Die Stunden verstrichen; der Mond schien von Minute zu Minute immer heller zu werden. Es war inzwischen mitten in der Nacht; 3.28 Uhr exakt. Wir hatten den Abend noch gemeinsam mit Daphne, Alec und Narcissa verbracht; viel geredet. Daphne hatte die Neuigkeit von Voldemorts Präsenz mehr zugetragen, als ich vermutet hatte. Sie hatte geweint; ausgerechnet sie hatte sich schuldig gefühlt. Der Mensch, der alles für mich gegeben hatte; schon immer. Dabei lag all die Schuld allein bei mir.
Draco schlief inzwischen tief und fest; sein Arm lag, so wie jede Nacht, noch eng um meinen Körper. Er wollte mir zu jeder Zeit das Gefühl von Sicherheit geben; zu diesen Zeiten besonders. So wie ich. Das ich ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte, hatte etwas mit Schutz zu tun; er hätte es nicht verstanden, doch ich wusste wer es verstehen würde.
Leise stieg ich aus dem Bett; zog mir schwarze Kleidung an. Band mir mein Haar zu einem kurzen Zopf; nahm den Dolch und meine Maske zwischen meine Hände. So leise ich nur konnte verließ ich schließlich das Schlafzimmer; warf mir meine lange schwarze Robe über, als ich die Treppen hinunter rannte. Mit Absicht auf die eine knarrende Stufe getreten war.
Ich verließ das Anwesen; blieb unten stehen. Ich setzte mir meine Maske auf; hatte bereits vor einigen Minuten gemerkt, dass ich schon längst nicht mehr alleine war. Die große Tür öffnete sich; ein leuchtender Zauberstab kam mir entgegen. Er kam näher; blieb schließlich unmittelbar vor mir stehen.
,,Warum sind wir hier?" ertönte Alecs dunkle Stimme, als er den Zauberstab senkte; ich unter meiner Maske ein wenig grinsen musste. Mein Plan funktioniert hatte.
,,Ich wusste, dass du mich weder am Tag noch in der Nacht unbeaufsichtigt lassen würdest." antwortete ich, als ich mir meine Maske zur Seite schob; er auf meine Augen traf. Er wirkte wütend; doch viel mehr angespannt und neugierig.
,,Was machst du hier, Ophelia?" fragte er erneut. ,,Warum die Maske; der Dolch? Sag mir was hier los ist!",,Ich brauche deine Hilfe, Alec." flüsterte ich, als seine Wut in Sorge umschlug. Er verstaute seinen Zauberstab in seiner Innentasche; sah mich dominant und selbstsicher an. ,,Vertraust du mir auch jetzt noch?" Ich streckte ihm meine Hand aus; ohne zu zögern legte er seine in meine. Apparierte gemeinsam mit mir.
Im Bruchteil der Sekunde war das Malfoy Anwesen verschwunden; tau nasses Gras war feuchtem Sand gewichen.,,Wo sind wir hier?" entgegnete er, als er sich verwirrt umsah; nichts außer Sand unter seinen Füßen fühlen und Wasser in der Ferne; angeleuchtet vom hellen Mond erblicken konnte.
,,Mein Wohlfühlort." antwortete ich, als ich unsere Zauberstäbe erleuchtete; sie in den Sand steckte. ,,Der Ort, an dem ich mit meinen Gedanken alleine sein kann. Ich war seit über 10 Jahren nicht mehr hier gewesen; es hat sich viel verändert."
,,Warum bin ich hier? Warum nicht Draco?"
,,Weil ich deine Hilfe brauche, Alec. Nicht als Freund... sondern als Komplize." gestand ich, als er mich fassungslos ansah; seine Augen Wut und Enttäuschung in sich trugen.,,Du willst wieder töten?" flüsterte er völlig enttäuscht, als er von mir sah.
,,Nein." lächelte ich traurig und griff nach seiner Hand. ,,Alec; bitte-" flehte ich. ,,-ich werde dir alles erzählen; ich halte das nicht mehr aus. Ich will nicht wieder nach Azkaban-"
,,-du machst Witze, oder?" unterbrach er mich lautstark. ,,Du trägst die Kleidung die dich zu einem Monster gemacht hat, verdammt! Die Maske die die letzten Augenblicke von Voldemorts Opfern eingefangen hat; den Dolch der noch immer fremdes Blut trägt!" schrie er fassungslos. ,,Du willst töten? Dann geh! Ich werde dich nicht aufhalten, Ophelia!",,So ist das nicht, Alec." wisperte ich eingeschüchtert mit Tränen in den Augen. ,,Ich will nicht töten, ich-"
,,-warum sind wir dann hier?" fiel er mir erneut ins Wort. ,,Warum belügst du deine Familie? Draco! Warum trägst du die Kluft, die dich in eine Bestie verwandelt!?"
Sprachlos sah ich ihn an; ließ meine Tränen über meine Wangen gleiten.
,,Weil ich Hilfe brauche." flüsterte ich schließlich. ,,Ich brauche Hilfe, oder-" stockte ich, als ich auf meine Knie in den nassen Sand fiel; bitterlich zu weinen begann. ,,-ich kann nicht mehr, Alec. Ich bin am Ende; ich will nicht mehr! Ich habe keine Kraft mehr!"
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Order of Death - Deatheaters Girl - Draco Malfoy
Science FictionGehorchen ist mein Alltag; töten mein Auftrag. »Du wirst mir gehorchen; geh und komm deiner Bestimmung nach«, sprach er und überreichte mir meinen nächsten Auftrag. Wieder ein Mord. Der Ort? Hogwarts. Trauer, Angst und Hass; mein Leben war gezeichn...