Ally lief mir freudestrahlend entgegen, dicht gefolgt von ihrer großen Schwester Claire.
„Hey mein Schatz. War es gut bei Daddy?" Fragte ich meine kleine 5 jährige, als ich sie auf die Arme hob. „Jaaa!!! Er war mit uns im Hatty Potter Museum. Das war soooo cool!" Freute sie sich und ich ließ sie lachend runter, um meine 16 Jährige zu begrüßen. „Hey Spatz." Sagte ich liebevoll und zog sie in meine Arme. „Hats dir auch gefallen?" Wollte ich wissen.
„Ja, war cool." Erwiderte sie und lächelte. Die Mädchen hatten ein langes Wochenende bei ihrem Vater in London verbracht. Henry war beruflich sehr viel unterwegs, nutze aber jede freie Minute für seine Töchter.
Ich lebte mit meinen Mädchen allein in Deutschland, aber sie hatten regen Kontakt zu ihrem Vater. Sie telefonierten beinahe jeden Tag miteinander, solang es die Zeitverschiebung zuließ, wenn Henry mal in den USA war, was öfter vorkam.
Ich selbst telefonierte mindestens einmal die Woche mit ihm, um ihn auf dem laufenden zu halten, was Kindergarten Schule und seit neuestem auch Jungs anging.
„Im Sommer will Daddy mit uns nach Schottland. Da fahren wir dann mit dem Harry Potter Zug." Freute sich Ally.
Mir wurde warm ums Herz. „Schottland? Wirklich? Das finde ich toll." Lächelte ich und meine Älteste murrte. „Ich hatte auf Florida gehofft."
Ich verkniff mir ein Lachen und legte meinen Arm um sie. „Lasst uns nach Hause fahren."
Ich nahm Allys Koffer in der einen Hand und ihre Hand in die andere. Ich dachte an Schottland. Ich war dort geboren, hatte keinerlei Erinnerungen daran, doch mein Herz sehnte sich danach. Ich war adoptiert worden und das einzige, was ich bisher rausbekommen hatte, war das ich in einem Krankenhaus in Inverness geboren war. Dabei wollte ich zu gern wissen, wer meine wahre Familie war, ob ich dort überhaupt noch eine hatte.
„Sieh mal, hat mir Daddy geschenkt." Freute sich Ally und zeigte mir einen schwarz weißen plüschhund mit spitzen Ohren.
„Oh. Der sieht ja aus wie Kal." Stellte ich fest.
„Das ist Kal. Daddy hat ihn mir am Flughafen gekauft." Erzählte sie stolz, während ich auf dem Fahrersitz meines Ford Kugas Platz naum.
„Am Flughafen? Das ist doch viel zu teuer da." Wunderte ich mich, denn es war nicht Henrys Art, überteuerte Geschenke zu kaufen, auch wenn er nicht aufs Geld achten musste. Die Erklärung kam von Claire: „Sie hat tumgeheult, weil sie Kal nicht mitnehmen durfte. Sie hat echt versucht, ihn in ihren Koffer zu packen."
Ich musste lachen und sah meine Kleine an. „Wie soll er denn in deinen kleinen Koffer passen?" fragte ich belustigt. Kal war ein amerikanischer Akita und eindeutig zu groß für ihren kleinen Koffer.
„Ich wollte ihn klein zaubern. Ansonsten hätte ich einfach einen Koffer von Daddy genommen." Erklärte Ally, zog dabei eine Schnute und verschränkte sie Arme vor ihrer Brust, was mich dazu brachte zu schmunzeln. Sie versuchte auszusehen, wie ihr Vater und die Mimik hatte sie verdammt gut drauf. Meine Mädchen hatten dieses Cavill Ding geerbt. Dieses hochziehen der rechten Augenbraue. Ich hasste und liebte es zugleich.Etwa eine Stunde dauerte die Fahrt vom Flughafen nach Hause. Es war ein Segen, so nah an einem Flughafen zu wohnen. So war die Anreise für die Kinder immer ein vielfaches einfacher, als stundenlang im Auto oder Zug zu sitzen. Der Flug nach London dauerte auch nur eine knappe Stunde und so saßen sie oft schon 3 Stunden nach Abreise bei ihrem Vater im Auto.
Früher war das nicht so einfach gewesen. Die Flüge waren um ein einiges teurer und Henry war oft mit dem Auto angereist, um Claire abzuholen. Das war Stress für Beide. Später kam er mit dem Flugzeug und blieb eine Nacht, um einen Tag später mit den Mädchen wieder rüber zu fliegen. Oder ich kam nach London um sie zu holen.
Nun, wo Claire fast 17 war, konnten wir die beiden Mädchen alleine fliegen lassen, denn unsere Älteste passte immer sehr gut auf ihre kleine Schwester auf. Wir hatten da vollstes Vertrauen in sie.Zuhause packte ich die Klamotten der Mädchen aus den Koffern und wie immer hatte Henry darauf geachtet, das die Wäsche weitgehend schon gewaschen war. Hatte ich schon erwähnt, das er ein wirklich vorbildlicher Vater war?
Ich hatte wirklich Glück mit ihm. Aus dem Freundeskreis kannte ich das anders. Da kümmerte sich der Vater meines Patenkindes weitaus weniger um seinen Sohn, obwohl er im selben Ort lebte.
Henry war toll. Auch wenn wir kein Paar waren, und das zu keinerzeit, waren wir ein gutes Team, und er würde mich oder die Mädchen niemals hängen lassen. Dafür war ich sehr dankbar.Mein Handy vibrierte und natürlich war es Henry. „Alle heile angekommen?" fragte er und ich antwortete ihm sogleich. „Ja, sind grade Zuhause angekommen. Danke fürs Wäsche waschen." Bedankte ich mich.
„Klar doch." Kam es nur und ich legte das Handy zur Seite, um die Wäsche in den Zimmern zu verteilen. Abby saß mitten im Zimmer auf ihrem Teppich und machte „Kal" mit ihren anderen Plüschtieren bekannt.
„Sumsi, das ist Kal. Das ist jetzt unser neuer Freund." Hörte ich sie zu ihrer Biene sagen und schmunzelte. Ich nahm mein Handy, machte ein Foto, welches ich Henry schickte. „Er wird schon der "Familie" vorgestellt." Sendete ich lächelnd dazu.
„Ich hatte schon Angst, er würde ausgegrenzt werden" kam zurück und ich lachte. „Du kennst ally. Das würde sie niemals zulassen."
„Kannst du dir vorstellen, das sie ernsthaft versucht hat, kal in ihren Koffer zu kriegen? Er saß schon drin und sie wollte ihn zumachen." Schrieb er und ich lachte. „ Ja, Claire hat es erzählt. Ich hätte es liebend gern gesehen." Antwortete ich.
„Kann ich dich nachher anrufen? Ich wollte grad laufen gehen, muss aber mit dir über den Sommer sprechen."
„Kein Problem. Hab schon gehört, das es Schottland werden soll. Melde dich einfach , wenn du soweit bist. Ich bin zuhause." Erklärte ich und legte das Handy unten auf die Kücheninsel.Ich steckte mein Handy in die Hosentasche, und schlüpfte in meine Laufschuhe. „Autsch verdammt." Fluchte ich, denn ich war in meinem linken Schuh auf etwas getreten. Als ich es herausholte, lag in meiner Hand ein kleines Filly Pferdchen. „Oh ally." Fluchte ich amüsiert und legte das besagte Pferdchen auf die Kommode, ehe ich mich fertig machte, meinen Hund Kal anleihnte und die Tür hinter mir zuzog. Der Schlüssel wanderte zu meinem Handy.
Das Haus hatte ich wieder auf Vordermann gebracht, denn Ally schaffte es jedes mal aufs neue, ein kleines Chaos zu verursachen. Ich lächelte und joggte gemächlich los. Ich erinnerte mich an das vergangene Wochenende, welches ich kurzfristig frei bekommen hatte und da ich wusste, das Claire diesen Freitag auch keine Schule hatte, hatte ich mich mit Smilla besprochen und so waren beide Mädchen Donnerstag Abend in den Flieger gestiegen. Ich war dankbar, das es mit Smilla so unkompliziert war. Sie war eine tolle Mom und ich könnte mir keine andere Mutter für meine Töchter vorstellen. Auch wenn wir nie ein Paar waren, so hatte sie ihren festen Platz in meinem Herzen.
Ich schmunzelte bei dem Gedanken daran, wie Kal halb in und auf Allys Koffer gesessen hatte und meine Kleine ernsthaft versucht hatte, den Hund dort hineinzubekommen. Ally war ein aufgewecktes und neugieriges Mädchen, das keine Scheu hatte, neues auszuprobieren.
Meine älteste hingegen war besonnen und recht ruhig. Auch wenn sie mit ihren fast 17 Jahren auch richtig zickig werden konnte.17.... Wie war es möglich, das mein kleines Mädchen auf einmal so schnell groß werden konnte? Ich erinnerte mich, als sei es gestern gewesen, als ich meine Erstgeborene das erste mal in den Armen hielt. Ich war grad erst 20 geworden und hatte mein ganzes Leben noch vor mir. Und als ich Claire das erste mal gesehen und gehalten hatte, wusste ich, das ich alles für dieses Mädchen tun würde. Ich würde mein Leben für sie geben. Für meine beiden mädchen.
Als Smilla mit Claire schwanger wurde, war das zuerst ein großer Schock für mich. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gedanken, hatte wahnsinnig Schiss auf die Reaktion meiner Eltern und vor allen Dingen hatte ich keine Ahnung, ob ich das schaffen würde. Ich studierte und nebenbei kam gerade meine Schauspielkarriere ins Rollen.
Aber alles klärte sich irgendwie von alleine. Von Mom und Dad bekam ich den Anschiss meines Lebens, einen langen Vortrag über das Thema Verhütung und letztenendes ihren Zuspruch, immer für uns da zu sein und uns zu unterstützen.
Das taten sie bis heute.Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche, und ein Blick auf meine Smartwatch verriet mir, das es eine Nachricht von meinem jüngeren Bruder Charlie war. " Sind grade in der Nähe. Bist du Zuhause?" wollte er wissen und ich schickte ihm eine Sprachnachricht. „Bin laufen. Gib mir ne halbe Stunde." Schnaufte ich und machte eine Runde, um meinen Weg nach Hause anzustreben.
DU LIEST GERADE
Familienbande
FanfictionHenry Cavill ist einer der begehrtesten Schauspieler und Junggesellen. Doch das er zwei Töchter hat, weiß kaum jemand.