,,Lass ihn deine Gefühle für ihn; seine Gefühle für dich vergessen. Er soll sich bloß an den Auftrag erinnern. Nicht an dich; nicht an eure Gespräche, nicht an eure Zweisamkeit. Er soll vergessen, dass er dich jemals geliebt hat. Er soll vergessen, dass du ihn jemals geliebt hast. Er soll dich fortan nur noch als Komplizin sehen."
Es waren Alecs Worte; es war seine Forderung gewesen. Seine Forderung, damit er weder Draco noch mich beim dunklen Lord verraten würde. Denn würde der dunkle Lord von meinen menschlichen Gefühlen erfahren; würde Draco sterben. Er würde ihn töten; er würde mich büßen lassen. Doch dieses Mal würde es keine Illusion sein.
Mit unfassbar zittrigen Händen nahm ich meinen Zauberstab runter; sah verzweifelt in Dracos Augen. Es war anders; dieser Bann, dieses Bund zwischen uns; es war weg. Seine suchenden Augen; sie waren weg. All seine Gefühle zu mir, all seine Erinnerungen; sie waren einfach weg.
,,Ophelia?" fragte er orientierungslos und sah sich um. ,,Warum sind wir hier?"
Eilig wischte ich mir meine Tränen weg.
,,Du solltest zurück in die große Halle gehen." antwortete ich ihm so überzeugend ich nur konnte. ,,Du wolltest noch mit Pansy tanzen." lächelte ich schwach.
,,Wie auch immer." antwortete er unbeeindruckt, vielleicht noch ein wenig durcheinander. ,,Wir sehen uns morgen." sprach er noch uninteressiert, als er das Zimmer verließ. Ich auf meine Knie fiel; zu weinen begann.,,Sieh dich nur an-" sprach Alec gehässig, als er zu mir hinunter in die Hocke ging. ,,-weinend und schwach; und alles nur wegen diesem Jungen. Armselig; du warst einmal so stark. Ich habe dir einen Gefallen getan, Ophelia. Das solltest du am besten wissen."
Er stand wieder auf, ging zur Tür. ,,Um deine sogenannten Freunde kümmer ich mich; sie sollen ihm keinen Unsinn über euch erzählen." sprach er noch, ehe auch er das Klassenzimmer verließ.Voller Herzschmerz griff ich mir an meine Brust; atmete angestrengt und schmerzerfüllt aus. Er hatte vergessen. Er hatte alles vergessen; er hatte mich vergessen. Ich hatte mich endlich einem Menschen geöffnet, ich hatte mich verliebt; ich war das erste Mal in meinem Leben wirklich glücklich gewesen. Und nun; nun war alles erneut verloren gegangen. Es sollte der schönste Tag meines Lebens werden und doch wurde es der schlimmste.
Beinah 2 Stunden hatte ich noch in diesem leeren und dunklen Klassenzimmer verbracht. Ich war nicht mehr zurück zum Ball gegangen; hatte nicht mehr nach meinen Freunden gesucht. Ich wollte und konnte nicht. Alec hatte wohl auch ihnen die Erinnerung genommen; nun wusste niemand mehr was einst zwischen Draco und mir war.
Mit aufgeschürften Knien, tränenunterlaufenen Augen und einem gebrochenen Herzen ging ich zurück zu meinem Zimmer; erschrak, als ich Draco vor meiner Tür sitzen sah.
,,Draco?" entgegnete ich überrascht; beinah schon hoffnungsvoll.
,,Blaise und Daphne sind bei mir im Zimmer; kann ich heute hier schlafen?" fragte er beinah schon genervt. ,,Du wirst nicht bemerken, dass ich hier bin."
Meine Mundwinkel gingen wieder nach unten; meine kurze Hoffnung durfte sich wieder nicht entfalten. Er wusste noch immer nichts von unseren Gefühlen; er wusste nichts mehr über mich. Es war wirklich geschehen.,,Natürlich, Draco." antwortete ich leise und schloss mein Zimmer auf. Wir traten ein; es war ein komisches Gefühl. Er war mir so nah; und doch war er mir noch nie so fremd gewesen.
,,Weißt du noch warum ich den Vollmond nicht mag, Draco?" platze es ängstlich aus mir heraus.
,,Vollmond? Was redest du da?" entgegnete er irritiert und zog eine Augenbraue an. ,,Ophelia, es ist fast halb 4 nachts. Ich will bloß noch schlafen gehen." fluchte er und zog sein Hemd aus; legte sich in Daphnes Bett; bließ die Kerze auf seinem Nachttisch aus. Ließ mich trauernd, fassungslos und ängstlich in der Dunkelheit zurück.Nicht einmal Freunde waren wir mehr. Nicht einmal seine Freundschaft war mir mehr geblieben. Er hatte wirklich alles vergessen; einzig und allein der Auftrag verbindete er noch mit mir. Er hatte meine Vergangenheit vergessen, unsere Gefühle; unsere Küsse. Einfach alles.
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Order of Death - Deatheaters Girl - Draco Malfoy
Science FictionGehorchen ist mein Alltag; töten mein Auftrag. »Du wirst mir gehorchen; geh und komm deiner Bestimmung nach«, sprach er und überreichte mir meinen nächsten Auftrag. Wieder ein Mord. Der Ort? Hogwarts. Trauer, Angst und Hass; mein Leben war gezeichn...