▫Noel▫
Am nächsten Morgen wurde ich von ganz alleine wach. Es war noch früh, am liebsten würde ich weiter schlafen und noch ein wenig dößen. Wir hatten Besuch, da konnte ich morgens kaum Aufgaben machen ohne sie zu wecken.
So drehte ich mich um, zog die Decke ein Stück höher und schloss die Augen. Es war ein neuer Tag...heute würden die beiden gehen...Ich war froh, dass Caleb ging, aber Sebastian sollte hier bleiben...Er...Er hatte ja gestern Abend...so leiden müssen...Sein Schrei wird immer in meinem Gedächtnis bleiben...
Mike wird sowas auch irgendwann von mir wollen, irgendwann mit mir schlafen wollen und das würde nicht mehr wirklich lange dauern denke ich...Und schon wieder machte sich dieses Unwohl Gefühl in mir breit...Diese Angst und Panik, dieses Unwohlsein und die Ungewissheit...
Würde er sanft sein? Irgendwie? Oder würde er mich erbarmungslos benutzen, so wie Caleb es mit Basti tat...Vielleicht sollte ich den Rat von Basti wirklich befolgen...und mit Mike reden...Dann wusste ich immerhin irgendwas, wusste vielleicht was ihm gefällt und so auch indirekt was er machen würde...
Wow...durch die Gedanken war ich bin komplett wach und würde auch nicht mehr einschlafen können...Aber es war ja klar, durch die Angst spannte ich mich immer an und fühlte mich so unwohl...bestimmt wurde auch immer Adrenalin von meinem Körper ausgeschüttet...
Unsicher stand ich also auf. Mal wieder war ich nicht gefesselt. Immerhin etwas...Leise tappste ich ins Bad und ging auf die Toilette, anschließend putzte ich mir meine Zähne.
Als ich zurück ins Schlafzimmer kam saß Mike wach im Bett und machte irgendwas an seinem Handy...Er war also wach...ich hatte also nicht mehr meine Ruhe...Naja wobei...die anderen waren noch nicht wach und er schien entspannt zu sein. Vielleicht könnten wir noch ein oder zwei Stunden entspannt verbringen...
So saß ich mich neben ihn aufs Bett und nuschelte ein leises "Guten Morgen." Er hatte sein Handy schon weg gelegt und sah mich an, ehe er mir auch schon durch die Haare fuhr. "Guten Morgen~" grinste er mich an.
Ich ging nicht weiter auf seine Tonlage oder irgendwas davon ein, sondern genoß einfach seine Berührung. Er war sanft und machte das einzige, bei welchem ich den Hautkontakt zwischen uns beiden mochte.
Sollte ich ihn jetzt darauf ansprechen? Oder würde ich ihn damit nur auf dumme Gedanken bringen? Aber...Aber würde es nicht irgendwann sowieso passieren? Nein! Nein nein nein...solche Gedanken sollte ich nicht haben! Am besten soll es nie passieren! Trotzdem...Darüber reden wäre bestimmt gut...
Unsicher zupfte ich an seinem Ärmel und sah ihn schüchtern an. Ich würde definitiv das ganze Gespräch unwohl und fehl am Platz fühlen...
Er sah mich an, zog eine Augenbraue hoch und stoppte das Kraulen. Nein...Bitte weiter machen...Aber das war eine Aufforderung zum Reden, das hatte er schon oft gemacht...
"A-Also...Sebastian hat mir g-geraten...mit dir zu sprechen..." fing ich leise an und rückte näher zu ihm...Es war komisch, ich suche seine Nähe so oft und mag es manchmal bzw. meistens sogar zu kuscheln...aber auf der anderen Seite hasse ich ihn...abgrundtief und habe eine so große Angst vor ihm, wie sich niemand vorstellen kann...Er war immer noch das selbe Monster wie zuvor...Das hatte er gestern Abend wieder bewiesen...
Ich wusste absolut nicht, warum das so war und warum ich so fühlte oder dachte...Konnte ich nicht einfach wieder nach Hause? Zu Mama und Papa? Sie machen sich bestimmt Sorgen...unglaublich große Sorgen...Bestimmt wurde mittlerweile nach mir gesucht...
Aber...sie werden mich wohl nie finden...so weit wie wir gefahren waren und so lange, wie ich schon hier war...Ich sollte jetzt nicht über sie nachdenken...
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Double Checkmate | Shadowuniversum
Teen FictionEin Auftrag eines völlig Fremden war es, welcher letztendlich sein Leben komplett veränderte. Aus seinem ruhigen Leben in eine neue Welt, die Welt des Sklavenhandels und des Schmerzes. Aus Freunden und Familie wurden Erinnerungen. Aus Fremden würd...