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I'll stay (Carlas Song) - Matt Stinton
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Alex Black

"Nein... nein bitte nicht... bitte."
Ganz schwer hoben sich meine Lider, als dumpf eine Stimme in meinen Schlaf durchdrang und ein Körper an mir sich hektisch bewegte.
"...verlass mich nicht... bitte... ich kann nicht ohne dich..."
Ich öffnete ganz aprubt meine Augen und nahm verschlafen nichts richtig wahr. Nicht richtig, wo ich war, warum oder wann genau. Ich sah nur Emma, die in meinen Armen lag und sich hektisch im Schlaf bewegte, als hätte sie einen Alptraum.

"Bitte... nein... ich flehe dich an!"
Plötzlich war ich hell wach, als sie immer lauter wurde und sich so heftig bewegte, dass sie mir aus den Armen entglitt.
"Lass... lass mich nicht alleine... du bist alles... alles für mich!"
"Emma..."

Ich legte meine Hand auf ihre Wange, in dem Glauben, sie aufwecken zu können. Aber da erkannte ich sie besser. Ihr Gesicht war unglaublich qualvoll verzogen, als würde sie unheimlich leiden oder weinen. Und dieser Anblick quälte auch mich.

"Bitte...bitte nicht..."
Ihr Körper verkrampfte sich so sehr, als würde sie höllische körperliche Schmerzen empfinden oder als würde sie bitterlich weinen.
Und da schluchzte sie auf.
Sie schluchzte auf, als wäre sie ein kleines Kind.
"Ich kann nicht ohne dich!"
"Emma...Emma..."
Schnell schlang ich meine Arme wieder um ihren schlanken Oberkörper und drückte sie an mich, um ihr irgendwie körperliche Berührung geben zu können.

Sofort krallte sie sich an mich fest, als würde sie sich an mir festhalten wollen, damit ich nicht gehen würde.
"Verlass mich nicht", schluchzte sie voller Schmerz, dass es mir im Herzen wehtat. Ihr Gesicht war so schlimm im Leiden verzogen und Tränen liefen ihr aus den geschlossenen Augen.
"Emma... schhhhh, alles gut...", ich umarmte sie ganz fest und drückte ihr einen Kuss auf ihr verschwitztes Haar.
"Geh nicht, bitte geh nicht!", weinte sie so bitterlich, dass mir die Qual in ihrer Stimme die Brust aufschlitzte.

"Ich gehe nicht... alles ist gut, Emma... ich bin ja hier", flüsterte ich und wischte ihr die Tränen von den Wangen.
Sie krallte sich noch fester an mich, aber ihr Schluchzen ließ nach.
"Ich bin bei dir... Emma... Ich bleibe bei dir..."
"Bitte... Ich brauche dich..."
Ihre Stimme war jetzt nur noch ein leises Aufkeuchen und auf ihrer Stirn lagen immer noch tiefe Falten des Schmerzes.
"Bitte... verlass mich nicht..."

Selber tief getroffen von ihrem leidvollen Anblick, betrachtete ich sie.
Ihr Gesicht, getaucht in einer verletzten, gebrochenen Unschuld, ließ mein Herz ebenfalls voller Schmerz zusammenzucken.
Ich konnte nicht dagegen ankämpfen und beugte mich wieder zu ihr herunter, um ihr einen Kuss auf ihre glühend heiße Stirn zu legen.
"Nein, ich bin hier... ich verlasse dich nicht."
Ich fuhr weiter zu ihren Wangen und küsste ihre Tränen weg, wobei ich spürte, wie sehr sie sich in meiner Umarmung immer mehr entspannte.
Genauso lockerten sich ihre angespannten Geischtszüge unter meinen Lippen.

Ich behielt ihren Kopf auf meiner Brust und strich ihr immer wieder beruhigend über die Haare, während ihre Arme mich umschlungen hielten. Sie schien wieder in Ruhe einzuschlafen und ich wollte ihr meine ganze Wärme schenken, damit sie friedlich schlafen konnte, ohne diese hässlichen Dämonen, die sie gerade so höllisch gequält haben.

Ich hatte eigentlich gehofft, dass es ihr seit ihrem letzten Alptraum besser ging und sie wieder glücklich wurde. Aber anscheinend hat es nicht ausgereicht, um ihr den Schmerz zu nehmen. Sie hat sich doch vorhin noch so sehr über das Date gefreut und war ganz locker, aber fuck!

Fuck, fuck, fuck.

Ich konnte ihr einfach nicht das geben, was sie brauchte, wonach sich ihr Herz wirklich sehnte.
"Bitte... verlass mich nicht", murmelte sie noch ein letztes Mal leise, "Alice, bitte verlass mich nicht. Ich... kann nicht ohne dich..."
Als sie diese letzten Worte aussprach, legte sich eine eisige Starre um mich und die Welt schien für einen Augenblick still zu stehen.

unbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt