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Losing you - Aquilo
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Emma Roberts

Es ist fast eine Woche her, dass ich diese heftige Auseinandersetzung mit Alex hatte. Es half mir anfangs einfach mal meine ganze aufgestaute Wut auf ihn loszuwerden, aber das Gespräch ging dann in eine Richtung, die ich in tausend Jahren vermeiden wollte. Ich habe ihm tatsächlich so halb gestanden, dass ich mich verletzt gefühlt habe, wie er mich abserviert hat.

Und die letzten Tage wurden meine Gefühle auch nicht unbedingt weniger, eher mehr. Jedes Mal wenn er mich ansah spürte ich die Glut in mir aufkeimen, die seine Berührungen in ein Feuer entfachen. Oder diese Sehnsucht nach der Geborgenheit, die er mir immer schenkt. Er war immer für mich da, wenn ich ihn gebraucht habe, hat sich ohne wenn und aber um mich gekümmert.
Und Hilfe, wie sehr ich diese weichen, zärtlichen, auskostenden Lippen auf meinen vermisste. Wie in jedem Kuss so viel mehr steckte als nur ein Kuss!
Wie viel Schmerz er erlebt hat und es endlich ausgesprochen hat.

Irgendwie muss ich da wieder was gut machen, keine Ahnung wie, aber wenigstens kann ich ihm ja mal Danke sagen, dass er für mich da war, ohne dass ich darum gebeten habe. Er weiß jetzt hoffentlich, dass ich die Gefühle nicht gewinnen lassen möchte, aber man kann ja auch 'normal' auseinander gehen.

Die anderen sind gerade eben ins Volleyballtraining gegangen, da kann ich mich hoffentlich unbemerkt in Alex' Zimmer schleichen und mit ihm kurz reden. Der Versuch ist es wert.
Leise gehe ich die Treppe runter und den Flur entlang, um die Ecke und schreckte schnell wieder zurück. Da stand Alex mit Layla, fest umschlungen, ihre Lippen aufeinander...

Mein Magen dreht sich einmal komplett um und ich muss nach Luft schnappen. Die ersten Tränen brennen in meinen Augen und ein widerwärtiges Gefühl lässt mich über meine Lippen fahren, sodass ich die Erinnerungen von seinen auf meinen verbanne. Er weiß, dass ich nichts von ihm will, aber mir tut es trotzdem unglaublich weh zu wissen, dass ich doch nur eine von vielen bin, dass er mich schon wieder viel zu schnell vergessen hat.

Ich bin eine von so unglaublich vielen und wenn mich diese Erkenntnis nicht mehr schockieren sollte, weil die Mädels gesagt haben, dass er so drauf ist, so tut es trotzdem verdammt weh. Es tut unglaublich weh so benutzt und verarscht zu werden, so ersetzt zu werden, obwohl man nicht mal einen Plan in seinem Leben hat.
Mit zitternden Fingern fahre ich mir über meine Augen und wische mir die bebenden Tränen aus meinen Augen.
Ich habe an den guten, weichen Alex geglaubt, der immer für mich da war obwohl ich ihn nicht mochte oder wie er mir seine Geschichte im Baumhaus erzählt hat. Aber ich habe mich zutiefst geirrt.

In mir zerbricht etwas, hilfesuchend halte ich mich an der Wand fest. Mein Herz schlägt so schnell, dass ich am ganzen Leib zittere. Dann laufe ich davon. Blindlings stolpere ich über die Treppen, bis ich aus dem Haus gelange und die frische Luft einatmen kann. Kopflos laufe ich zwischen all den Häusern entlang, weiß nicht mehr wo rechts oder Links ist. Ich habe nur noch vor Augen, wie er sie küsst. Etwas weiter entfernt komme ich an dem Baum von seinem Baumhaus luftringend zu Boden. Hier haben wir uns geküsst. Und ich habe geglaubt, er habe sich geändert.
Ich komme mir unglaublich töricht vor. Ein dummes kleines Mädchen, dass nichts über die Liebe weiß. Die ganze Zeit hat er sie geküsst.

Ich hasse ihn. Aber noch mehr hasse ich mich, weil ich so dumm war zu glauben, dass auch mir dieses Glück vergönnt sein würde. Beziehungsweise irgendein Glück.

Ich brauchte meine Brüder. Ganz dringend.
Obwohl sie mich jetzt belehren würden, dass Alex nur ein Arsch ist, der nicht wirklich gut für mich ist, aber sie wären für mich da. Und in mir stieg eine tiefe Sehnsucht auf sie zu umarmen, mit ihnen herumzualbern...

unbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt