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Certain Things - James Arthur, Chasing Grace
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Emma Roberts

Ich konnte mich nicht regen oder irgendetwas sagen. Was ich bloß tat war stumm überfordert in seine wunderschönen Augen schauen und realisieren, dass Alex gerade zurück gekommen war. Dass er aufgewacht war.

Die Welt schien kurz stehen zu bleiben und ich glaube, ich habe auch vergessen zu atmen, denn sonst hätte ich nicht so sehr nach Luft geschnappt, als er meinen Namen aussprach: "Emma."

Schwach lächelte er und umgriff meine Hand fester.
"Du bist hier", krächzte er leise und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken, während sein Gesicht einen ehrfürchtig erstaunten Zug annahm.
Und das war der Moment, in dem alles angestaute aus mir herausbrach und die intensive Erleichterung zusammen mit der unbeschreiblichen Verzweiflung der letzten Stunden alles hochbrachte.

Eine übermannende Welle von der Mischung aus unbeschreiblichen Gefühlen durchfloss mich und sorgte dafür, dass ich umgehend in Tränen ausbrach. Von Schluchzern geschüttelt beugte ich mich nach vorne und versuchte ihn so gut es ging, zu umarmen.
Seine Arme legten sich auch sofort um meine Taille und es war das allerschönste Gefühl, wieder in seinen Armen zu liegen.

"Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren", flüsterte ich.
"Das habe ich auch zu dir nach der Hütte gesagt und du hast mir bewiesen, dass ich falschlag", neckte er mich sanft und umarmte mich noch einmal fester, "ich dachte auch kurz nachdem mich die Kugel getroffen hat, dass ich dich nie wieder sehen würde. Und es ist doch noch so gekommen", flüsterte er.

"Ich kann es nicht glauben, dass ich jemanden angeschossen habe. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch?", fragte ich ihn verzweifelt und verstärkte meinen Griff um ihn, trotzdem darauf bedacht, ihm nicht wehzutun.
"Nein, das bist du nicht. Du bist ein guter Mensch und hast dich selbst verteidigt", beruhigte er mich und fuhr mit seiner Handfläche an meinem Rücken immer wieder auf und ab.

Ich setzte mich wieder aufrecht hin und schaute ihn lächelnd an. Es kam mir wie in einem Traum vor, dass er es geschafft hat.

"Emma, ich liebe dich", flüsterte er schluckend und ich schloss meine Augen. Mein Herz fing wieder an, in rasendem Tempo das Blut durch meinen Körper zu befördern und ich hätte mir das noch tausendmal anhören können und ich hätte dieselbe Reaktion gezeigt.
"Ich weiß, es ist ziemlich viel schief gelaufen und mit mir wurde eigentlich alles schlimmer, aber-"
"Mit dir wurde überhaupt nichts schlimmer", unterbrach ich ihn sanft.
"Doch, es ist alles meine Schuld", antwortete er leise mit zusammengepressten Lippen.
"Nein ist es nicht. Alex, mit dir wurde alles besser. Du hast mir wieder mein Leben gegeben, echte Lebensfreude, du hast mir meinen Wert gegeben und ich hätte nichts lieber getan, als die kurz Zeit mit dir gemeinsam zu verbringen. Ich habe dir das eigentlich schon alles erzählt, aber da warst du nur körperlich anwesend", fügte ich mit einem echten Lachen hinzu.

"Emma", sanft, aber bestimmend änderte er seinen Ton, "was ich meine ist... mir wurde schon länger gesagt, dass ich mich von dir fernhalten soll. Also Ms Daniels hat immer so komische Gründe genannt. Ich habe mich geweigert, dich zu verlassen, da ich wusste, wie sehr wir uns gegenseitig brauchten", seine Stimme nahm einen gequälten Unterton an, "dann haben sie deine Brüder entfernt und das als Druckmittel verwendet. Ich konnte sie nicht mehr auf meinem Gewissen haben und habe Schluss gemacht. Ms Daniels hat mich erpresst. Es ist alles ihre Schuld. Der einzige Grund, warum ich dich verlassen habe, war, dass ich dir deine Brüder nicht nehmen wollte", seine Stimme bebte mittlerweile, "ich wollte dich nie verletzen. Ich hätte es total verstehen können, wenn du mich nicht mehr willst."

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