-dreiundfünfzig-

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Eine furchtbar unangenehme Stille war eingetreten. Einzelne Steine fielen von den zerstörten Mauern hinunter. Die Erstklässler weinten. Daphne schrie aus ganzen Herzen immer wieder meinen Namen. Blaise hielt sie mühselig fest; ihre Trauer hatte sich schnell in Wut gewandelt. Wut gegenüber Alec; Wut gegenüber Draco. Wut gegenüber jeden hier, der sich nicht für mich eingesetzt hatte.

,,Wir hätten sie retten können!" schrie sie weinend. ,,Draco; wir hätten sie retten-"
,,-schweig endlich!" unterbrach Voldemort ihre Rufe. ,,Dummes Mädchen."
Er trat einige Schritt vor; zog Lewis mit sich mit. Er weinte bitterlich; er verstand nicht was hier geschah. Wer Draco war; wer ich war. 

Herablassend sah Voldemort auf meinen regungslosen Körper hinab; er wartete auf meine Kräfte. Das sie ausbrechen würden; das irgendetwas geschehen würde. Doch nichts. 
,,Wieso geschieht nichts?!" schrie er und schubste Draco von meinem Körper. Er sah sich meinen Körper an; verstand nicht wieso sein Plan gescheitert war. Er hatte alles bedacht; sein Plan hätte in Erfüllung gehen können. Doch dieses Mal; dieses Mal war ich schneller gewesen. 

,,Weil sie Ihnen nicht gehört." raunte Draco voller Hass, als er sich seine Tränen weg wischte. ,,Sie hat Ihnen noch nie gehört; und auch jetzt gehört sie Ihnen nicht!"
,,Ihr habt mich hintergangen." sagte Voldemort hasserfüllt, als er zwischen Draco und Alec hin und her blickte. ,,Ihr elendigen Verräter!" schrie er, als er nach seinem Zauberstab griff; Draco es ihm gleich tat. Zwei unfassbar helle Blitze trafen aufeinander; einer rot der andere grün. Die Todesser um uns herum verschwanden; schienen den Hinterhalt gewittert zu haben.

Dunkler, tief schwarzer Rauch umhüllte all unsere Körper; beschränkte unsere Sicht. Es war wie der Nebel im Wald; wie der Nebel am frühen Morgen. Dabei jedoch so unfassbar dunkel und schwarz. Es war der Moment auf den ich gewartet hatte; es war Snape.

,,Ophelia!" schrie Daphne fassungslos, als auch Draco zu mir blickte; mit seinen eigenen Augen sah, dass er mich nicht getötet hatte. Das ich nicht gestorben bin. Das ich am Leben war. Ich verschwand in dem dichten Nebel; einzig und allein die zwei kraftvollen Lichtblitze ließen uns ein wenig in der Dunkelheit erkennen.

,,Alec!" rief ich, als ich ihn zu mir zog. Sofort riss ich Lewis an meinen Körper; rannte mit Alec und ihm in meinen Armen einige Meter hinter eine Mauer. 
,,Es hat funktioniert, Ophelia!" sagte Alec erleichtert. ,,Es hat funktioniert! Geht es dir gut?"
,,Mir geht es gut, keine Sorge." antwortete ich hektisch. ,,Lewis, Lewis sieh mich an." flüsterte ich ihm zu, als ich ihn hinunter ließ; ihm mit zittrigen Händen seine Tränen weg wischte. ,,Du musst mir jetzt zuhören."

,,Wer bist du?" fragte er völlig verängstigt. ,,Woher kennst du meinen Namen?"
,,Das-" ich zögerte. ,,-ist eine lange Geschichte. Ich hoffe, dass ich sie dir irgendwann erzählen kann." lächelte ich traurig, als ich mich in seinem Gesicht wiedererkannte. Wie ähnlich er mir war; wie er die Augen meiner Mutter trug. Unserer Mutter. 

,,Lewis; hör mir zu. Das hier ist mein bester Freund Alec; du kannst ihm vertrauen, er wird dich jetzt in Sicherheit bringen." fuhr ich fort.
,,Nein; nein ich will nicht-"
,,-Alec wird dich jetzt mitnehmen; dort wirst du in Sicherheit sein. Ich verspreche es dir." unterbrach ich ihn, als ich ihn hochhob; ihn in Alecs Arme drückte. ,,Nimm ihn, Alec."

,,Was ist mit dir, Ophelia?" fragte er nervös. ,,Komm mit uns-"
,,-nein." fiel ich ihm ins Wort. ,,Ich muss Draco helfen, ich-"
,,-du wirst nach kommen." unterbrach nun er mich. ,,Oder?"
Traurig lächelte ich ihn an; umarmte ihn und Lewis innig. 
,,Du musst mir etwas versprechen." flüsterte ich ihm ausweichend ins Ohr.
,,Alles, Prinzessin."
,,Wenn ich nicht wiederkehre, dann erzähl Lewis seine Geschichte. Die ganze Geschichte." antwortete ich mit Tränen in den Augen. ,,Bitte."
,,Ich verspreche es." antwortete er ein wenig zögernd. 

Order of Death - Deatheaters Girl - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt