,,Hast du deinen Auftrag beendet? Ihn getötet?"
,,Ja, mein Lord." flüsterte ich leise. Mein Blick galt dem Boden; meiner blutverschmierten Kleidung. Meinen Schuhen, meinen Hände, meinem Zauberstab; alles war voller Blut. Fremden Blut. Das Blut des Mannes, den ich so eben ermordet hatte.,,Gut gemacht. Geh dich nun säubern, ich erwarte dich dann im Saal." sprach der dunkle Lord. Er legte seine kalte, knochige Hand an meine Wange; zwang mich so ihn anzusehen. ,,Du bist stark, mein Kind; anders als dein verweichlichter Vater. Du wirst groß raus kommen. Eines Tages, wenn die Zeit gekommen ist. Sie werden zu dir aufsehen; dank mir."
Ich versuchte vor seinen Augen zu fliehen; mich so nicht in ihnen wiederzuerkennen. Ich löste schließlich meinen Blick, ging die lange schwarze Treppe hinauf. Wir befanden uns in einem versteckten Haus. Es war klein, verlassen, düster. Es war mein Zuhause. Es war kein Ort der Liebe, vielmehr ein Ort der Angst. Ein Ort des Hasses. Niemand wusste, dass es mich gab; dass ich überhaupt existiere. Niemand, außer ihm.
Eilig ging ich ins Bad, säuberte mich; betrachtete mich im Spiegel. Überall war Blut. In meinem Gesicht, unter meinen Fingernägeln, an meinen Beinen. Ich sah furchtbar aus; hasste diesen Anblick. Dabei war es beinah Alltag. Ein unumgänglicher Alltag; mein Alltag. Seit Jahren. Niemand wusste welcher Tätigkeit ich nachging; wieso ich dies tat. Niemand würde es verstehen. Denn ich wurde zum Töten geboren.
Ich wusch meinen Körper, zog mir saubere Kleidung an. Es war bereits spät in der Nacht, der Vollmond schien strahlend durch die Fenster. Ich war müde doch wusste, dass mein Auftrag noch nicht beendet war. Ich ging hinunter, erwartete nervös das Gespräch mit dem dunklen Lord. Er wartete bereits auf mich, strich ungeduldig über seinen Zauberstab. Er saß im großen Saal, hielt eine kleine Ampulle zwischen seinen Fingern. Die Ampulle mit dem Blut seines Opfers; die, die ich ihm mitgebracht hatte. Mitbringen musste. Nach jedem Auftrag, nach jedem Mord. Jedes Mal. Es waren zu viele um sie zählen zu können; um es zu wollen. Zu viele Leben, die ich bereits auslöschen musste.
,,Setz dich." forderte er, als ich den Raum betrat. Ich folgte seinen Worte, nahm vor ihm Platz. Das Zimmer war dunkel; einzig und allein der Kamin spendete ein wenig Licht. Ein wenig Wärme. Es war sperrig eingerichtet; ein kleiner Tisch, vier Stühle, zwei Sessel. Mehr nicht. Keine Bilder, keine Erinnerungen; keine Habseligkeiten.
,,Ich werde morgen auf Reise gehen. Mich woanders niederlassen." fuhr er fort. ,,Du wirst mich begleiten. Ich benötige weiterhin deine Aufträge und Informationen."
Er wirkte konzentriert, irgendwie erwartungsvoll. Ich war sein wertvollster Besitz und doch der Todesser den Niemand kannte.Todesengel . So wurde ich genannt.
Ich tötete ohne Außnahme; hinterließ niemals eine Spur. Trug eine schwarze Maske, eine schwarze Robe. Ich war schnell; unauffällig. Die Todesser wussten, dass der Todesengel dem dunklen Lord unterlag. Doch wer der Todesengel tatsächlich war, schien niemand zu ahnen; zu hinterfragen.
,,Wohin werden wir reisen?" fragte ich mit unveränderter Miene nach.,,Zu einem meiner Todesser. Lucius Malfoy. Wir werden uns in seinem Anwesen niederlassen; von dort aus das nächste Vorgehen besprechen. Ich werde ein Todesser-Treffen einberufen. Du wirst teilnehmen."
,,Ich? Ich war noch nie dabei, mein Lord." antwortete ich ein wenig überrascht. Seit ich denken konnte wurde ich von der Außenwelt verheimlicht; vielmehr versteckt. Bei meinen Aufträgen trug ich stets eine Maske; einen dunklen langen Umhang. Niemand außer dem dunklen Lord wusste von meiner Existenz. Warum sollte sich dies nun ändern?
,,Ich erwarte Großes von dir, mein Kind." Er stand auf, kam auf mich zu. Mit seinen kalten Händen griff er an mein Gesicht, betrachtete mich für einige Sekunden. ,,Du fängst an ihr immer ähnlicher zu sehen. Wir wollen doch dein hübsches Gesicht nicht ewig geheim halten, oder?" lachte er mit einem unfassbar diabolischen Grinsen.
,,Alles weitere wirst du morgen erfahren." fuhr der dunkle Lord fort. ,,Geh nun schlafen, wir werden bereits in der Früh abreisen." Er stand auf, verließ das Zimmer.
DU LIEST GERADE
Order of Death - Deatheaters Girl - Draco Malfoy
Science FictionGehorchen ist mein Alltag; töten mein Auftrag. »Du wirst mir gehorchen; geh und komm deiner Bestimmung nach«, sprach er und überreichte mir meinen nächsten Auftrag. Wieder ein Mord. Der Ort? Hogwarts. Trauer, Angst und Hass; mein Leben war gezeichn...