▫Noel▫
Genüsslich aß ich das letzte Stück der Pizza und zog dabei lange Käsefäden. Ich würde die nächsten Tage definitiv auch mal Pizza machen. "Bring das Brett in die Küche." sagte er und schob es zu mir.
Sofort nickte ich und tappste mit kleinen, schmerzhaften Schritten in die Küche. Alles drehte sich ein wenig, mein Knöchel pochte leicht, mit war immer noch so kalt, dass ich nur am Zittern war und meine Nase lief schon wieder. Ich war doch jetzt nicht wirklich krank geworden...Würde...Würde er mich dafür bestrafen? So...So konnte ich nicht alle Aufgaben machen, sonst würde ich doch nichts wieder gesund werden...Aber das war ja nicht sein Problem...Ich war für die Aufgaben und seine Befriedigung da, ganz einfach...
Trotzdem hatte ich schon wieder Angst bestraft zu werden, ohne wirklich etwas dafür zu können. Zurück am Tisch musste ich mich am Stuhl festhalten, um Halt zu finden. Unsicher hob ich meine Hand und versuchte ihn anzuschauen, was eher schwierig war, da sich alles drehte und sich auch alles schwummrig an fühlte...
"Was ist Kleiner?" fragte er ganz ruhig und sah mich dabei auch an. Was...Was wollte ich ihm denn überhaupt sagen? Dass ich Angst habe bestraft zu werden? Dass ich mich nicht gut fühle? Vielleicht krank bin? Ich hatte Angst...Ich wollte nicht schon wieder Schläge!
Leicht bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich krallte mich am Stuhl fest. Bitte...Alles nur keine Schläge! Und auch bitte nicht wieder da runter...Bitte!
"I-Ich fühle m-mich nicht s-so gut." wisperte ich leise und wischte mir die Augen trocken. Bitte! Ich wollte deswegen keine Bestrafung. Ich werd auch all meine Aufgaben machen und so gut es geht allen Befehlen nachkommen...Bitte...
Er lief um den Tisch und blieb vor mir stehen, unsicher und ängstlich blickte ich ihn an. Doch er legte nur seine Hand auf meinen Kopf und nahm mich danach wieder hoch. Wollte...Wollte er mich direkt wieder runter bringen? War ich zu unnütz? Hab ich schon wieder einen Fehler gemacht?
Ängstlich krallte ich mich an ihn. "B-Bitte keine S-Strafe!" wisperte ich verzweifelt und drückte mich noch näher an ihn. Mein Gesicht war mittlerweile dicht an seine Brust gedrückt. "I-Ich mach a-alle Aufgaben s-so g-gut ich k-kann! V-Versprochen!" wimmerte ich und wischte meine Tränen an seinem Oberteil ab.
Von wegen alles war jetzt okay. Ich bin krank geworden und werde deswegen jetzt bestraft...Und abgesehen davon war ich wieder nur am Weinen und hatte Angst. Es war noch lange nichts okay...
"Shh, beruhig dich. Du hast Fieber bzw. hast dich wahrscheinlich erkältet." sagte er ruhig und fuhr mir einer Hans durch meine Haare. Trug er mich nicht? Oder war er einfach so stark? Doch ich beruhigte mich durch seine Hand tatsächlich. "Ich bestraf dich dafür nicht. Aber ich erkläre es dir, sobald du in der Badewanne bist.
Badewanne? Keine Strafe?! Sofort beruhigte ich mich noch mehr und nickte leicht. Ich würde keine Strafe bekommen, das war gut...Er brachte mich also nicht in den Keller und würde mich auch nicht schlagen...
Als wir oben im Bad ankamen setzte er mich auf dem Hocker ab und befiehl mir mich auszuziehen. Das Oberteil und meine Socken schaffte ich gut aber alles danach war die reinste Qual. Ich hatte einfach keine Kraft mehr...
Er bemerkte dies und zog mir meine restlichen Klamotten aus, nachdem er das Wasser anschalten hatte, wobei ich einfach nur peinlich berührt weg schaute...Ich war so hilflos und ihm so ausgeliefert...Ich saß entblößt vor ihm und er könnte alles mit mir machen...
Aber nein...ich sollte baden...und er wollte mir etwas erklären. Er war gerade die nette Variante von sich, die die freundlich war und mir die Regeln und Aufgaben aufgeschrieben hatte, die die für mich Pizza in den Ofen geschoben hatte und die, die meine Strafe beendet hatte.
Ich sollte die Zeit wenn er so war genießen und meine Angst ein wenig in den Hintergrund schieben. Jetzt gerade brauchte ich sie nicht. Jetzt war es okay...
Er nahm mich wieder hoch und setzte mich in der halb gefüllten Badewanne ab. "Ist die Temperatur okay?" fragte er und griff nach einer Flasche. Ich nickte einfach nur. Es war angenehm warm, die Kälte ging endlich weg...Es fühlte sich einfach angenehm an.
Die Flasche war so Schaumzeug fürs Wasser gewesen, von welchem er etwas hinein getan hat und als er das Wasser ausschaltete war eine große Menge an Schaum entstanden, welcher an der Oberfläche schwomm.
Ich lag einfach nur im Wasser und genoß das Gefühl der Wärme und wie sie meinen Körper umhüllte und in diesen eindrang. Endlich war ich nicht mehr bis auf die Knochen durch gefroren.
Er hatte sich in der Zwischenzeit auf den Hocker neben mich gesetzt. Stimmt...er wollte mir noch etwas erklären. Fragend schaute ich dann zu ihm, auch wenn meine Augen wirklich schwer waren und ich durch das Baden und die Wärme etwas müde wurde.
"D-Du wolltest was e-erklären." hauchte ich leise und versuchte dabei meine Stimme wacher klingen zu lassen und nicht so müde, wie ich mich fühlte. Er seufzte und verdrehte die Augen, schmunzelte dabei jedoch. "Das mit den Du hatte ich dir eigentlich noch nicht erlaubt aber na gut, ab jetzt kannst du mich Mike nennen. Wenn aber Gäste da sind heißt es Master." ging er auf das dutzen ein, was ich aus versehen getan hatte.
Ich nickte und hauchte ein leises "Okay." woraufhin er begonn mir über den Kopf zu streicheln. Entspannt seufzte ich auf und drückte mich seiner Hand leicht entgegen.
"Und wegen deiner Erkältung schauen wir erst einmal, wie es dir morgen geht. Aber nach den zweieinhalb Tagen im Keller ist es kein Wunder, dass du angeschlagen bist." erklärte er mir weiter und ich nickte wieder einfach nur. Was sollte ich den sonst darauf antworten...
Ich war zwei Tage im Keller...zwei ganze Tage und ein bisschen mehr...Zwei Tage nichts Trinken war doch gefährlich...Das mit dem Essen war völlig in Ordnung...bei Mr. Baranow musste ich da ja auch schon mal durch...
"U-Und meine Aufg-Aufgaben?" fragte ich nun doch, obwohl ich dabei unsicher war und von ihm weg schaute. "Das schauen wir einfach. Wenn es dir besser geht machst du das was du kannst. Aber Kochen wirst du müssen." beantwortete er meine Frage und ich nickte. Ja, kochen würde ich bestimmt hinbekommen!
Er fasste mit seiner Hand ins Wasser und zuerst hatte ich Angst, dass er doch Befriedigung von mir will, doch er schaute nur nach der Temperatur, denn als er seine Hand wieder heraus nahm, lies er ein wenig Wasser ablaufen und neues, warmes Wasser hinein, wodurch nochmal neuer Schaum entstand.
"D-Danke." hauchte ich leise, als er damit fertig war. "Wie ich es dir schon mal erklärt habe, du musst dich nur benehmen und meine Befehle ausführen, dann kümmere ich mich auch um dich." wiederholte er, was er mir damals schon erklärt hatte.
Stimmt...Das hatte ich fast vergessen...Zumindest so halb...Er kümmert sich um mich...Aber ich glaube, dass seine freundliche Seite nur das tut...
Er griff eine weitere Flasche vom Regal und reichte sie mir. "Fang an dich zu Waschen, ewig kannst du auch nicht in der Wanne bleiben!" So began ich mich zu Waschen und kurz darauf schäumte er mir auch meine Haare ein, da ich zu wenig Kraft hatte.
Anschließend trocknete er mich ab und ich bekam neue Schlafklamotten. Es war also schon Abend? Doch draußen war es doch noch hell...
Er trug mich wieder ins Schlafzimmer und legte mich auf dem Bett ab. "Ruh dich ein wenig aus, also schlaf am besten. Ich weck dich später wieder um Abendessen zu machen." sagte er noch, während er mich zu deckte. Er war gerade so nett...und freundlich... und fürsorglich...
Als er schon gehen wollte griff ich nach seinem Arm. "W-Wieso kannst d-du nicht immer so sein...so freundlich und hilfbereit...und verständnisvoll?" fragte ich ihn und sah ihn dabei mit einem traurigen Lächeln an.
Er brummte und zog seine Hand weg. "Frag sowas nie wieder. Deine Strafe dafür bekommst du, sobald du wieder gesund bist." sagte er nun wieder etwas kälter und ging auch direkt.
Das hatte ich ja wieder schön verbockt...Doch darüber nachdenken konnte ich nicht wirklich, da ich einfach einschlief...Das Bett war einfach zu gemütlich und die Decke zu kuschelig...
▫Upload: 16.03.2021▫
▫1400 Wörter ▫
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Novela JuvenilEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...