▫Noel▫
Er war mir so nahe...Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren...Sein Körper war warm...
Ich lag stocksteif da und traute mich nicht einmal zu atmen. Er streichelte über meinen Bauch. "Entspann dich Kleiner." er gähnte einmal "Wir kuscheln nur~ Das ist doch schön." murmelte er, während er mir durch die Haare strich.
Unsicher nickte ich...War es denn schön? Für ihn bestimmt...Ich wollte einfach nur weg von ihm...Was er vorhin getan hatte...Nein...Er war ein Monster...Ein Monster, was mich geschlagen und benutzt hat...angefasst hat und auf mein Bein gewixxt hat...
Es gab an sich viel schönere Bezeichnungen für seine Handlung bzw. für einen Orgasmus...aber es passte hier einfach nicht...nicht bei ihm...Er war mein Master...er zwang mich zu so vielem...und bestrafte mich für so vieles...Er hatte eine schöne Bezeichnung nicht verdient...
Leise began ich zu weinen und krallte mich dabei in die Decke...Es war einfach zu viel...zu viel passiert...zu viel hier zu sein...Allgemein zu viel...
Wie lange war ich mittlerweile von zuhause weg...sechs Tage...oder nicht doch schon sieben...Mittlerweile würden sie es bestimmt herausgefunden haben...Mama und Papa würden sich bestimmt Sorgen machen...unglaublich große Sorgen...
Egal wie wenig Aufmerksamkeit sie mir manchmal schenkten oder wie gestresst sie waren, ich wusste, dass sie mich lieben...unglaublich sehr sogar...Ich war ihr kleines Genie...ihr Schachkönig...der beste Keksbäcker...der beste große Bruder...und der beste und geliebteste Sohn...
Wie würden sie Laura und Mariella erklären, dass ich weg war...? Wie würde es ihnen gehen? Würden sie es verstehen...? Würde ich sie jemals wieder sehen...? Würden sie jemals wieder glücklich werden...? Würde....ich jemals wieder glücklich werden?
Mittlerweile war ich wieder ein Häufchen Elend, welches Rotz und Wasser heulte...Wieso durfte ich nicht bei ihnen sein? Wieso musste ich hier sein? Warum durfte ich nicht bei ihnen bleiben und weiterhin glücklich sein...?
Er bewegte sich neben mir...Ich wusste ja noch nicht mal seinen Namen...und er hatte alles mit mir gemacht...und wusste auch alles über mich...
Er setzte sich auf und krammte an seinem Nachttisch herum, kurz darauf schaltete er die Nachttischlampe an und sah mich mit einem konischen Blick an...beinahe mitleidig und verständnisvoll...
"Hier." meinte er, während er mir eine Packung Taschentücher reichte. Diese nahm ich sofort und innerhalb weniger Minuten war sie leer...und alle Tücher nass...
Er hatte jedes einzelne in den Müll geworfen und strich mir wieder durch die Haare...Wahrscheinlich um mich zu beruhigen oder so...
"Warum hast du so geweint?" fragte er ganz sanft und ruhig, wie er es eigentlich nie tat, normalerweise war er laut und kalt...aber jetzt war er sanft und auf einmal fühlte sich seine Hand in meinen Haaren angenehm an...
Wieso interessierte er sich denn jetzt für mich...Er war doch das Monster...welches für all das hier verantwortlich war...
Mittlerweile hatte ich mich wieder etwas beruhigt...nur ab und zu quoll eine Träne aus meinem Auge...Meine Atmung war sogar wieder ruhig und normal...
Ich zuckte mit den Schultern...ich wollte ihm nicht alles sagen...so viel reden wollte ich nicht...dafür war ich zu sehr ich...und fühlte mich hier einfach nicht wohl..."E-Einf-fach alles ist zu v-viel." erklärte ich deshalb kurz und schniefte danach einmal auf.
Er seufzte und kraulte weiter durch meine Haare. "Du musst lernen dich unterzuordnen...Ich hab das Sagen...Benehmen dich besser und du wirst auch viel mehr Freiheit bekommen...An den Schmerz wirst du dich irgendwann gewöhnen oder ihn immerhin akzeptieren müssen...Beuge dich einfach und dein Leben hier wird viel schöner." sagte er.
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...