-neunundfünfzig-

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,,Ist alles in Ordnung?" fragte er besorgt, als ich mich in die Umarmung hinein gelegt hatte; mein Gesicht und meine verschlossenen Augen gegen seinen Oberkörper presste.
,,Ja." flüsterte ich den Tränen nahe. ,,Sie waren alle so wunderbar, Draco."
,,Familie hält zusammen; und wir sind eine Familie, Darling." erwiderte Draco und begann sanft mit mir hin und her zuschaukeln.

Das ganze Zimmer war dunkel, doch unzählige Kerzen, auf dem Boden, auf den Tischen und schwebend in der Luft, erhellten seinen Raum in einem umwerfenden warmen Kerzenschein. Ein Plattenspieler spielte im Hintergrund ein leises Stück; draußen hatte es mittlerweile zu regnen begonnen. Die Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheiben; gaben der Atmosphäre ein ganz bestimmtes Flair. Es war ein Moment, den ich nie wieder vergessen wollte. Es war unser Abschied.

,,Ich hatte noch immer keine Zeit, um zu realisieren, dass er wirklich fort ist." fuhr ich nach einigen ruhigen Sekunden fort. ,,Er ist wirklich tot; ich bin endlich von ihm gelöst."
,,Er wird dir nie wieder weh tun, Darling. Nie wieder."
,,Doch." erwiderte ich mit Tränen in den Augen, als ich zu ihm hinauf sah; wir stehen blieben.

,,Was meinst du?"
,,Er ist tot und dennoch bestimmt er weiterhin mein Leben." erklärte ich mit zittriger Stimme. ,,Durch ihn habe ich meine Freiheit verloren; auch nach seinem Tod. Durch ihn habe ich einen Ruf erhalten; einen Namen. Ich werde gesucht und als Monster betitelt. Ich bin die "Unerwünschte Nummer 1" des Zauberministeriums. Es fühlt sich an, als wäre nicht er tot sondern ich."

,,Es tut mir so leid, dass du das alles ertragen musstest; und es immer noch anhält. Ich wünschte, dass ich dir diese Last abnehmen könnte; ich deine Angst durch pures Glück ersetzen könnte." sagte er traurig, als ich sanft zu lächeln begann.
,,Das tust du doch bereits, Draco." lächelte ich und schmiegte mich erneut an ihn. ,,Niemand wäre an meiner Seite geblieben; niemand. Ich habe meine Gefühle abgestellt; ich habe dich verletzt und-" stockte ich. ,,-ich habe getötet."

,,Du wirst keinen Grund finden warum ich von deiner Seite weichen würde. Keinen einzigen, Ophelia." erwiderte er streng, als er mit seiner Hand an meine Wange glitt; mir eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr steckte. ,,Dein Haar-" lächelte er ein wenig ablenkend. ,,-bereust du es?"
,,Warum?" fragte nun ich. ,,Gefalle ich dir weniger mit schulterlangem Haar?"

,,Nein." antwortete er ernst. ,,Wunderschön bist du mit langen und kurzen Haaren; Veränderungen machen das Leben erst aus." grinste er selbstbewusst, als er meiner Stirn einen zarten Kuss gab. ,,Und ich heiße jede Veränderung willkommen, die unsere gemeinsame Zukunft mitgestaltet."
,,Du bist so fantastisch." schwärmte ich erneut ein wenig emotional. ,,Womit habe ich dich bloß verdient?"

,,Komisch; das selbe habe ich auch gerade denken müssen, als du zu mir hoch geblickt hast. Ich frage mich das bereits, seit du mir gesagt hast, dass du dich in mich verliebt hast. Seit wir uns geküsst haben; seit ich das erste Mal deine Augen erblicken durfte. Seit du mir versprochen hast meine Frau werden zu wollen." antwortete er selbstbewusst und ohne lange nachgedacht zu haben. ,,Wir sind perfekt füreinander; du tust mir gut und ich dir. Das Resultat von zwei Seelenverwandten."

,,Ich liebe dich unfassbar, Draco." lächelte ich, als ich auf meine Zehenspitzen ging; meine Lippen auf seine trafen.
,,Und ich liebe dich, Mrs. Malfoy." antwortete er in den Kuss hinein. ,,Heute, morgen; bis in alle Ewigkeit."

Einige Minuten standen wir noch weiter in der Raummitte; schaukelten sanft hin und her. Genossen die Musik. Den Augenblick. Die Zeit allein. Es waren keine 16 Stunden mehr bis sich unsere Wege trennen würden; doch jetzt, in diesem Moment, fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Eine Ewigkeit die niemals enden würde.

Eine Stunde verging; es war nun bereits 1 Uhr in der Nacht. Wir hatten uns mittlerweile umgezogen; lagen nun gemeinsam in seinem Bett. Wir lagen nebeneinander; mit unseren Gesichtern zueinander geneigt. Wir sahen uns bloß in unsere Augen; lächelten, denn weinen wollten wir nicht mehr. Schnell hatten wir ein Gesprächsthema gefunden; ein Thema, welches uns ein gutes Gefühl geben sollte. Ein Thema, welches und Hoffnung schenken sollte. Unsere Zukunft.

Order of Death - Deatheaters Girl - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt