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Before you go - Lewis Capaldi
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Emma Roberts

Nach dem Training ging es Jake schon wieder besser und er konnte teilweise auch wieder mitmachen. Wenn Alex mal nicht spielen musste, hat er immer versucht mich unauffällig anzuschauen, was natürlich gänzlich schief ging.
"Hast du jetzt noch was zu tun?", fragte er mich, als wir zu unserem Haus zurück gegangen sind.
"Ne, jetzt hätten wir tatsächlich beide Zeit", erwiederte ich.
"Okay... also ich hab was mit dir vor, du solltest dir nur vielleicht eine lange Hose anziehen", erklärte erund fuhr sich etwas nervös durch die Haare, "in einer halben Stunde unten am Eingang? Ich muss noch duschen, aber dann können wir los."

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich nickte etwas skeptisch.
"Also bis dann", verabschiedete er sich, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und verschwand dann mit Jake in deren Zimmer.
Kopfschüttelnd stieg ich die zweite Treppe hoch zu meinem Zimmer.

Eine halbe Stunde später fing die Sonne an ein immer gelblicheres Licht auf meine Haut zu legen, falls Alex irgendetwas in der Natur vorhat, dann werden wir bestimmt einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben.
Unten wartete schon Alex auf mich, ebenfalls mit langer Hose.
Er ergriff meine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander, damit er seine Lippen auf meinen Handrücken legen konnte. Es war eine so kleine Geste, doch sie löste so viel in mir aus.
Ich liebte ihn so sehr, dass es schon fast weh tat, wie tief meine Gefühle für ihn waren.

Alex zog mich mit schnellen Schritten aus dem Haus heraus, in die buttergelbe warme Sonne, die sich für den Sonnenuntergang bereit machte.
Unser Weg führte zu dem Stall mit den Pferden. Dort, wo wir übernachtet hatten, weil es aus Kübeln schüttete und wir dann auch irgendwie die Zeit vergessen hatten. An dem Tag hat er mich auch das erste Mal tanzen sehen, wie heute.
Doch heute war alles anders gewesen.

In seinen Augen lag Beileid und zugleich Bewunderung, es schien mir, als möchte er meinen Schmerz mit ihm teilen und für mich da sein wollen.

"Was willst du im Stall?", erkundigte ich mich etwas verwirrt.
"Bist du schon mal auf einem Pferd geritten?", fragte er beiläufig und stieß die Tür zum Pferdestall auf, wo mich der wohlige Geruch nach Heu empfing.
"Erstens beantworte Fragen nicht mit Gegenfragen und zweitens nein", antwortete ich leicht schmunzelnd, "seit wann kannst du denn reiten?"

"Mrs Jackson hat uns früher Reitunterricht gegeben und sie gab manchen Leuten, wie mir, das Recht, immer reiten zu dürfen, da sie uns vertraut."

"Aber Alex, du willst mich doch gerade nicht ernsthaft überreden, mit dir reiten zu gehen. Ich kann das nämlich überhaupt nicht..."
"Keine Sorge", er fiel mir ins Wort, "erstens, wir sind zu zweit auf einem Pferd, zweitens, Armando hält uns gut aus und drittens du hast einen fabelhaften Reiter an deiner Seite."

Ich folgte ihm wortlos zu einer Box und da stand dieser eine schwarze Hengst, der wie von der Tarantel gestochen herumgaloppiert ist und mir einen dicken blauen Fuß beschert hat. Das war also Armando...
"Du willst mich doch bei lebendigem Leib begraben", meinte ich ironisch, als er anfing das Pferd zu satteln.
"Keine Sorge, du hast ja mich und falls was passiert, was ich nicht zulassen werde, weil ich ja so ein toller Reiter bin, dann bezahle ich dir jede Krankenhausrechnung", erklärte er selbstverständlich und führte das Pferd nach draußen auf die große Wiese, "komm, vertrau mir."

Mit einem tiefen Atemzug stellte ich meinen Fuß in den Steigbügel und hielt mich am Sattel fest, um mich dann mit Schwung hochzuziehen, was durch Alex' Hilfe an meinem Oberschenkel deutlich erleichtert wurde.

Alex zog sich vor mich hoch in den Sattel und ich rutschte ganz nah auf diesem Pferdehintern an ihn ran, damit ich mich gut an ihn festklammern konnte.
Er setzte Armando in Bewegung, der dann ruhig Schritt für Schritt vor sich hin trottete.

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