▫Noel▫
Kaum waren wir durch die Tür von Mr. Baranows Büro brachen bei mir alle Däme. Ich ließ mich auf den Boden fallen, schluchzte, weinte, krallte mich an meinem Hoddie fest und schlug auf den Boden.
Ich...Ich konnte das nicht...Ich war noch nicht bereit! Nein! Nein! Nein! Stopp! Bitte! Bringt mich wieder in mein Zimmer! Bitte!
Ich bin noch nicht bereit! Nein! Wieso ich? Warum holte er mich ab? Bitte! BITTE! Ich kann dass nicht...Ich bin noch nicht so weit...
Ich war doch gerade erst drei Tage hier! Nicht mal! Gerade hatte ich mich doch an alles gewöhnt! Nein! Nein! Nein! Stop! Bitte! Es soll aufhören! Alles soll aufhören! Ich will in mein Bett! In mein Zimmer! Zum Unterricht! Ja sogar zu Sport würde ich gerade lieber gehen!
Dieser Mann...Er war nun mein Master...Er hatte mich gekauft! Er durfte alles mit mir machen! Er würde mich schlagen...bestrafen...entjungfern...und wahrscheinlich Dinge tun, die ich mir nicht mal vorstellen konnte...
Stopp! Stopp! Die Gedanken sollen aufhören! Bitte! Nein! Allein die Vorstellung machte mir eine solche Angst...Nein! Bitte! Keine Schmerzen! Kein Schmerzen!
Mit flacher Atmung und zitternden Gliedern blieb ich liegen...War das...schon wieder eine Panikattacke...?
Ich war wie versteinert...Was war gerade passiert? Ich...Ich hab mich einfach auf den Boden geworfen...Vor ihm...Vor...meinem Meister...Mister Orlands...Was...Was würde er nun mit mir...machen?
Unsicher sah ich aus meinen geschwollenen Augen zu ihm hoch. Er stand da, hielt die Leine zu meinem Halsband locker in der Hand und sah mich komisch an...Sein Blick wirkte so interessiert...so fasziniert...aber auch so dominant...und angsteinflösend...
Keine Sekunde konnte ich ihm in die Augen blicken...Stattdessen sah ich auf meine Hände...Schon wieder hatte ich die Verbände schmutzig gemacht...Und schon wieder trat leicht Blut hervor...Ich machte alles falsch...
Er würde mich nun bestrafen, oder? Würde mich schlagen und mir all meine Fehler aufzählen...Wahrscheinlich würde er mir heute noch meine Jungfräulichkeit nehmen...mit mir schlafen...gegen meinen Willen...
Schon wieder kamen mir die Tränen und ich schniefte leise vor mich hin. Wieso sagte er nichts..? Wieso war er so still? War er so still weil er so sauer war? Oder warum sonst...?
"Steh auf." sagte er ruhig und zog leicht an der Leine. Aufstehen...Ich sollte aufstehen...das war ein Befehl...ein ganz klarer...
Zitternd erhob ich mich, wobei meine Beine kaum noch Kraft hatten mich zu tragen. Leicht stützte ich mich deshalb an der Wand ab...Wie sollte ich so nur laufen...
Wo würden wir überhaupt hin gehen...Wo wäre meine Zukunft...An welchem Ort werden all die schrecklichen Dinge passieren...?
Er nickte leicht und sah mich wieder mit einem Blick an, welchen ich nicht deuten konnte. "Mitkommen." sagte er und lief dann los. Natürlich folgte ich ihm brav, jedoch waren Bereiche ohne eine Wand unglaublich schwer zu überwinden...Mein Kreislauf war mittlerweile so weit im Keller...Ich hatte das Gefühl jeden Moment ohnmächtig zu werden...
Vor meinen Augen flimmerten schwarze Punkte und verdunkelten mein Sichtfeld...Bitte...Wann waren wir den dort...Wo war überhaupt dort...Was war überhaupt unser Ziel...?
Konnte...Konnte ich nicht einfach wieder zurück gehen...Zurück zu Chris...und Alex...Ich...Ich konnte mich von ihnen gar nicht verabschieden...Wussten sie die ganze Zeit bescheid? Wussten es alle anderen, außer ich? Haben sie mich die ganze Zeit nur angelogen?
Ohne, dass ich etwas sagen konnte legte er seinen Arm um meine Talie...Warte...Bitte...Nein...Wieso berührte er mich...Sofort begann ich zu zittern und fühlte mich so unwohl in meiner eigenen Haut...aber...aber wenn ich jetzt was sagen würde...würde das nicht alles nur schlimmer machen? Und...Und es war ja Stoff dazwischen...Mein Pullover...
Ohne auf meinen Kopf zu hören öffnete sich meine Lippen. "B-Bitte...nicht...a-anfassen..." krächzte ich erschöpft und völlig ängstlich. Erschrocken über meine Tat blickte ich ihn aus großen Augen an und schlug mir die Hand auf den Mund...
Nein...Nein! Wieso hab ich das getan? Ich war so dumm...so dumm! Dumm! Dumm! Dumm!
Er lachte jedoch nur leicht auf und festigte seinen Griff. "Erstens gehörst du mir, ich darf dich anfassen und machen was ich will. Und zweitens würdest du sonst umkippen, ich bin ja nicht blind." sagte er ruhig, aber mit einer unglaublichen Dominanz darin, die mich schlucken ließ. Anfassen...wo er will...Nein...bitte nicht...
Unsicher nickte ich einfach nur, da ich eine andere Reaktion nicht zu stande brachte. Zu sehr kreiste ich wieder in Gedanken und so präsent war die Angst und die Panik.
Vor einem Auto kamen wir zum Stehen. War das sein Auto? Würden wir damit wegfahren? Wohin würden wir fahren? Würde ich...vielleicht Hilfe holen können...oder abhauen können...?
"Steig ein." sagte er mir, während er mir die hintere Tür offen hielt. Zitternd setzte ich mich auf den Platz und war froh, als er endlich seinen Arm um mich weg nahm...Endlich...
Er schnallte mich an und legte mir Fußfeseln an, welche er unter dem Beifahrersitz befestigte...Schon wieder...gefesselt...Doch ich ließ ihn machen...Keine Faser meines Körpers bewegte sich...nicht einmal atmen tat ich...Erst als er meine Tür schloss und ich für wenige Sekunden alleine war, atmete ich durch.
Auf dem Fahrersitz nahm er platz, schnallte sich ebenfalls an und startete den Motor. Da ich nicht wusste, was ich machen durfte, schaute ich einfach auf den Boden und knetete meine Hände...
Ich war viel zu erschöpft meinen Emotionen Ausdruck zu verleihen...Sie waren in mir aber ich konnte sie nicht ausdrücken...Nicht einmal nach draußen sah ich wirklich...Nicht einmal die Aussicht und das Tageslicht, welches ich in letzter Zeit so selten gesehen hatte genoss ich...
Es war gerade einmal drei Tage her, dass ich in einem Auto saß, aber trotzdem fühlte es sich so fremd und unwohl an...Ich wollte hier nicht sein...
Wie...Wie würde mein neues Leben nun aussehen...Würde ich bei ihm überleben...? Würde...Würde jemals wieder alles okay werden...?
Stumm liefen die Tränen meine Wangen hinab, während sich das Auto langsam bewegte...
Einen Blick aus dem Fenster erlaubte ich mir dann doch und sah ich das Gebäude...Worin Chris...und Alex gerade waren...Wo die anderen waren...Wo es okay war...Wo ich überleben konnte...Und nun war all das weg...Oder besser gesagt...war ich weg davon...
▫Upload: 21.02.2021▫
▫1060 Wörter▫
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...