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Control - Halsey
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Emma Roberts

In kompletter Schockstarre gaffte ich auf mein Handy und versuchte diese unbekannte Nummer noch einmal anzurufen, aber keiner ging ran. Meine "normale" Angst hat sich in Sekundenschnelle in Todesangst verwandelt.

Mit zitternden Fingern tippte ich die Nummer meiner Brüder ein und hoffte inständig, es wäre jemand da, aber als ich wiederum eine fremde Stimme hörte, fuhr es mir erneut durch Mark und Knochen.

"Kleines Emmalein, die andere Seite wirst du niemals erreichen und ruf keine Polizei, wenn du deine Brüder nicht auch noch in den Tod ziehen willst", knurrte die gruselige Stimme eines Mannes.
Schockiert legte ich auf und sah mich hektisch in meinem Zimmer um. Was meinten die alle mit der anderen Seite?

Warte.
Heute kamen schwarze Autos an.
Alex sagt, ich soll weglaufen.
Meine tote Schwester Alice hat angerufen, was unheimlich absurd klingt.
Irgendjemand hat meine Brüder in seiner Hand.
Und vor ein paar Wochen habe ich Ms Daniels und Mr Brown über diesen einen Tag reden hören.
Was, wenn dieser eine Tag heute gekommen war und man mich heute abschlachten will?

Ich wagte es gar nicht, diesen Gedanken fertigzudenken, denn ich fing schon an, mir meine Schuhe anzuziehen und eine Jacke mitzunehmen. Mit rasendem Herzen stolperte ich die Treppe hinunter. Ich war jetzt von meiner Angst und nicht mehr meinem Herzschmerz gejagt. Die Todesangst jagte mich aus dem Haus heraus.

Verdammt, die Autos waren um die ganze Lichtung verteilt. Wie sollte ich dazwischen jetzt durchkommen? Als ich mit meinen Augen alles abgesucht hatte, stellte ich fest, dass nicht in jedem Auto Leute saßen, ich konnte mich also hoffentlich hindurchschleichen.

Der einzige Weg, der möglich war, war direkt in den Wald hinein, den ich nicht kannte, aber alles besser als in meinem Zimmer umzingelt von irgendwelchen Kriminellen zu sein.

Fast hatte ich das Gefühl, dass man meinen lauten Herzschlag hören würde, als ich über die Straße rannte und zwischen den Bäumen verschwand. Ich rannte kopflos durch den Wald ohne jeden Sinn für Orientierung.

Gejagt von der unbändigen Todesangst.

Der Herzschmerz allein machte mir schon zu schaffen. Vielleicht wusste Alex von alldem hier und wollte mir mit dem Herzschmerz eine verpassen, damit ich noch kaputter bin.

Die Tränen schossen mir unkontrolliert in die Augen. Alles war jetzt weg. Meine Brüder sind womöglich Geiseln oder schon tot und Alex ist auch weg.
Meine einzige Hoffnung war die Stimme von Alice. Es schien absurd, aber ich klammerte mich daran, wie eine Verrückte.
Meine Zukunft war innerhalb weniger Sekunden wieder zersprungen. Was, wenn ich hier noch lebendig durchkomme? Wie wird mein danach Leben aussehen? Ich werde aus einem mir unbekannten Grund gejagt.

Außer Atem stützte ich mich an einem Baum ab. Ich hatte keine Ahnung, wo ich gelandet war, jeder Baum und jeder Strauch sah gleich aus.
Die Schwere des Verlusts legte sich unangenehm auf meine Brust. Verdammt! Ich hätte gestern in meiner heilen Welt niemals gedacht, dass ich hier landen würde. Alleine, zurückgelassen, verlassen und gejagt.

Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte sah ich mich um, keine Menschenseele war zu sehen, alles war verlassen, leer und...

Eine grobe Hand packte mich am Arm und zog mich zur Seite, sodass ich an dem Baum entlang schrabbte.
Meine beiden Arme wurden gewaltsam nach hinten gebogen, wodurch mir ein erstickter Schrei entwich.
"Jetzt haben wir dich, Kleine", raunte mir der Mann dreckig ins Ohr, was mir eine ekelerregende Gänsehaut über den Rücken jagte, "du wirst jetzt ganz brav sein, verstanden?"

unbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt