Lonely - Justin Bieber, Benny Blanco
~
Alex BlackNie im Leben hätte ich gedacht, dass die Person, die mich fast am besten kennt, mich am meisten verletzen könnte. Olivia war immer ein herzensguter Mensch gewesen, aber scheinbar habe ich mich dabei getäuscht. Sie wird wohl so bleiben, wie sie jetzt ist.
Und das ist verdammt scheiße.Emma sagte kein Wort, sondern hielt mich einfach in den Armen. Sie konnte nichts dafür, dass Olivia mich abgrundtief hasste und das große Problem dabei war einfach, dass die beiden eigentlich beste Freunde sind. Ich kann doch meiner Freundin oder meiner Schwester nicht die beste Freundin wegnehmen!
Ich krallte mich noch fester an Emmas Körper fest und scheute nicht davor, meinen Tränen freien Lauf zu lassen.
Mit sanften Händen streichelte ich an ihrer Seite entlang, während ihre Hand auf meinem Kopf ruhte.Vor nicht mal einer Stunde war der Tag noch perfekt gewesen. Ich habe mit Jake ein ziemlich anstrengendes Spiel gewonnen und eigentlich wollte ich nur kurz duschen gehen, um danach den Tag mit meinen Freunden oder Emma ausklingen zu lassen.
Aber plötzlich hat Olivia an meiner Tür geklopft und mich beschumpfen.
Sie weiß genau, wie sie mich verletzen kann und das tut verdammt weh. Ich will mir nie vor ihren Augen anmerken lassen, wie sehr sie mich überhaupt verletzt, aber heute habe ich die Kontrolle verloren.Ich weiß nicht, ob es gut war oder nicht, dass Emma den Großteil unseres Streits mitbekommen hat. Jetzt weiß sie aber, was passiert ist und ist einfach für mich da.
Und das ist das, was ich gerade brauche.
Mir schossen erneut die Tränen in die Augen, als ich realisierte, wie sehr ich sie und sie mich liebte. Es stimmte einfach nicht, was Olivia gesagt hatte.
Nie im Leben würde ich Emma gehen lassen, ich könnte das nicht.Als ich mich wieder beruhigt hatte und wir uns einfach in den Armen hielten, begann Emma sich zu verkrampfen.
"Was ist los?", murmelte ich verdutzt, als sie ihre Arme wieder zu sich nahm.
"Alex, es ist... also", sie suchte nach den Worten, "ich meine, Olivia ist eigentlich meine beste Freundin und ich kann nicht ständig springen, wenn du verstehst, was ich meine", versuchte sie zu erklären.
"Springen?"
"Ich kann nicht mit beiden Fronten so tun, als ob alles in Ordnung wäre. Wenn Olivia über dich redet, fühle ich mich beschissen, wenn du über Olivia redest, fühle ich mich beschissen. Ich... ich brauche einfach... Zeit", erklärte sie und drückte ihre Lippen kurz auf meine."Wie... was soll das bedeuten?", fragte ich in der Angst, sie würde mich jetzt verlassen.
"Ich brauche Zeit, Alex", flüsterte sie und in ihren Augen sammelten sich die Tränen, "ich... muss mich sortieren. Ich liebe dich."
Schweren Herzens nahm ich meine Hände von ihrer Taille und setzte mich auf den Boden. Mit langsamen Schritten ging sie zurück und verließ mein Zimmer.Aufgewühlt saß ich da und starrte auf die Stelle, wo Emma gerade noch gekniet hatte. War sie gerade einfach gegangen? Auf der einen Seite verstand ich sie, auf der anderen Seite... ließ sie sich ernsthaft so von Olivia kontrollieren, dass sie sich von uns beiden abwendet?!
Fuck.Voller Frust schnappte ich mir mein Kissen und schmiss es an die nächstbeste Wand. Verzweifelt raufte ich mir meine Haare und ging aufgebracht in meinem Zimmer auf und ab.
Emma hat mich indirekt einfach verlassen. Und so sehr das gerade wehtat, verstand ich sie und ihr Problem. Es war nicht richtig, an beiden Fronten zu spielen.Emma Roberts
Ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt, als ich gerade sein Zimmer verlassen habe. Weiter als einen Meter bin ich nicht gekommen, sondern drehte wieder um und lehnte jetzt an seiner Tür, um zu lauschen.
Mehr als ein fliegendes Kissen nahm ich nicht wahr, ansonsten nur ein leises Schluchzen.
Mist.
Ich habe einen großen Fehler gemacht. Wie konnte ich nur?!Ich war gerade kurz davor wieder in sein Zimmer zu gehen, um mich bei ihm zu entschuldigen, aber da kam gerade Derek um die Ecke und ich entschloss mich, lieber schnell hoch in mein Zimmer zu rennen, damit es nicht zu offensichtlich wird, dass ich mich nicht an die Abmachung hielt.
Aber er hatte mich schon entdeckt."Ach... Emma... was tust du an Alex' Zimmer?", fragte Derek mit einem ekelhaften Grinsen.
"Ni... nichts", stotterte ich und hielt mich an der Wand fest, hoffentlich bemerkte er nicht meinen marathonartigen Herzschlag.
"Du weißt unsere Abmachung", knurrte er und stand plötzlich nur noch wenige Zentimeter vor mir.
Ich nickte ängstlich und zum Glück trat er wieder einen Schritt zurück, damit ich frei atmen und schnell wegrennen konnte, um mich in meinem Zimmer zu verstecken.Olivia lag auf ihrem Bett und starrte an die Decke.
Lieber ließ ich sie jetzt in Ruhe, denn die brauchte ich auch.Die folgenden Tage verliefen unspektakulär. Ich ging Olivia und Alex aus dem Weg, um ein bisschen mehr Zeit für mich zu haben.
Vormittags boxte ich mich durch die Schule, nachmittags trainierte ich für die Audition, abends lernte ich für Klausuren, nachts schlief ich komisch.
Und das Tag für Tag.Ich machte so gut wie nichts mehr mit meinen Freunden, denn dann wäre ich noch öfter in Olivias Nähe.
Ansonsten gingen wir uns aus dem Weg und sprachen nicht viel miteinander.
Holly versuchte immer wieder den Zugang zu mir zu gewinnen, aber ich ließ sie auch nicht jedes Detail wissen.
Chloe war die letzten Wochen so oder so schon ziemlich ungesprächig und Joy machte sehr viel mit Olivia.War es meine Schuld, dass sich alle auseinander lebten? Ja. Absolut ja.
Aber war es im Moment der richtige Weg für mich, obwohl es mir schwer fiel? Ebenfalls ja.
Leider.Ich vermisste die tägliche Gemeinschaft und die schönen Momente mit allen.
Aber dieser Freiraum gab mir Zeit, über mich und Alice nachzudenken.
Immer wieder nahm ich ihren Brief heraus und versuchte aus den Zeilen noch schlauer zu werden, aber viel mehr war da auch nicht mehr herauszuholen.Ich traute mich sogar, meine Brüder anzurufen, aber es war immer nur der Anrufbeantworter da. Auch ihren Brief las ich noch tausendmal durch, doch ich wurde ebenfalls daraus nicht schlauer.
Jedes Training mit Bella war anstrengender als das vorige, ich war einfach nicht mehr zu hundert Prozent bei der Sache.
Selbst ihr fiel das auf, aber ich schob es einfach immer auf den Druck, den ich mir machte und dass es bei der Audition besser sein wird, aber dabei glaubte ich nicht einmal mir selber.Ich hatte richtig Angst, dass ich es verhauen würde und mir im Endeffekt Vorwürfe machen werde, weil ich es hätte besser machen können. Die ganze Sache stresste mich zutiefst.
Oft saß ich in meinem Zimmer und starrte an die gegenüberliegende Wand und dachte darüber nach, zu Alex zu gehen, aber eigentlich wollte ich ja die Zeit für mich. Diese Zeit hatte ich jetzt auch, aber scheinbar kam ich mit diesem Freiraum nicht klar.
Verdammt, ich brauchte Alex gerade so sehr.
Aber er gab mir den Freiraum. Er hätte schon die ganze Zeit zu mir kommen können, aber er respektierte scheinbar meine Entscheidung und ließ es.Morgen war die Audition und ich hatte richtig Angst, weil ich im Moment keine wirkliche Bezugsperson hatte.
Ich brauchte Alex wieder an meiner Seite.In meinem Herzen fühlte ich ein riesiges Loch, das immer weiter aufklaffte und das war ein ziemlich beschissenes Gefühl. Meistens weinte ich, wenn ich unter der Dusche stand, weil mich da niemand sehen konnte. Ich war einfach die größte Versagerin und ich wusste echt nicht, wie Alex mir das verzeihen kann.
DU LIEST GERADE
unbreakable
Teen Fiction~Es ist so ein schreckliches Gefühl, wenn man nicht weiß, was man falsch macht. Man bekommt nur gesagt, dass man aufpassen und sich in acht nehmen soll. Ich bin in einer Welt, in der ich fremd bin und beobachtet werde.~ Emmas eineiige Zwillingsschwe...