-zweiundzwanzig-

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Es war der 29. Dezember; vier Tage waren mittlerweile seit dem Abschlussball verstrichen. 2 Tage, seitdem Draco sein Gedächtnis wieder hatte. Stunden, seitdem er endlich wieder bei mir war. Wir waren vergangenen Abend in meinem Bett eingeschlafen; Arm in Arm. Wir hatten die ganze Nacht bloß geredet. Es tat so gut ihn wieder für mich zu haben. Es tat so gut, nicht mehr allein zu sein. Es tat so gut, wieder meinen Traum zu leben.

,,Ich glaube nicht, dass sie Sex hatten." ertönte eine leise Stimme. ,,Hier liegt nirgendswo Unterwäsche; sie tragen noch immer die Kleidung von gestern."
,,Warum sind wir überhaupt hier? Ich habe Hunger, Daphne." entgegnete eine zweite Stimme ein wenig skeptisch.

,,Keine Sorge; sie wollen, dass wir hier sind. Vertrau mir." verteidigte sich die erste Stimme wieder. Selbstbewusst und nicht ganz ernst gemeint.
,,Daphne!" knurrte Draco lang-gezogen mit seiner rauen Morgenstimme.
,,Oh-" flüsterte sie ein wenig erschrocken, als ihre Augen auf die von Draco trafen.

,,Guten Morgen, kleiner Bruder." lächelte sie zufrieden. Ich hatte meine Augen noch geschlossen; war jedoch schon seit Minuten wach. Ich belauschte ihr Gespräch; strengte mich an nicht lauthals loslachen zu müssen.
,,Was macht ihr hier? Blaise-" knurrte Draco. ,,-hast du dein Mädchen nicht im Griff?"

,,Ach bitte." schnaubte Daphne laut auf. ,,Niemand hat mich im Griff."
,,Du kennst sie doch, Draco." antwortete Blaise entspannt und mit knurrenden Magen.
,,Gut geschlafen?" grinste sie Draco an. ,,Scheint, als müsste ich mich daran gewöhnen, dich von nun an öfter in meinem Schlafzimmer willkommen zu heißen. Ich sollte wohl damit aufhören hier in Unterwäsche rumzulaufen."

,,Könnt ihr bitte gehen?" entgegnete Draco mittlerweile genervt. ,,Ich will nicht, dass ihr sie weckt."
,,Süß; wie naiv du bist." schmollte sie lachend. ,,Die kleine Schauspielerin ist doch schon lange wach. Nicht wahr, Ophelia?"
Ich fing an zu grinsen; öffnete meine Augen.
,,Na also." grinste Daphne zufrieden.

,,Ihr seid wirklich wie die Kinder die man nicht haben will." lachte ich. ,,Immer und überall; ihr seid immer dann da, wenn man euch am wenigsten gebrauchen kann."
,,Ich liebe dich auch." antwortete sie mit einem Zwinkern. ,,Wie auch immer; bald ist Frühstück. Wir haben Winterferien; die sollten wir nutzen."
,,Können wir erstmal wach werden, Daphne?" fragte ich mit einem Gähnen.
,,In 10 Minuten beim Frühstück." grinste sie und zog Blaise bereits mit aus dem Zimmer.

Dracos und mein Blick trafen sich; wir mussten beide lachen. Ich schmiegte mich wieder an Draco an; er legte seinen Arm um mich.
,,Es ist komisch." raunte er leise. ,,Das es nun so offiziell ist; dass alle davon wissen. Dass ich dich endlich in aller Öffentlichkeit küssen kann."

,,Es ist; so normal." lächelte ich schwach. ,,Es ist das, was ich mir immer erhofft hatte. Das Normal-Sein."
,,Gewöhn dich dran-" grinste er zufrieden und gab mir einen sinnlichen Kuss. ,,-dieses Gefühl wird nie wieder verschwinden."

Die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen wieder zu fliegen; wild und intensiv. Kreuz und quer. Seine Hände an meinem Hals, an meiner Taille; in meinem Haar. Seine bloße Anwesenheit; seine Augen. Schon lange war ich nicht mehr bloß verliebt.

Draco und ich hatten uns endlich aufgerafft zum Frühstück zu gehen. Es waren Weihnachtsferien; noch bis ins neue Jahr hinein. Das Frühstück fand später statt; die Halle war beinah noch leer. Die weihnachtliche Dekoration hing noch; es war eine wundervolle Atmosphäre.

,,Da seid ihr ja endlich." sprach Daphne drängelnd, als wir neben ihr und Blaise Platz nahmen. Ich saß Pansy und Alec gegenüber; keiner von beiden würdigte mich eines Blickes. Eigenartig; so zurückhaltend und still kannte ich keinen von beiden.

,,Was wollen wir heute machen? Vielleicht Schlittschuh laufen! Der ganze See ist zugefroren." schwärmte Daphne.
,,Klingt gut." lächelte ich schwach und ein wenig abwesend. ,,Pansy? Können wir kurz reden?"

Order of Death - Deatheaters Girl - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt