- 39 -

41 1 0
                                    

You will be found - Jared Halley
~
Alex Black

Sie steht verlegen ein paar Meter vor mir, beißt sich auf die Unterlippe und am liebsten hätte ich sie sofort geküsst, aber irgendetwas hielt mich in diesem besonderen Moment zurück.
Wir hatten beide unsere Gefühle gestanden, jetzt lag alles offen auf dem Tisch, es steht gerade nur die Frage zwischen uns, was wir daraus machten.

Langsam bewegt sich ihr Gesicht zu mir, schaut mich mit diesen einzigartig wunderschönen blauen Augen an, eine stille Bitte, ihr näher zu kommen. Ich will sie nicht überstürzen, etwas, was sie nicht will, tun. Aber ehe ich einen Schritt auf sie zu gehen kann, kommt sie schnell auf mich zu und wirft sich in meine Arme, indem sie sich auf ihre Zehenspitzen stellt.

Reflexartig schließe ich meine Arme im ihre schlanke Taille und atme glücklich ihren besonderen, natürlichen Duft ein. Kein Wort verlässt unsere Lippen, es kommunizieren gerade nur unsere beiden Körper, die aneinandergeschmiegt waren. Mein Herz fing an glücklich schneller zu klopfen und ich umgriff ihre Taille noch fester.

Ich hatte es vermisst.
Ich hatte es so sehr vermisst.
Ihr wunderschöner Körper nah an meinem.
Es braucht nicht viele Worte um das zu fühlen, was ich gerade fühle. Noch nie habe ich mich so glücklich gefühlt, so geborgen und sicher.
Emma ist genau das, wonach sich mein Herz immer gesehnt hat, wonach ich immer gesucht habe. Sie gibt mir genau die Liebe, die ich schon immer gebraucht habe.

Etwas entfernt sie sich wieder von mir, um dann ihre zarten, geschwungenen, weichen Lippen auf meine zu legen.
Und verdammt, sie konnte so gut küssen. Ich fing an meine Lippen synchron zu ihren bewegen und fuhr mit meinen Händen an ihrer Taille hinab, um meine Finger ganz leicht unter ihr Oversize-T-Shirt zu schieben. Ihre Haut empfing meine Finger mit einer kleinen Gänsehaut, die aber noch deutlich spürbar für war.

Emma soll selber entscheiden, wie weit wir gehen, wie weit ich sie berühren darf. Mit kreisenden Bewegungen meines Daumens oberhalb von ihrem Hüftknochen entlockte ich ihr ein kurzes Aufkeuchen, wodurch wir beide kurz Luft holen konnten und lustigerweise gleichzeitig lächeln mussten.

Ein Grollen am Himmel ließ uns kurz auseinander fahren und wir schauten zu den dunklen Wolken, die über unseren Köpfen aufgezogen sind. Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sich die schöne Wetterlage verändert hat.
"So schön ich das gerade auch fand, ich glaube wir sollten wieder zurück", lächelte Emma. Sie schien jetzt wirklich glücklich zu sein mit mir, was mich wiederum noch glücklicher machte.

"Schade", schmollte ich belustigt und blickte in ihre strahlenden Augen. Sie war von Herzen glücklich und ehrlich zu mir, genau das, wonach ich gesucht habe.
"Ich weiß", erwiederte sie mit einem Schukterzucken und legte ihre Lippen kurz auf meine.
"Okay, wir sollten wirklich los", erklärte ich schnell, als die ersten Regentropfen auf uns herabfielen. Zum Glück war es zum Internat nur fünf Minuten entfernt, sonst hätten wir gleich im See baden können.

Ich war froh sie zu dem See gebracht zu haben. Im Sommer gehen wir hier immer baden und irgendetwas in mir wollte sie an einen Ort bringen, weit entfernt von all den anderen, wo nur wir zwei uns die Seele vom Leib reden konnten. Es stand so viel Unausgesprochenes zwischen uns, dass ich selber nicht mehr einen klaren Gedanken fassen konnte. Und jetzt... jetzt war alles so klar und einfach.

Es kam mir so vor, als wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Emma hat sich mir komplett geöffnet, ich habe ihr alles erklärt und jetzt haben wir uns versöhnt.
Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben mit Haut und Haar verliebt. In Emma, deren harte Schale ich erst einmal knacken musste. Plötzlich kamen die Schuldgefühle über mich, da ich den Eindruck hatte, dass ich Emma zu nahe getreten bin. Verdammt, ich habe sie total kacke behandelt als sie nichts anderes als Anerkennung gesucht hat.

unbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt