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Stuck with U - Ariana Grande, Justin Bieber
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Emma Roberts

Seufzend stellte ich mich an den Eingang der Küche nach dem Mittagessen. Jetzt durfte ich mit Alex das ganze Geschirr des Mittagessens abtrocknen.
Wie ich mich doch freute.
Eine jüngere Köchin kam auf mich zu und hielt mir die Hand hin: "Hallo, ich bin Bella, du musst Emma sein, oder?", fragte sie mich freundlich und es tat gut eine weibliche freundliche Gestalt heute zu treffen, weil Layla heute im Unterricht wieder einmal extrem scheiße zu mir war.

Erfreut nickte ich und folgte ihr in die Spülküche.
"Ich habe hier vor vier Jahren meinen Abschluss gemacht und mir liegt das Internat so am Herzen, dass ich seitdem mit der Arbeit hier mein Studium finanziere", erklärte sie mir erfreut.
"Wow, klingt interessant", erwiederte ich ebenso in besserer Stimmung als zuvor.
"Also im Grunde genommen müsst ihr nur das Geschirr abtrocknen. Die Spülmaschine bediene ich", meinte sie beiläufig und schmiss mir ein Geschirrhandtuch zu, dass ich dankend annahm.
Fünf Minuten später kam Alex lässig in die Küche geschlendert und... wow.
Er hat zwar heute morgen einen Pullover getragen, aber jetzt, im T-Shirt,... seine Muskeln... an seinem Oberarm... ähm. .. eben sehr sexy.

Oh nein, bitte nicht anstarren, einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen.

Räuspernd wandte ich mich mit viel Überwindung von diesem Anblick ab und trocknete die Teller ab. Bella schien von der angespannten Stimmung nichts zu merken und blieb gut gelaunt.
Alex kam mir aber ständig nah. Und mit nah meine ich, dass er immer um mich herum nach den Tellern griff und natürlich ganz ausversehen meinen Oberarm dabei kurz berührte. Schon allein diese winzige Berührung jagte Blitze durch meinen Körper und ließ mich hastiger atmen. Dieses Gefühl, wie er mich immer berührte, war unglaublich angenehm und ließ mich nach mehr rufen, zumindest mein Körper. Seine betörende Nähe ließ mein Herz höher schlagen, obwohl ich ihn ja eigentlich hassen wollte. Ach du je, war das kompliziert!

"Also ich habe fertig gespült, kommt ihr mit dem restlichen Abtrocknen alleine zurecht?", fragte uns Bella freundlich. In meinem inneren Chaos nickte ich ihr schnell zu und bereute es wieder sofort. Es war eine ganz beschissene Idee mit Alex noch das übrige Besteck abzutrocknen.

Als ich nach den nächsten Gabeln griff fing Alex plötzlich an zu sprechen: "Schon erstaunlich, wie du mich gerade die ganze Zeit ignorieren willst. Wirklich. Sehr amüsant", meinte er schmunzelnd und lehnte sich vor die Spülmaschine, sodass ich das nächste Besteck nicht greifen konnte.
Kurz schaute ich in seine tiefen dunkelbraunen Augen und zog ihn dann an seiner Schulter weg zur Seite, damit ich weitermachen konnte.

Gut gemacht, Emma.

Voller innerlicher Euphorie, dass ich ihm die Stirn geboten habe, legte ich noch eine Schippe oben drauf: "Schön, dass du wenigstens erkennst, dass ich nichts mit dir zu tun haben möchte", sagte ich ihm mit Stolz direkt ins Gesicht.
Blitzschnell ergriff er meine Taille, schob mich an die Wand und presste seinen Oberkörper gegen meinen.
Aufgrund der plötzlichen Hitze seines Atems musste ich kurz nach Luft schnappen. Ich sollte mir nichts anmerken lassen, dass er gerade meinen Körper völlig aus dem Konzept brachte, der komplett auf Hochtouren lief.
Zwischen uns schien die Luft zu knistern und mich durchfuhr ein heißes Kribbeln, als er seine Arme neben meinen Kopf stützte. Sein Gesicht war mir jetzt so unglaublich nah, dass ich mich nur noch schwer unter Kontrolle hatte, um nicht zu laut zu atmen.

