▫Noel▫
Ich war froh, dass er ging...So hatte ich meine Ruhe und konnte mich langsam beruhigen. Hätte er wieder nur da gesessen und mir zugeschaut, hätte ich wahrscheinlich ewig gebraucht um mich wieder zu beruhigen. Doch als es mir wieder halbwegs okay ging, ich meine Atmung im Griff hatte und nicht mehr weinte, stand ich auf und bewegte mich auf das große Bücherregal zu.
Natürlich saß der Schock noch tief und ich hatte die Information nicht ansatzweise verarbeitet, aber jetzt wollte ich mich lieber ablenken...
Neugierig las ich die Buchrücken durch und erkannte einige Bücher, welche ich schon gelesen hatte. Aber auch viele neue, mit interessanten Titeln und Covern. Leider traute ich mich nicht die Bücher herauszuholen und den Klapptext zu lesen...Das war wahrscheinlich auch besser so...Wer weiß, was er sonst mit mir gemacht hätte...
"Du magst Bücher, ich seh schon" kam nun seine Stimme auf Richtung des Türrahmens und automatisch erschrak ich mich. Hatte ich etwas falsch gemacht? Hätte...Hätte ich zu ihm gehen sollen? Hätte ich auf dem Boden sitzen bleiben sollen?
"Können wir jetzt weiter reden oder willst du lieber noch eine Weile heulen? Es ist demnächst schon elf Uhr und ich will dir noch das Haus zeigen." redete er ruhig weiter. Er...Er war nicht sauer?
Unsicher nickte ich einfach und setzte mich wieder vor der Couch auf den Boden...auf die Couch durfte ich ja nicht...Wieso musste ich eigentlich die ganze Zeit auf dem Boden sitzen...?
Er selbst nahm Platz auf der Couch und sah mich überlegend an. "Also, es gibt klarer Regeln, an die du dich halten musst." fing er an zu reden. Klare Regeln hörten sich unglaublich gut an...Dann wusste ich immerhin irgendwas, wie ich mich zu verhalten hatte...
"Du befolgst meine Befehle, bist nicht Respektlos, wie gerade vorhin, beim Reden schaust du mir in die Augen, lügst mich nicht an und du redest nur, wenn ich es dir erlaube!" zählte er ein paar Regeln auf, welche ich mir schnell merkte. War eigentlich ganz okay...Naja...Seinem Blick standhalten war immer noch nahe unmöglich aber irgendwie und irgendwann würde ich das schon schaffen...
"Ansonsten sprichst du mich mit Master an, auf Deutsch hört sich das Wort einfach nur dämlich an." nun began er leicht zu grinsen...das hieß nichts gutes oder? Würde er mich, weil ich das falsche Wort benutzt hatte bestrafen...aber ich...wusste es doch gar nicht...
"Denk gar nicht erst an Selbstbefriedigung oder irgendwas dergleichen. Sei froh, dass ich dir die Untersuchung bei Mr. Baranow erspart habe!" fuhr er fort...Augenblicklich wurden meine Wangen rot und augenblicklich war auch wieder die Angst da...Natürlich wollte er auch sexuelle Dinge von mir...
Aber wegen ihm habe ich den Test also nicht machen müssen...Wieso wollte er das nicht? Oder wieso haben sie ihn überhaupt gefragt?
"Stell deine Frage." sah er mich nun wieder abwartend an. Und schon wieder hatte er es getan...hatte mein Inneres lesen können...Und allein aus meinem Gesicht wahrscheinlich tausend Dinge abgelesen...
Was genau war den meine Frage...Ich hatte so viele..."I-Ich hab s-so v-viele Fragen M-master" hauchte ich leise, da ich einfach nicht nur eine stellen konnte...außerdem sollte ich ihn ja nicht anlügen...
Er brummte...Die Antwort war wohl nicht richtig...Automatisch schaute ich ängstlich zu ihm, um nach seiner Hand zu schauen, welche wahrscheinlich gleich wieder auf meiner Wange landet...
Doch nichts passierte, er schien zu überlegen und grinste mich dann leicht an. "Okay. Also, wenn du dich benimmst und meinen Befehlen folgst, wirst du auch kleine Belohnungen bekommen. Steh auf und zieh dich aus."
Was war das dann für ein Satz bzw. was wollte er mir damit sagen...Zuerst eine Regel...Dann ein Befehl...welchen ich am liebsten nicht ausführen würde...Doch würde ich wirklich noch mehr Schläge wollen...Würde er nicht doch früher oder später...mich sehen...
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Dla nastolatkówEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...