▫Noel▫
"Du bist neu oder?" fragte er zögerlich und schaute mich dabei an. Ich nickte nur leicht als Antwort, konnte den Blickkontakt aber nicht beibehalten.
"W-Wo bin ich hier?" hauchte ich nun ganz leise die Frage, welche mich den ganzen Tag schon am meisten beschäftigte. Wo war ich? Wo war ich hier geladet? Nicht der Ort...sondern was für eine Anstalt das hier war, was für eine Einrichtung...
Er seufzte leise. "Ich kann dir nicht sagen wo wir sind...Keine Ahnung ob wir in Deutschland sind oder schon irgendwo anders." erklärte er mir.
Ich biss mir leicht auf die Lippe...Das war nicht das, das ich meinte...Wenn ich jetzt aber nochmal nachfrage wird er bestimmt sauer...oder genervt...immerhin sollen wir schlafen...
Was ist, wenn er wegen mir Ärger bekommt? Oder was wenn ich Ärger bekomme? Wir sollten doch schlafen! Ich sollte schlafen!
Trotzdem wollte ich es wissen...Ohne die Antwort würde ich wahrscheinlich sowieso nicht schlafen können...
"Nicht das wo...das andere...was ist das hier?" fragte ich diesmal genauer nach.
"Naja...man kann das nicht schonend sagen...a-aber du bist...also wir sind Sklaven...Wir werden erzogen und irgendwann verkauft..." hauchte er leise und ich konnte hören, wie schwer es ihm fiehl, das mir und auch sich, zu sagen.
Seine nächsten Worte nahm ich kaum noch wahr..."E-Es ist aber nicht so schlimm wie du denkst...Wenn du dich benimmst ist alles gut und du bekommst Vorzüge... "
Sklaven...Ich...Ich soll ein Sklave sein? Wofür? Für wenn? Warum ich? War ich einfach nur zur falsch Zeit...am falschen Ort?
Lange darüber nachdenken konnte ich darüber nicht, da die Tür aufging und der Mann mit dem anderen Jungen zurück kam. Er stolperte und Zimmer und hielt sich den Arm. Sein Gesicht war ganz rot, seine Augen geschwollen und seine Haare waren zerzaust.
W-Was war nur mit ihm passiert? Was hat der Mann nur mit ihm gemacht...Und was hat er angestellt um sowas zu verdienen...
"Hast du deine Lektion gelernt?" fragte der Mann ihn und zog sein Kinn dabei mit dem Finger hoch. Der Junge nickte und biss sich leicht auf die Lippe. "J-Ja Sir." gab er leise und genuschelt von sich.
Daraufhin schloss der Mann die Tür und der Junge tappste schnell in sein Bett und legte sich hin. Er hatte nicht mal eine Decke...
Kurz darauf ging das Licht aus...Die Lichtschalter waren ja draußen angebracht...
Meine Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, da war Chris schon aufgestanden und ins Bad gelaufen. Kurz darauf kam er mit nasen Tüchern zurück und kniete sich vor das Bett von dem anderen. Er muss dann Alexander sein oder?
"Setzt dich kurz hin bitte..." murmelte Chris zu Alexander, welcher der Bitte auch nachkam und sich mit leichten Schmerzeslauten aufsetzte. Christian schob ihm sein Oberteil hoch und zog es ihm letztendlich über den Kopf.
"Was hast du nur wieder angestellt..." sagte er eher zu sich selbst. Er begann mit dem Tuch seine Haut abzutupfen und die kleinen Wunden leicht zu säubern. "Was hat er gemacht?" fragte er ihn noch leiser.
Alexander schaute weg und brummte nur leise. "20 Schläge...das an meinem Oberkörper war nur meine Gegenwehr!" sagte er nun doch in rage.
Ich hörte dem ganzen nur still zu und musste schlucken. Immer mehr Fragen kamen in mir auf und mit ihnen auch noch mehr Angst.
Chris seufzte und zog ihm sein Oberteil wieder an. "Leg dich auf den Bauch..." befiehl er ihm sanft und leise. Alexander schaute ihm verwirrt an. "Warum?"
"Vertrau mir, ich weiß was ich mach. Ich hab schon mal weit aus mehr als 20 bekommen." erklärte Chris ihm nun, woraufhin er sich geschlagen gab und auf den Bauch legte.
Chris zog ihm seine Hose ein Stück runter, so das sein Hintern nun offen lag. Im Dunkeln konnte ich nichts wirklich erkennen, ich wusste nicht ob er rot war oder sogar blaue Flecken trug.
Schläge bedeuten also...Schläge auf den Hintern...Auf den blanken Hintern? Und direkt 20? Was...Was hat er denn getan? Das sind doch Schmerzen, die niemand aushält! Wie soll er denn morgen sitzen...
Bevor Alex protestieren konnte hatte er ihm schon ein kaltes Tuch auf den Hintern gelegt, woraufhin Alex erleichtert aus atmete. Nach zwanzig Schlägen wird die Haut bestimmt sehr glühen...
"Ich hab nicht mal was gemacht! Ich bin doch nur zu spät zum Apell gewesen...Und das auch nur, weil wir so spät geweckt worden! Ich kann mich doch auch nicht teleportieren...und es ist doch klar, dass ich die Schuld dann dem Typen gebe!" regte er sich nun auf.
Alles wirkte so surreal...Das konnte doch nicht echt sein? Existierte so etwas wirklich? Sklavenhandel? Was für ein Sklave würde ich sein...Müsste ich nur putzen u-und aufräumen oder war da noch mehr...
Gab es hier vielleicht einen Weg raus...Irgendwie...Oder vielleicht wenn ich verkauft bin, wie Chris es gesagt hat...Es muss doch eine Möglichkeit hier raus geben...Ich will nicht sterben...Nicht als Sklave...
Chris seufzte nur leise und ging wieder in sein eigenes Bett. "Jetzt versuch zu schlafen, es ist schon spät..." sagte er noch und drehte sich mit diesen Worten zur Wand.
"Danke Chris..." murmelte Alex dann noch hinterher, worauf Chris nur flüsterte, dass alles in Ordnung sei. Alex brummte noch leise irgendwas, blieb dann aber auch still. Nur noch gleichmäßiges Atmen war zu hören. Endlich Ruhe...
Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren und den Tag zu verarbeiten...Was war nur heute alles passiert...
I-Ich wurde entführt! Ich wurde verdammt nochmal entführt! Und in eine Sklavenanstallt oder sonst was gebracht!
Meine...Meine Freiheit war weg...Ich musste still Regeln folgen und wurde beinahe zwei Mal b-estraft...Wer weiß wie viele Schläge ich bekommen hätte...
Meine Würde wurde genommen...und meine Angst gegen mich gerichtet...
Still floßen meine Tränen und landeten auf dem Bett. In der Nacht bekam ich kein Auge zu, zu sehr waren meine Gedanken ein Chaos und meine Gefühle überwältigten mich zu sehr.
Heute morgen war ich noch ein normaler Junge...ein wenig schüchtern...in sich gekehrt...aber glücklich....mit einer Familie...
Und jetzt...was war ich jetzt? War ich immer noch der selbe?
▫Upload: 03.02.2021▫
▫1034 Wörter▫
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Подростковая литератураEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...