Es war ganz anders als vor ein paar Tagen im Schrank. Das, was ich durch diese Hitze seines Atems und das Berühren unserer Haut, weil wir heute beide ein T-Shirt trugen, war unvergleichbar mit dem Schrank.
Es war, als würde sein heißer Atem noch heißer sein und noch stärker auf meine Haut treffen.

"So ist das also. Du willst nichts mit mir zu tun haben. Erzähl mir was Spannenderes und was man dir eher abkaufen kann", meinte er arrogant.
Mit rasendem Atem und meiner sich heftig bewegenden Brust schaute ich zu ihm auf.
Seine fast schwarzen Augen trafen meine mit solch einer intensiven Härte, dass ich schnell wieder wegschauen musste.
Und plötzlich hatte ich eine Idee. Ich würde ihm schon noch zeigen, dass er nicht mit mir spielen kann.

Mit viel Überzeugungskraft legte ich meine Hände auf seine Brust und schob ihn ruckartig nach hinten. Etwas überrumpelt stützte er sich hinter sich auf der Küchenarbeitsfläche ab.
Die Gabel, die ich noch in der Hand hatte, warf ich nach ihm und traf seine Stirn. Volltreffer!

"Wenn du mir das nicht glauben kannst, dann beweise ich dir eben, wie sehr ich dich hasse", gab ich wütend von mir, während er sich nur kurz die Stirn rieb und kurz "aua" sagte.

Boah, reg dich doch einfach auf und glaube mir, dass ich nix für dich empfinde, was ja auch wieder eine Lüge ist, aber tu mir einfach den Gefallen und tu so, als würdest du mir glauben. Wobei dann würden wir ja beide lügen und würde es dann eigentlich wieder passen? Boah, ist das kompliziert.

"Wow, beeindruckend", gab er kurz und sarkastisch von sich.
Ich schüttelte genervt meinen Kopf und griff unauffällig nach der Mehltüte, die im Regal neben mir stand.
Mit Schwung schüttete ich den Inhalt über seinen Kopf, doch er nahm die schnell in die Hand und schüttete den Rest über meinen Kopf.
Arsch.
"Tja, damit hast du jetzt wohl nicht gerechnet", verließ es triumphierend meinen Mund, obwohl ich jetzt auch wie ein Schneemann aussah, aber sein fassungsloser Blick ließ mich einfach loslachen.
Ohne dass ich es bemerkt habe, griff er hinter mich an mein Handgelenk und drehte es unangenehm schmerzhaft auf meinen Rücken und drängte mich erneut gegen die Wand. Seine Nasenspitze berührte meine und ich konnte seinen ebenfalls flach gehenden Atem sehr gut an meinen Lippen spüren.
Oh nein, nicht schon wieder.

"Emma", knurrte er, "du kannst es nicht verleugnen."
Doch irgendwie konnte ich ihn in diesem Aussehen nicht ernst nehmen und musste meine Lippen aufeinander pressen, um ihn jetzt nicht schallend auszulachen.

"Alex?!", ertönte Laylas Stimme von weit her. Oh nein, nicht Layla...
"Alex, ist das dein Ernst?!", fragte sie aufgebracht, als sie ihn so nah an mir sah. Das Drama konnte beginnen.

Alex wich schnell zurück und raufte sich durch die Haare.
"Bist du eigentlich komplett bescheuert?! Mit Emma? Du betrügst mich mit Emma?!", schrie Layla ihn an und ich musste mir noch stärker das Lachen verkneifen, weil einerseits Layla total aufgebracht und Alex komplett verwirrt von der Situation war.

"Leute, beruhigt euch. Layla, mach kein Drama", meinte ich ganz ruhig und scheiterte daran, mein Lachen zurückzuhalten. Danach drehte ich mich zu Alex herum und schaute ihm wieder belustigt in die Augen.
"Siehst du, du hast doch jemand, der was mit dir anfangen will", gab ich bewusst mitleidig von mir und verließ kichernd die Küche.
Zu gerne hätte ich Laylas Standpauke noch mitbekommen, aber ich entschied mich in mein Zimmer zu gehen, um das ganze Mehl von mir zu bekommen.

unbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt