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Da Henry nun schon einige Tage eher da war,  konnten wir den Umzug vorziehen. Der restliche Kram war schnell gepackt und vieles würden wir einfach nachholen können. Wir hatten einen Transporter organisiert den Nick fahren würde. Außerdem waren Simon und Gloria dabei, die mit anpacken würden. Da die meisten Möbel eh in Henrys alten Haus bleiben würden, ging es hauptsächlich um Kartons schleppen. Ich war außen vor und musste eigentlich nur sagen, wo was reingestellt werden sollte. Gloria fing schon an, die ersten Kartons wieder auszupacken.
Die letzten Tage waren entspannter für mich gewesen. Henry hatte dafür gesorgt, dass ich etwas ausspannen konnte. Der Stress war einfach nicht gut für mich und unserem Kleinen, für den wir noch immer keinen Namen hatten. Aber noch war der Knirps ja noch nicht da.
Der Umzug war recht schnell geschafft und alle packten noch mit an, ein paar Kartons auszupacken. Ich half Ally bei ihren Spielsachen und den Klamotten.
Noch bis zum Abend waren Henry und ich dabei, Kisten auszupacken. Gerade brachte er Ally ins Bett, die hundemüde war. Als er wieder runter kam, nahm er mir die Vase aus der Hand, die ich in den Schrank stellen wollte und zog mich an sich. Er gab mir einen Kuss. „Komm mit", bat er mich und zog mich hinter sich her nach oben. Durch unser Schlafzimmer und schließlich in unser Badezimmer. Er hatte Wasser in die Wanne eingelassen und Kerzen angemacht. Überrascht sah ich ihn an und lächelte. „Deshalb hast du so lange gebraucht, unsere Tochter und Bett zu bringen ", kicherte ich und Henry grinste. Er küsste mich erneut und begann, mich auszuziehen. Dann half er mir in die Wanne und zog sich dann selbst aus. Genießend sah ich ihm dabei zu. Er grinste. „Das gefällt dir, was?“ fragte er amüsiert und ich kicherte. Dann stieg zu mir ins Wasser und setzte sich hinter mich. Ich lehnte mich zurück und er legte seine Arme um mich, strich mir sanft über die Oberarme. „Herrlich, so eine große Badewanne", schmunzelte er. „Das stimmt", bestätigte ich und schloss genießend die Augen.
„Welches Datum haben wir heute?“ fragte mich Henry nach einer Weile. „Der 16. Dezember, warum?“ wollte ich wissen und wand mich ihm zu. Er lächelte. „Und du hast nicht zufällig eine bestimmte Erinnerung an dieses Datum?“ Ich überlegte einen Moment, aber kam zu keiner Antwort.  „Nein keine Ahnung. Wann meinst du?“
„Vor ziemlich  genau 18 Jahren“, half er mir auf die Sprünge und wieder überlegte ich. Vor 18 Jahren…  Da war ich selbst 18. Ich hatte in dem Sommer mein Abi beendet. Und war im Winter mit Melli nach London gefahren. „Vor 18 Jahren war ich in London", erinnerte ich mich. „Du hast genau genommen vor genau 18 Jahren mit Melissa in diesem Pub gesessen.“ „Wirklich? Woher weißt du das so genau?“ wollte ich wissen und drehte mich so, dass ich ihn bequem ansehen konnte. Dank der großen Badewanne war das kein Problem. „Als ich meinen Schreibtisch ausgeräumt habe, ist mir eine Konzertkarte in die Hände geflogen. Da wollte ich mit Kyle zu den Beasty Boys“, schmunzelte er. „Das Konzert wurde abgesagt, und wir sind stattdessen in den Pub. Da hab ich dich dann gesehen.“ Auf seinen Lippen lag ein verträumtes Lächeln und ich beugte mich zu ihm rüber und küsste ihn sanft. „Wahnsinn. Dass du das so genau weißt", lächelte ich und schmiegte mich an ihn. „Das ist süß.“
Henry griff hinter sich auf die Ablage und holte ein kleines Schächtelchen vor. „Ich weiß, du wolltest nichts, aber ich haben immer noch ein schlechtes Gewissen, wegen deinem Geburtstag", erklärte er und hielt mir die Schachtel hin. Ich nahm sie und öffnete sie. Darin lag ein silberfarbenes Kettchen mit einem Anhänger. Ich holte es raus. Es war ein Armband. Und auf dem Anhänger standen Zahlen.
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„Was bedeuten die Zahlen?“ fragte ich und Henry nahm das Kettchen, legte es mir ums Handgelenk. „Das sind Koordinaten“, sagte er und er zog mich wieder an sich. „Was für Koordinaten?“ fragte ich verwundert und betrachtete das Kettchen. Es war nichts Außergewöhnliches, aber es war hübsch und Zeitlos. Ich fand es toll. „Das verrate ich dir nicht“, grinste Henry. „Das ist gemein“, beschwerte ich mich. „Dann darf ich es googeln?“
„Nein, darfst du nicht. Diese Koordination sind in deinem Navi eingespeichtert und da wird dich Claire morgen Abend hinfahren. “, lächelte er. „Claire? Warum nicht du?“ „Weil ich morgen Abend leider nicht da sein werde. Ich hab einen wichtigen Termin, den ich nicht verschieben kann.“ Ich schnaufte, drehte mich dann aber wieder zu ihm um, und küsste ihn. „Danke. Das ist wirklich lieb.“ Er küsste mich nochmal und vertiefte den Kuss. Ich seufzte und versank darin.
Mit fröstelte ein wenig, weshalb Henry das Wasser ausließ und aus der Wanne stieg. Dann half er mir hoch, denn mit dem immer größer werdenden Bauch war das gar nicht mehr so einfach. Alleine würde ich es wohl nicht raus schaffen. Er legte mir ein Handtuch um und begann, mich auszutrocknen. Seinen Händen folgten seine Lippen und ich bekam eine wohlige Gänsehaut. Schon nach kurzer Zeit stand ich in Flammen und so führte er mich auf wackeligen Beinen zum Bett. Ich kniete auf dem Bett, so das ich mich an der Wand abstützen konnte. Ich ließ meinen Kopf nach vorn fallen, als ich ihn in mir spürte und gab mich ihm hin. Er war langsam und vorsichtig, umfasste meine Büste und massierte sie sanft. Dabei küsste er meinen Hals oder biss sachte hinein. Ich stöhnte sinnlich vor mich hin, verschrenkte meine Finger mit seinen, als eine Hand auf meiner an der Wand lag. Ich war kurz davor, zu kommen, als mit einem Mal die Tür aufflog. „Mom, weißt du, wo… oh Gott“, Claire stand in der Tür und war auch schon wieder verschwunden. Henry hinter mir, rief ihr hinterher. „Mach die Tür zu!“ „Mach sie selber zu!“ rief sie zurück und Henry glitt brummend von mir, während ich kicherte. „Ich geh kurz fragen, was sie wollte", kicherte ich und schlüpfte in meinen Bademantel. „Ich glaube, das ist keine gute Idee. Ich glaube nicht, dass sie grad einen von uns sehen möchte", grinste Henry, und vermutlich hatte er recht. „Mach die Tür zu und komm her", bat er mich stattdessen, und ich tat worum er mich gebeten hatte. Ich ließ meinen Bademantel wieder fallen und krabbelte wieder zu ihm aufs Bett. Ich setzte mich auf ihn und nahm ihn wieder in mir auf.  Er schloss die Augen, als ich begann, meine Hüften kreisen zu lassen. Ich stützte meine Hände auf seine Brust ab und er umfasste meine Hüften, dirigierte mich. Als er kam, richtete er sich auf und drückte mich fest an sich, küsste mich leidenschaftlich. Lächelnd strich ich ihm die Haare aus der Stirn. „Ich liebe dich", hauchte ich. „Ich dich auch", gab er ebenso leise zurück und küsste mich wieder.

FamilienbandeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt