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Got it in you - BANNERS
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Emma Roberts

In den folgenden vier Wochen hatte ich gefühlt tausend Befragungen zu dem Fall. Ich musste jedes kleinste Detail offenlegen, ich habe auch von Alice' Brief erzählen müssen. Jede Frage verwirrte mich noch mehr, weil ich irgendwann nicht mehr schlau aus den Kriminalpolizisten wurde. Worauf wollten sie raus? Es war fast gruselig, was sie alles wissen wollten und das war nur darauf zurückzuführen, dass der Fall größer war als ich dachte.

Mir wurde auch freigestellt, zuhause in Plymouth über Homeschooling unterrichtet zu werden, ich entschied mich aber, nach ein paar Tagen wieder ins Internat zu gehen. Die Schule finanzierte jedes Wochenende das Ticket, um Nachhause zu fahren, dass ich Zeit mit meiner Familie verbringen konnte.
Nach einer Woche wurde Alex von der Spezialklinik in ein Krankenhaus in unserer Nähe verlagert, damit wir ihn oft besuchen konnte. Als er nach zwei Wochen entlassen wurde, war er immer noch recht schwach, er war aber immer noch der alte. Zur Entlastung im Schulalltag hatte er einen Rollstuhl und für die vielen Treppen half ich ihm oder jemand von seinen Freunden. Er ermüdete immer schnell, aber das war für mich nicht weiter schlimm. Solange ich bei ihm sein konnte, er sich zwar ausruhen musste, war ich zufrieden.

Olivia und Alex haben sich im Krankenhaus ja wieder versöhnt und es war definitiv ein komisches Gefühl, die beiden normal miteinander zu sehen, da ich sie nur im verstrittenen Zustand kannte. Die beiden meinten öfter, dass ich sie wieder zusammen gebracht habe, weil ich ihnen indirekt klar gemacht habe, dass ich mich nicht immer zwischen den Fronten entscheiden will. Vielleicht hatten sie auch recht, ich war einfach nur glücklich, dass die Wunden sich zu schließen begannen.

In den vier Wochen verbrachte ich sehr viel Zeit mit Alex, weil er mir in gewisser Weise half, mit den Erinnerungen klarzukommen. Oftmals lagen wir auf seinem Bett, ich in seinen Armen, und redeten über den Vorfall. Reden tat so gut, es war besser als jeder Psychologe mit ihm. Außerdem kam ich mit dem Gefühl von Sicherheit irgendwie nicht so klar. Die Stalkerei soll anscheinend aufgehört haben und niemand sollte jetzt etwas gegen mich haben. Die Situation konnte ich für mich noch nicht annehmen, von jetzt auf gleich war alles wieder harmonisch.

Der Tag, an dem ich anscheinend alles über den Fall erfahren würde rückte immer näher und ich wusste selbst nicht, ob ich mich freuen sollte, weil es danach keine Geheimnisse mehr gab oder ob ich auf der anderen Seite riesige Angst vor der ganzen Wahrheit haben sollte.

Chloe und Tyler waren in den letzten vier Wochen nicht im Internat, ebenso Layla und Derek und Ms Daniels und Mr Brown.

Ich hatte Angst um unsere Freundschaft, sehr sogar, was hatte das alles zu bedeuten?
Es gab auch noch viel mehr Fragen, die geklärt werden mussten. Zum Beispiel die Sache mit Alice oder all die anderen mit involvierten Menschen. Ich sollte es an diesem besagten Tag erfahren.

An diesem heißen Tag im Juli wachte ich unnormal früh auf. Beim Frühstück hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen. Und ich hatte Angst. Ich wusste nicht, ob ich stark genug für die ganze Wahrheit war und wie mein Leben danach aussehen würde.

Ich würde heute in ein Landgericht gefahren werden, wo ich sozusagen aufgeklärt werde. Doch an diesem morgen meinte Alex zu mir, dass er komischerweise auch mitfahren würde, Olivia und Joy auch. Das würde bedeuten, dass sie alle auch Teil des Falls waren, was für mich absolut keinen Sinn machte. Komischerweise wussten die drei selbst nicht, warum sie jetzt ein Teil von der ganzen Geschichte waren.

Meine Brüder würden dort ebenfalls sein, sowie unsere Rektorin Ms Jackson, sie sollte aber nichts mit dem Fall zu tun haben.
Ich glaube, wir sind so zwei Stunden zu diesem Landgericht gefahren, alle in einem großen Auto. Die Stimmung war angespannt und niemand wusste so recht, was für Geheimnisse heute alles rauskommen würden.

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