▫Noel▫
Hätte ich den Läufer auf C5 gezogen...hätte ich somit sein Pferd blockieren können...und dadurch wäre ich wieder im Spiel gewesen...
Oder hätte ich...-
Meine Gedanken wurden unterbrochen durch die Tür, welche sich öffnete.
Ich bin immer noch hier?...Ich war doch gerade...in der Schach-AG...
Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Meine Gedanken und Erinnerungen hatten mich so aufgefressen, dass ich alles vergessen hatte...wo ich war...wie ich hier herkam...Die Zwillinge...All das war gerade weg...einzig und allein das Schachbrett und die Figuren darauf hatten existiert.
Es kam ein Mann in den Raum...Ich glaube es war einer von denen, die mich entführt hatten...
Mit großen Augen achtete ich auf jede seiner Bewegungen, nicht einmal zu blinzeln traute ich mich.
Er bewegte sich auf mich zu und meine Atmung verschnellerte sich. Die Angst, die Panik, die Gänsehaut auf dem ganzen Körper, der Angstschweiß und der kalte Schauer, welcher mir über den Rücken fuhr, waren mit einem Mal wieder da.Werde ich n-nun sterben? Was wird er mit mir...tun?
Aus seinem Gesicht konnte ich keine Emotionen lesen, seine Augen und alle anderen Gesichtszüge spiegelten pure Kälte wieder.
Seine Hand kam mir immer näher. Warte- Wann kam er denn überhaupt so nahe an das Bett heran?
Mittlerweile zitterte ich wie Espenlaub und atmete hektisch durch den Knebel. Verzweifelt begann eine Träne aus meinem Auge zu rollen. Ich hatte solche Angst. Noch verzweifelter versuchte ich durch den Knebel hindurch mit ihm zu sprechen.
Ich wisperte die ganzen Fragen, welche mir im Kopf schwirrten und mir die Nerven raubten. Doch man verstand nichts...
"Jetzt halt gefälligst deinen Mund oder du bleibst hier einen weiteren Tag so sitzen!" zischte er mich an und nun wusste ich auch, dass die Kälte in seinem Gesicht nur oberflächlich war. In seiner Stimme war Wut...Macht...und Dominanz...
Sofort blieb ich still und schloss aus Angst meine Augen. Ich wollte nicht sehen, was er tun würde...
Seine Hände legten sich um meinen Hals und öffneten den Knebel, welchen er kurzerhand komplett abnahm. "Ein Wort und du bekommst ihn wieder!" gab er mit der selben Stimme wie davor von sich. Aus Angst bekam ich nichtmal ein Nicken zustande...
Ich darf nicht reden...Ich glaube das sollte ich mir merken...
Aber wo war ich denn hier, dass ich nicht reden durfte? W-wozu hatten sie mich entführt?
Unsicher öffnete ich nun meine Augen und sah ihn direkt an. Doch sobald er dies bemerkte und seine Augen in meine blickten, wendete ich meinen Blick ab. Die pure Kälte war auch in seinen Augen. Und aus dieser Nähe konnte ich sie nur noch besser spüren.
Er seufzte und öffnete nun auch die Fesseln an meinen Händen. Ein Blick auf meine Handgelenke verriet mir, dass ich sie mir wirklich gut aufgeschürft und angeschlagen habe. Überall waren kleine blaue und lila Flecken sowie getrocknetes Blut und kleine Wunden.
Nun entfernte er sich wieder und stand vor dem Bett. Das Zittern hatte immer noch nicht aufgehört und auch der Angstschweiß war noch da.
"Steh auf und geh auf die Toilette!" sagte er nun und zog mich dabei an meinem Handgelenk vom Bett. Ein lautes Wimmern verließ meine Lippen, als er all die Wunden und Flecken berührte.
Unsicher sah ich mich um, in der Hoffnung irgendwo hier eine Toilette zu finden. Das einzige was ich nun erblickte waren zwei weitere Betten und ein winziger Schrank. Das Zimmer war einfach nur ein winziger Raum mit drei Betten...
Sind also noch andere hier? Kann ich vielleicht doch alleine hier raus? O-oder mit der Hilfe von den anderen?
Am Ende des Raumes waren zwei Türen...Eine wird wahrscheinlich zu einem Bad führen...
Doch diese Einsicht kam zu spät und so hatte der Mann seine Hand an meinen Rücken gelegt und schuckte mich in die Richtung.
Mein Gleichgewicht konnte ich gerade so halten und so ging ich schnell in diese Tür hinein.Und tatsächlich, hier befand sich eine Toilette und ein kleines Waschbecken. Daran stand auch ein Becher mit zwei Zahnbürsten. Es sind also wirklich noch andere Leute hier!
Das...Das heißt doch immerhin, dass ich nicht sterben werde oder?
"Beeil dich verdammt nochmal!" kam es laut von draußen und allein dieser kurze Satz verdoppelte meine Angst. Schnell setzte ich mich also auf die Toilette und wusch mir danach schnell die Hände. Es tat gut auf die Toilette zu gehen und meine Blase zu leeren...
Schnell tappste ich wieder vor die Tür und sah den Mann unsicher an. Er schien so genervt und wütend. Ich hatte dass Gefühl ihn nicht einschätzen zu können...nicht einschätzen zu können, was als nächstes passiert...
Er nahm mein Kinn fest in die Hand und drückte es nach unten, so dass ich auf den Boden sehen musste. "Schau niemanden an! Dein Blick gehört auf den Boden! Verstanden?!" brummte er. Sofort öffnete ich meinen Mund und wollte ihm antworten. Er wollte doch die Antwort oder? Jedoch sollte ich auch nicht sprechen...
Mit dieser Erkenntnis schloss ich meinen Mund schnell und nickte minimal. Damit nahm er dann auch seine Hand von meinem Kinn und atmete einmal aus.
"Ich bring dich zum Essen, danach geht es Duschen. Das was du wissen musst erkläre ich dir auf dem Weg." sagte er nun etwas ruhiger. Ein zögerliches Nicken kam von mir.
Somit lief er auch direkt los, aus der anderen Tür raus und durch und einen langen Gang. Meinen Blick hatte ich auf seine Schuhe gerichtet um immerhin irgendwie mit ihm mit zu kommen. Das war jedoch gar nicht nötig, da er mich sowieso fest an der Schulter packte, sobald wir aus der Tür raus waren.
W-Was wird nur aus mir werden? Was...Was wird nun passieren?
▫Upload: 30.01.2021▫
▫950 Wörter▫
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Ficção AdolescenteEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...