unbreakable

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Chasing - NF, Mikayla Sippel
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Alex Black

Fluchend raufte ich mir die Haare. Ich habe es nicht mehr ausgehalten und die Polizei gerufen. Vielleicht war es ein Fehler, aber ich konnte jetzt nicht mehr tatenlos dasitzen. Das ganze Haus wurde gerade durchsucht, in meinem Zimmer waren sie eben auch, aber bisher haben sie Emma nicht gefunden. Dann hat sie wahrscheinlich meine Nachricht noch rechtzeitig bekommen. Ich habe die Situation die ganze Zeit beobachtet und gesehen, wie die schwarz gekleideten Personen in jedes Haus reingingen und dann war es mir lieber, wenn sie länger nach Emma suchen würden, als dass sie ihnen direkt in die Arme läuft. Aber jetzt ist es Nachmittag und wahrscheinlich wurde sie schon gefunden.

"Alex, du bist so bescheuert. Ich habe dir die ganze Zeit gesagt, du sollst Emma nicht gehen lassen. Junge, sie hat dich so verändert. Du warst noch nie so glücklich gewesen und sie wurde auch offener. Ist dir eigentlich bewusst, wie gut sie dir getan hat? Warum schmeißt du das jetzt alles hin? Ist dir eigentlich bewusst, wie Emma jetzt da steht?", sprach Jake eindringlich.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und knirschte so sehr mit dem Zähnen, dass es wehtat.

"Jake, ich brauche dich jetzt", platzte es aus mir heraus und er blickte von seinem Laptop auf, "ich erkläre dir später alles und ich weiß auch, warum unser Zimmer gerade durchsucht wurde, also tu bitte, was ich dir jetzt sage", ich holte tief Luft, "ich werde jetzt Emma suchen und versuchen, sie in Sicherheit zu bringen. Du musst dicht halten und die Leute ablenken, falls sie Wind davon bekommen, was ich tue."

"Okay, mach ich. Bist du dir sicher, dass du das wirklich schaffst?", fragte er skeptisch.
Ich nickte, obwohl ich es selbst nicht glaubte, aber ich musste jetzt etwas tun.

Irgendwie wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte, also rief ich Emma an, aber sie ging nicht ran. Auch auf meine Nachricht von vorhin hat sie nicht geantwortet. Kein Lebenszeichen. Nicht einmal ein 'Arschloch' kam, obwohl das in der jetzigen Situation mehr als angebracht war.
Es war alles einfach viel zu kompliziert.

Bestimmt verließ ich unser Zimmer und rannte die Treppen herunter. Hoffentlich sieht mich keiner und wird fragen, was ich tun möchte.

"Alex, wohin willst du? Es regnet doch bald!", rief Derek hinter mir. Fuck.
"Ach nichts, nur spazieren", versuchte ich mich herauszureden.
"Verstehe", er kam komisch lachend auf mich zu und legte seinen Arm um mich, "dann erzähl Emma, dass sie einen ziemlich geilen Körper hat."

Schlagartig legte sich in mir ein Schalter um und ich drängte ihn gegen die Wand, um mit absoluter Überzeugung, meine Faust in sein Gesicht zu rammen. Wie konnte er es wagen, so über sie zu reden?
Ich schlug noch einmal zu und noch einmal. Irgendwie sollte die Wut auch einmal aufhören.
"Habe ich es mir gedacht, Emma hat dir alles erzählt, so viel dazu. Dann wäre alles geklärt", erklärte er viel zu entspannt, "du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich eure Beziehung nicht bemerkt habe."
Verdammt, warum wusste er plötzlich alles? Und warum brachte ihn gerade nichts aus der Ruhe. Okay, die eine Möglichkeit wäre, dass ich mir das gerade alles nur einbilde und die andere, dass Derek tatsächlich von allem Bescheid weiß und Teil von diesem kranken Spiel ist.

In Sekundenschnelle ließ ich von ihm ab und rannte raus. Als ich das Haus verlassen hatte, grollte es gewaltig am Himmel. Fuck. Wenn jetzt noch ein Gewitter aufzieht, sind das absolut beschissene Bedingungen, um Emma zu suchen. Egal. Ich rannte über den Platz und in den Wald hinein. Eigentlich war es ziemlich dumm, irgendwo im Wald auf eigene Faust jemanden zu suchen, aber besser ging es nicht.

Das Grollen wurde immer stärker und erste Blitze zuckten am Himmel, der sich immer mehr verdunkelte. Langsam fing es auch an zu regnen und das Gewitter kam immer näher. Jeder normale Menschenverstand weiß eigentlich, dass man bei einem Gewitter nicht im Wald sein sollte, aber mir war mein Leben ehrlich gesagt egal, wenn es um Emma ging, für die mein Herz immer noch schlägt.