Smilla schloss die Tür auf und rief durchs Haus. „Wir sind da!“ Kal lief gleich in den Wohnbereich, die Nase auf den Boden gerichtet. Freudig wedelte er mit dem Schwanz, als Ally angeflitzt kam. Ich konnte sie grad noch stoppen, bevor sie mir in die Arme springen konnte. Sie zog eine Schnute und Smilla hockte sich zu ihr runter. „Dein Papa kann dich jetzt erstmal nicht mehr hochnehmen. Du weißt doch, dass er sich verletzt hat“, erinnerte sie Ally. „Du bist vom Pferd gefallen“, berichtete sie. „Genau“, bestätigte ich ihr. „Hast du dem Pferd auch wehgetan?“ fragte sie mich vorwurfsvoll und stemmte ihre Hände in ihre Hüften. Ich musste lachen. „Nein, keine Sorge. Hector geht es blendend", versprach ich ihr.
Melli und Claire kamen auch runter und Claire umarmte mich, drückte mich fest. „Hab mir Sorgen gemacht.“ Murmelte sie und ich strich ihr über die Wange. „Mir geht’s gut", versicherte ich ihr und begrüßte nun Melli, ebenfalls mit einer Umarmung. „Mensch Cavill, Drama kannst du gut, oder?“ fragte sie belustigt. „Mag sein", gab ich zwinkernd zurück.
„Kommst du kuscheln?“ fragte ich Ally, als ich es mir auf dem Sofa bequem gemacht hatte. Laufen ging einigermaßen, stehen eher weniger. Ally kam zu mir und setzte sich neben mir. Sie lehnte sich gleich an mich und ich legte meinen Arm um sie.
„Kaffee?“ Fragte mich Melli und ich nahm dankend an. Smilla kümmerte sich wohl schon um die Wäsche.
Melli reichte mir einen Kaffee mit Milch, so wie ich ihn am liebsten mochte. Sie setzte sich zu mir und sah mich an. „Was ist?“ fragte ich sie irgendwann, weil sie einfach nichts sagte. „Wie hast du das hingekriegt?“ fragte sie und ich hatte keine Ahnung. Was sie meinte? „Ähm, vom Pferd gefallen…?“ fragte ich mehr als ich antwortete. „Das meine ich doch nicht, du Esel. Smilla!“
Aha. Jetzt war ich schlauer. Nicht. „Was meinst du? Und warum nennst du mich einen Esel?“ das war nicht nett. Melli lachte. „Sie ist wie ausgewechselt. Sie strahlt sie ganze Zeit, ist besonnen und ruhig. Sonst stand sie immer unter Strom“, erklärte sie schließlich. „Und sie trinkt keinen Kaffee mehr!“
Hatte Smilla ihrer besten Freundin etwa noch nichts verraten?
„Ähm….“ Stammelte ich. „Sie hat dir nichts verraten?“
„Verraten? Was denn?“ wollte sie wissen. Mist. Ich schwieg. „Cavill, spucks aus“, forderte sie, aber ich hielt meinen Mund. Claire klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und verdrehte die Augen. "Dad, du bist manchmal so doof."
„Smilla!!!“ rief Melli durchs Haus. Es wunderte mich, das Smilla ihr noch nichts von der Schwangerschaft verraten hatte, aber wir hatten ja gesagt, das wir die kritischen Wochen warten wollten. Nur war Melli Smillas beste Freundin und sie wusste bei Claire und Ally bereits vor mir Bescheid.
„Was schreist du denn so?“ fragte Smilla und kam mit einer Tasse Tee zu ins ins Wohnzimmer
„Was verschweigst du mir?“ wollte Melli wissen und Smilla sah mich an. Ich hob abwehrend die Hände.
„Ich warte…“ murmelte Melli und Smilla seufzte. Sie stand auf und zog Melli aus dem Raum, da Ally noch neben mir saß. Einen Moment später hörte ich Melli schreien. Sie freute sich. Ich grinste in mich hinein und drückte meiner kleinen Tochter einen Kuss auf den Kopf.
„Sie killt dich", kicherte Claire. „Wer? Melissa oder deine Mom?“ fragte ich.
„Vermutlich beide“, grinste sie.
„Ja vermutlich, aber ich bin krank. Vielleicht bekomme ich Aufschub“, schmunzelte ich und trank von meinem Kaffee.
Smilla und Melli kamen zurück ins Wohnzimmer und Smilla drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
„Ich bring dich um, sobald du wieder fit bist“, flüsterte soe mir ins Ohr, sah aber nicht besonders wütend aus. „Tut mir leid. Ich dachte, sie wüsste es schon längst. Schließlich war sie bei Claire und Ally die erste“, erwiderte ich. „Hast ja recht“, lächelte sie nun und trank ihren Tee. Im Moment trank sie am liebsten Ingwertee. Noch vor zwei Wochen war es Pfefferminztee gewesen. Und sie hatte unheimlichen Appetit auf Scharfes Essen. Besondere Gelüste hatte sie weder bei Claire noch bei Ally gehabt und ich bekam eine kleine Hoffnung, das wir vielleicht diesmal einen Jungen bekommen würden.Melissa fuhr nach dem Abendessen nach Hause. Sie hatte Urlaub und würde morgen gleich wiederkommen. Ich war froh, das sie für Smilla da war.
Ich brachte Ally heute Abend ins Bett, wobei sie aber auf das Daddy Taxi verzichten musste. Ich setzte mich zu ihr auf Bett und las ihr das Buch vor, welches ich ihr im Krankenhaus vorgelesen hatte, als sie sich den Arm gebrochen hatte.
Anschließend kuschelte ich mich mit Smilla aufs Sofa. Claire war telefonierend in ihr Zimmer verschwunden. Ich vermutete, was dahintersteckt. "Hat sie einen Freund?" fragte ich Smilla, aber sie sah mich nur schweigend an. "Wie heißt er?" wollte ich dann wissen. "Ian", erklärte Smilla schließlich. "Mehr weiß ich auch nicht. Nur das sie wahnsinnig verknallt ist"
"Aha..." murmelte ich. Es war ein komisches Gefühl. Mein kleines Mädchen.
"Henry..." kicherte Smilla und stubste mir in die Seite. "Sie ist 17", erinnerte sie mich. "Jaja, ich weiß", grummelte ich. Damit musste ich mich jetzt wohl abfinden.
Ich machte es mir gemütlich und lag so, dass mir nichts wehtat und Smilla sich ankuscheln konnte. Mein Handy vibrierte, welches auf dem Tisch lag. Umständlich angelte ich danach. Die Immobilienmaklerin, die ich beauftragt hatte, uns bei der Suche nach einem Haus behilflich zu sein, hatte mir ein paar Links per Mail zukommen lassen.
„Lässt du mich nochmal kurz aufstehen?“ fragte ich Smilla. „Was möchtest du denn?“
„Die Immobilienmaklerin hat mir ein paar Objekte zugeschickt. Ich würde sie mir gern auf meinem iPad ansehen", erklärte ich und Smilla stand auf. „Bleib liegen, ich hole es dir.Ich brachte Henry sein iPad, denn ich wollte nicht, das er ständig aufstand und herumlief. Es war noch Schonung angesagt. Die Operation war noch keine Zwei Tage her. Für Ally war es nicht ganz so leicht es zu verstehen, dass ihr Daddy sie jetzt nicht mehr ins Bett tragen konnte oder sie auf ihm rumtoben konnte, wie sie wollte. Aber in ein paar Wochen wäre Henry auch wieder der Alte.
Wie es in zwei Wochen sein würde, wenn Claires Schule anfing, wusste ich jedoch noch nicht. Ich bezweifelte, das ich hier dann schon soweit war, um mit nach London zu gehen.
Ich reichte ihm sein iPad und legte mich wieder zu ihm hin. An seine Seite gekuschelt, und so dass ich ihm nicht aus Versehen weh tun konnte.
Geschickt tippte er mit seinen Fingern auf das Tablett rum und hatte schnell die Mail aufgerufen. Das er eine Immobilienmaklerin arrangiert hatte, wusste ich. Wir selbst hatten viel zu wenig Zeit dafür und der Markt war nicht für jeden ersichtlich. Auf manche Objekte hatten nun mal nur die Makler Zugriff .
Die meisten Objekte, die sie ihn zugeschickt hatte waren ganz nett, aber sagten uns beide nicht wirklich zu. Entweder war es zu weit weg, oder einfach viel zu groß. Ich wollte nicht in eine Villa ziehen, auch wenn Henry damit wohl keine Probleme gehabt hätte. Aber ich wollte nicht in einem Haus wohnen, dessen Zimmer ich nicht mal alle kannte. Das letzte Objekt war ganz schön. Ein altes Landhaus, die Raumaufteilung wäre perfekt und auch das Grundstück war toll. Aber leider musste es noch komplett renoviert werden. Dafür hatten wir leider keine Zeit. Das würde mindestens ein Jahr dauern, denn laut der Beschreibung müssten auch alle Stromleitungen und Rohre erneuert werden. So viel Zeit hatten wir nicht. In etwas mehr als einem halben Jahr würde unser Baby zur Welt kommen. Und unser Plan war es gewesen, das wir dann schon ungezogen waren, weil Henrys Haus einfach zu klein war mit seinen vier Zimmern.
Henry schaute noch auf anderen Immobilienseiten und ein Haus zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Schon bevor Henry auf den Link tippen konnte, hatte ich es schon getan.
Wir staunten beide nicht schlecht. Dieses Haus hatte mein Herz sofort erobert. Es war ein altes Bauernhaus, bereits umgebaut und modernisiert. Ein Teil der Seite war komplett aus Glas. Von der Spitze bis zum Boden. Es hatte eine große Wohnküche, wobei sich der Wohnbereich im gläsernen Bereich befand. Es waren genügend Zimmer da, so dass jedes unserer Kinder ein eigener Zimmer haben würde und außerdem noch ein Büro und ein Gästezimmer. Unterm Dach befand sich nochmal ein Zimmer mit eigenem Bad. Zum Grundstück gehörten noch eine große Scheune und ein weiteres Häuschen, welches als Ferienhaus oder so genutzt werden konnte.
„Wow!“ kam es von Claire, die reingekommen war und mitschaute. „Also das ist ja wohl mein Zimmer“, sagte sie und tippte auf das Zimmer unter dem Dach. „Vergiss es. Das gehört Mama und mir“, kam es von Henry und ich musste lachen. „Ähm, also noch gehört uns das Haus überhaupt nicht“, erinnerte ich die beiden.
„Das müssen wir uns auf jeden Fall ansehen, Smilla. Ich werde gleich der Maklerin schreiben, das sie uns einen Termin vereinbaren soll. Das Haus liegt gar nicht so weit außerhalb. Etwa eine halbe Stunde bis in die City.“ Berichtete er und schnappte sich sein Handy, schieb der Maklerin.
Der Ort lag etwa 8 Meilen südlich von London. Du Umgebung sah vielversprechend aus.
„Da gibt’s in der Nähe sogar einen Golfplatz“, entdeckte unsere Tochter und Henry lachte. „Willst du jetzt anfangen, Golf zu spielen?“ fragte er belustigt.
„Ne, aber vielleicht du. Das ist doch ein alte Leute Sport", spottete sie und Henry knuffte ihr in die Seite. „Sei nicht so frech.“ Claire lachte und sagte uns schließlich gute Nacht.
Am nächsten Morgen hatte Henry eine Mail der Maklerin. Das Haus lief über eine andere Maklerfirma, aber sie würde sich dran hängen, dass sie einen Termin für uns bekommen würde.
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Familienbande
FanfictionHenry Cavill ist einer der begehrtesten Schauspieler und Junggesellen. Doch das er zwei Töchter hat, weiß kaum jemand.