-achtundvierzig-

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Es hatte nicht lange gedauert; zu oft hatte ich diesen Prozess bereits durchlaufen. Ich war wieder in Hogwarts; doch ich durfte es nicht sein. Es gehörte zu einer der unzähligen Abmachungen die ich mit Dumbledore getroffen hatte; doch es musste sein. Ich konnte es nicht umgehen; ich musste Alec finden.

Es war Donnerstag Abend, es schien, als wäre der ganz normale Unterricht wieder eingekehrt. Einige Schüler liefen durch die Korridore; einige saßen in der Bibliothek. Andere genossen den ersten warmen Frühlingsabend.

Leise und wie ein Schatten lief ich durch die Korridore; verharrte, als ich ein Gespräch im Slyterhin-Gemeinschaftsraum wahrnehmen konnte. Vorsichtig blickte ich um die Ecke; erschrak, als ich Lewis erkennen konnte. Gemeinsam mit seiner kleinen Freundin; einem weiteren Erstklässler.

,,Professor McGonagall wird uns Punkte abziehen, Lewis!" flüsterte das Mädchen ängstlich, als die Drei einige Süßigkeiten in ihren Taschen verstauten. ,,Wir müssten längst in unseren Schlafsäalen sein! Was, wenn der Todesengel kommt und uns findet?"
Schlagartig gingen meine Mundwinkel nach unten; mein Gehör wurde deutlicher.

,,Sie ist bloß irgendein Mädchen; die ganze Zauberwelt sucht sie." antwortete Lewis unbeeindruckt. ,,Sie würde wohl kaum einfach hier rumlaufen und Erstklässler töten."
,,Das weißt du nicht, Lewis." entgegnete das Mädchen sichtlich eingeschüchtert.
,,Du hast Recht-" grinste Lewis frech. ,,-vielleicht ist sie bereits hinter dir her!" sprach er lachend, als er seiner ängstlichen Freundin hinterher rannte; sie im Gemeinschaftsraum verschwanden.

,,Er ist bloß ein Kind." ertönte eine bekannte Stimme hinter meinem Rücken; ließ mich nicht eine Sekunde aufschrecken. ,,Er weiß nicht was er sagt-"
,,-er weiß, dass der Todesengel eine Mörderin ist." unterbrach ich ihn und drehte mich zu ihm um. ,,Er weiß bloß noch nicht, dass diese Mörderin seine große Schwester ist, Alec."

,,Seit wann interessiert es dich was ein elfjähriger Junge über dich denkt, Prinzessin?" fragte er unbeeindruckt, als er an meine kurzen Haarsträhnen griff. ,,Das kurze Haar steht dir wirklich gut." lächelte er schwach; so, als schien er mir gegenüber gar keine Wut zu hegen. ,,Und du trägst wieder deine Uniform-"
,,-eine schwarze Robe und eine blutverschmierte Maske schienen mir dann doch nicht das ideale Outfit zu sein." unterbrach ich ihn ironisch und sah mich weiter nach Schülern und Professoren um.

,,Warum bist du wieder hier, Ophelia?" fragte er leise.
,,Ich muss mit euch reden-" ich sah zu ihm hoch. ,,-mit dir, Alec."
Sein Blick wurde ernster; konzentrierter.
,,Können wir in dein Zimmer? Oder zu Daphne-"
,,-komm." fiel er mir selbstbewusst ins Wort.

Er griff nach meiner Hand; ging selbstsicher durch den Gemeinschaftsraum; weiter die Treppen hinauf.
,,Als Freundin erweckst du wohl noch weniger Aufmerksamkeit." zwinkerte er, als er an Blaise Zimmer anklopfte. Diese sich bereits nach wenigen Sekunden öffnete; ich in die großen Augen von Blaise schaute.

,,Seht wen ich euch mitgebracht habe." grinste Alec stolz, als ich bereits Daphnes helles Haar hinter Blaise erkennen konnte.
,,Ophelia?" rief sie, als sie Blaise zur Seite schob. ,,Ophelia!"
,,Shht." ermahnte ich sie, als sie mich bereits in das Zimmer zog; wir die Tür fest verschlossen.

,,Du bist wieder hier." sprach sie unfassbar erleichtert, als die Umarmung immer enger wurde. ,,Wir haben uns solche Sorgen-"
,,-ich werde nicht bleiben, Daphne." unterbrach ich sie und schob sie ein wenig von mir. Irritiert sah sie mich an; enttäuscht.

,,Warum bist du dann wieder hier?" fragte Blaise. ,,Wir dachten, dass wir dich nie wiedersehen."
,,Die Pläne haben sich geändert, doch ich werde nicht bleiben." antwortete ich und sah mich sehnsüchtig um. ,,Wo ist Draco?" fragte ich schließlich, als die Mundwinkel meiner Freunde bereits nach unten gingen.

Order of Death - Deatheaters Girl - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt