Brandon und ihre Schossgeige. Alec tanzte mehrmals mit seiner Schwester Elaine und Penny. Seine Stiefmutter beharrte auf dem Eröffnungstanz und erzählte ihm voller Glück, wie viele neue Bekanntschaften sie gemacht hatte und welch ein Erfolg diese Festwoche gewesen sei. Ein wenig später am Abend, als die Terrassentüren weit offenstanden, um den Tanzenden etwas Kühle zu bieten, sah Alec seinen Bruder, der Penny um einen Tanz bat. Doch Penny ignorierte ihn konsequent. Alexander bemerkte, dass Rickard bereits einiges getrunken hatte und er keinen Augenblick daran dachte aufzugeben. Er entschied sich einzugreifen, da schon einige der umherstehenden Gäste zu tuscheln begannen. Grossen Schrittes hatte er die Distanz zwischen sich und Rickard überwunden und klopfte ihm auf die Schulter.
„Alec" sagte er etwas benebelt „Bitte sag Penny, sie soll... doch bitte einen Tanz mit mir tanzen... sie weigert sich einfach und sie nimmt auch meine... Endsssschuldigung nicht an". Penny blickte angewidert von Rickard zu Alec
„Ich werde nie wieder ein Wort mit euch wechseln, Mister Rickard de Warenne" sagte sie leise zischend. Alec faste Rickard sanft um die Schultern und sagte
„Komm schon mein Bruder, ich denke es ist Zeit für dich zu gehen". Doch Rickard schüttelte ihn ab
„Alec... hör auf dich einzumischen" erwiderte er eingeschnappt, aber Alec liess nicht locker
„Rickard begleite mich nach draussen" schlug Alec bestimmt vor und deutete mit der Hand zur Tür. Rickard schien darüber nachzudenken. Gott sei Dank war er so betrunken, dass er die Gäste, die tuschelten nicht bemerkte. Er ging Alec voraus in die Eingangshalle. Dort befand sich niemand und Alec sprach zu ihm „Rickard du benimmst dich lächerlich. Lass Penny in Ruhe, du bist selbst schuld! Verdammt ich hab dich gewarnt vor zwei Nächten, doch du wolltest es nicht hören. Also trage nun die Konsequenzen". Rickard schwankte etwas und stützte sich am Treppengeländer ab
„Denkst du nicht, dass ich das weiss" sagte er gekränkt und er sank in sich zusammen „Das weiss ich! Ich weiss nun auch, dass es falsch war Alec. Sie will mir einfach nicht zuhören!" meinte er verzweifelt.
„Und das verübelst du ihr? Du bist ein verdammter Hornochse, sei froh, wenn sie dich in Zukunft noch begrüsst. Und ich gebe dir noch einen Rat, wenn das ihr Vater John herausfindet... Ich würde nicht mit dir tauschen wollen!" Rickard sah ihn betrübt an und setzte sich auf eine der unteren Stufen
„Glaubst du sie verzeiht mir... irgendwann?" Alec schüttelte den Kopf
„Ich weiss es nicht Rickard... aber du hast sie tief verletzt und gedemütigt. Sei dankbar, wenn sie dich zu ihrer Hochzeit als Freund einlädt". Rickard schoss nach oben
„Sie wird heiraten?" platzte er heraus. In Rickards Gesicht spiegelten sich mehrere Farben von hellrot bis über kreidebleiches Weiss.
„Rickard... es kann sein, dass sie irgendwann heiratet. Was dachtest du? Sie ist eine Lady aus gutem Hause, gebildet, schlau und hübsch. Sie hat eine Menge Verehrer. Nur hast du es nie bemerkt, weil du zu sehr mit dir selbst beschäftigt bist" schlug ihm Alec ins Gesicht. Gerade ging die Tür zum Dienstbotentrakt auf und Collin trat in die Haupthalle. „Ach Mister Mallory, bitte geleiten sie Rickard in sein Gemach und sorgen sie dafür, dass er heute dort bleibt" sagte Alec ernst zu dem Kammerdiener. Dann drehte er der Szene den Rücken und machte sich wieder auf in den Festsaal. Thomas, der gerade einen Tanz mit Elaine beendete hatte, kam auf ihn zu
„Ist etwas geschehen?" fragte er.
„Ich habe Rickard in sein Gemach bringen lassen" sagte Alec und genehmigte sich ein Glas Wein.
„Er war wohl etwas zu aufdringlich bei Lady Penelope" sagte Thomas halblaut und Alec nickte.
„Was hast du heute im Arbeitszimmer den ganzen Tag gemacht?" wollte Alec nach kurzem Schweigen wissen.
„Ich erhielt heute früh per Boten eine interessante Neuigkeit. Allerdings musste ich sie mit anderen Informationen, die ich ebenfalls erhalten hatte, abgleichen" flüsterte Thomas. Leider war es unmöglich in diesem vollen Festsaal ein geheimes Wort zu wechseln, denn ständig erschienen Herrschaften um sich zu unterhalten und zu grüssen. Daher gaben es Alec und Thomas bald auf über die Kriegspläne und Informationen zu sprechen. John Beaufort erschien aus der Menge und kam auf sie zu
„Alexander!" rief er „Wir hatten noch gar keine grosse Gelegenheit uns zu unterhalten. Fühlst du dich besser?" fragte er und Alexander antwortete
„John! Ja alles so, wie es muss. Wie du weisst besitzt Thomas erstklassige Kenntnisse in der Medizin und wusste, wie er mich behandeln musste". Sie begrüssten sich. Thomas und John kannten sich vom Schlachtfeld, denn John Beaufort war ein fachkundiger Heerführer und sie hatten einige Male mit ihm gekämpft. John stellte sich neben die beiden und unterhielt sich mit ihnen. Nach einer Pause, in der sie alle auf die wirbelnde Menge geblickt hatten, sagte John etwas leiser zu Alec
„Alec, ich weiss nicht was mit meiner Tochter und Rickard los ist, doch ich weiss, dass Penelope betrübt ist. Allerdings ist sie so stur, wie ihre Mutter und verliert kein Wort darüber. Ich bin jedoch noch nicht so alt, als dass ich gewisse Dinge nicht mitbekomme". Alec fühlte sich unbehaglich und wusste nicht was er sagen sollte. Würde er John die Wahrheit bekannt geben, würde dieser Rickard ungespitzt in den Boden rammen und weder Alexander noch Penny könnten ihn davon abhalten. Und Alec wollte auch die Hoffnung auf eine eventuell doch noch zukünftige Übereinkunft der beiden nicht zerstören.
„John, ich weiss, dass du dir Sorgen machst. Allerdings hast du eine zähe Tochter und wie ich meinen Bruder kenne, war er wohl unsensibel zu Penny. Du kennst ihn ja" sagte Alec etwas ausweichend. John räusperte sich, trank einen Schluck aus seinem Glas
„Du denkst also nicht, dass ich mich darum kümmern müsste? Es ist bloss eine kleine Kabbelei der beiden?" Alexander wollte ungern gewisse Informationen zurückhalten, doch es wäre besser so. John würde so reagieren, wie er es als liebender Vater tun müsste und das würde zu vielen Schwierigkeiten führen.
„Ich werde mich darüber erkundigen. Ich denke vielleicht wird ihnen der Abstand guttun und mein Bruder wird sich entschuldigen für das was er gesagt hat und hoffentlich ist Penny dann bereit ihm zu verzeihen" sagte Alec und hob sein Glas. Ihm war bewusst, dass John ihm nicht vollkommen glaubte, doch er schien ihm soweit zu vertrauen, dass wenn es etwas Ernsthaftes wäre, er John einweihen würde. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis John sich entschuldigte, da er seiner Frau einen Tanz versprochen hatte.
Weit nach Mitternacht verabschiedeten sich die Gäste und eine Kutsche nach der anderen fuhr aus dem Hof. Er sah auch Penny und ihre Familie, die in ihre Gästegemächer verschwanden. Penny wirkte etwas gefasster als am Nachmittag und dies machte Alec Hoffnung. Da er Rose nirgendwo finden konnte, erklomm er die Stufen zum dritten Stock. Als er die letzte Treppe hinter sich gelassen hatte, kam sie ihm gerade entgegen. Alec blockierte ihr den Weg
„Bist du fertig mit deinen Pflichten?" sagte er lässig. Rose sah ihm, von unten, in die Augen und nickte. „Dann kommst du gleich mit mir". Alec schob sie zu seiner Tür und küsste sie verlangend auf ihren Mund. Schnell hatte er die Tür geöffnet und sie beide hineingeschoben. Er streifte sich hastig sein Hemd und Wams ab und sie zog ihr Mieder aus. Voll feuriger Leidenschaft für einander fielen sie sich in die Arme und küssten sich unaufhörlich. Sie roch nach Rosenöl und Wein. Alec konnte kaum genug von ihrer Haut kriegen und küsste jede Stelle, die er erreichen konnte. So lagen sie, kurz darauf, nackt nebeneinander in seinem Bett und streichelten sich über den gesamten Körper. „Ich will, dass du jede Nacht mit mir hier verbringst" flüsterte Alec in ihr Ohr und knabberte daran „jede Minute, die ich nicht bei dir bin, scheint mir verloren... was hast du nur mit mir gemacht Rose?" Sie strich ihm über die Nase und die Lippen, küsste ihn fordernd auf den Mund und setzte sich ohne ein Wort auf ihn. Er glitt tief in ihre Höhle und fühlte, wie bereit und feucht sie für ihn war. Sie erschauerte und fasste sich selbst an ihre Brüste. Sie rieb sie und hatte den Mund leicht geöffnet. Alec liess seine Hand zwischen ihren Hügeln hindurch, über ihren Bauchnabel bis zu ihrer Scham gleiten. Er strich durch ihr dunkles Haar und fand mit seinen Fingern ihre Liebesspitze. Sanft begann er die Knospe zu reiben und spürte, wie sie dadurch erregt wurde. Ihre Bewegungen wurden stärker und schienen lustvoller als zuvor. Er rieb mit seinen Fingern ihr Zentrum und Rose begann zu stöhnen und wippte weiter hin und her, bis sie in ihrer Position erstarrte und kam. Er unterstützte sie und verstärkte ihren Höhepunkt durch die Reibung seiner Finger. Er fühlte, wie die Anspannung in ihrem Körper nach liess und sie senkte ihren Mund auf seinen hinab. Sie küsste ihn stürmisch, heiss und vergessend sinnlich. Dann überkam es ihn und er wollte mehr, er wollte das sie aufschrie und ihn anflehte. Er packte sie und drehte sie auf den Rücken. Er zog sich aus ihr zurück, sogleich protestierte sie, doch er gebot ihr mit seinem Finger auf ihren Lippen zu schweigen. Er erkundete mit seinem Mund ihre feuchte Höhle. Rose krallte ihre Finger in die Laken. Alec glitt genüsslich an ihren Lippen entlang und sog an ihrer Perle. Seinen Zeigefinger stiess er hinein und reizte sie so sehr, bis sie nur noch wimmerte.
„Alec bitte... bitte... nimm mich!" Darauf gab es keinen Widerspruch. Er schob sich über sie und stiess gnadenlos in sie hinein. Ihre Augen waren geschlossen und sie hatte ihren Kopf halb abgedreht. Ihre Lippen schimmerten feucht und waren halb geöffnet. Sie stöhnte erregt und Alec versank in diesem Anblick. Sie umschloss ihn heiss und eng und er fühlte wie sein Körper vor Anspannung vibrierte. Nichts ausser ihrer Verbundenheit war nun von Bedeutung. Er wollte sie mit allem was dazu gehörte. Er fühlte langsam seinen Höhepunkt näherkommen und versuchte ihn mit aller Anstrengung zu unterdrücken. Alec hielt inne und legte sich sachte auf sie. Er betrachtete ihr Gesicht, bis sie ihre Augen öffnete. Sie lächelte ihn geschwächt an und er küsste sie. Ihr Mund verwöhnte ihn und Alec wusste, dass er niemals solch tiefe Verbundenheit mit einem Kuss erlebt hatte. Nicht die Vereinigungen an sich waren es, die ihn rastlos machten. Er war auf der Suche nach diesem Gefühl, welches sie ihm in diesem Moment schenkte. Sie lag da, betörend schön und ihre warmen Augen sahen ihn. Die Tiefe seiner zerrissenen Seele, welche er vor jedem verbarg. Das gemeinsame Spiel hier in seinem Bett war nur die Krönung dieses Gefühls. Es machte es zu etwas aussergewöhnlichem. Auch wenn es das letzte Mal wäre, in dem er sie liebte, es wäre ihm gleichgültig. Er würde Gott nur darum bitten, sie in seiner Nähe zu lassen. Bevor ihn seine Gefühle vollends übermannten, umgriff er ihre Hüfte und stiess rhythmisch gegen ihre Schenkel. Sie stiess einen tiefen Schrei aus und krampfte sich zusammen. Er hatte keinerlei Macht mehr über seinen Körper. Das Kribbeln schoss durch seinen Körper und die Schleuse öffnete sich im Eifer des Gefechtes. Er klammerte sich an ihr fest und sein Geist vernebelte sich. Jede einzelne Hautpartie prickelte und er schien nicht im Stande einen klaren Gedanken zu fassen. Er brüllte auf und sank dann befriedigt zurück.

Schottisches Feuer und englische Anmut - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt