-dreiundsechzig-

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,,Nun denn-" fuhr Greengrass nach einigen Überlegungen fort. Unbeeindruckt; viel mehr genervt. Durch Druck der Öffentlichkeit und durch Narcissas beeindruckende Worte war er nun dazu gezwungen dem auch Folge zu leisten. ,,-Zeuge 1; Zeuge 1!" rief er genervt. ,,Zeuge 1 soll seine Beobachtungen ablegen."
Mit einem zufriedenen Lächeln nahm Narcissa wieder neben Draco Platz. Er hatte ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt; ich konnte es nicht hören, doch er hatte ihr seine Dankbarkeit ausgesprochen. Das Draco für uns beide sprach schien Narcissa zu wissen.

Erneut und nicht zum letzten Mal schlug die große Saaltür auf; hinein kam die Person, die ich heute am meisten vermisst hatte. Ihr blondes Haar lag streng und glatt über ihren Schultern; ihr Blick war ernst.
,,Nein! Nein, auf keinen Fall!" entgegnete Mr. Greengrass entsetzt, als er seine Tochter erblickte. ,,Meine Tochter wird nicht aussagen!"

,,Aber-"
,,-keine Widerworte!" unterbrach er Daphne streng und befahl zwei Wärtern sie aufzuhalten. ,,Meine jüngste Tochter hat erst vor wenigen Minuten von den Qualen meiner Erstgeborenen gesprochen." rechtfertigte er sich vor den neugierigen Augen der Reporter. ,,Ihr dies zuzumuten; noch Lügen zu verbreiten, wird nicht geduldet!"

,,Es sind keine Lügen!" schrie Daphne wütend, als die zwei Wärter sie bereits gepackt hatten; sie mit sich mit zogen. ,,Ophelia ist kein schlechter Mensch; sie hat dabei geholfen Hogwarts zu retten! Sie-" noch bevor sie ausreden konnte, war sie mit den zwei Männern verschwunden; die Tür war zugefallen.

,,Mr. Greengrass!" ertönte Narcissas aufgebrachte Stimme. ,,Sie haben kein Recht dazu, die Zeugen für-"
,,-das Recht habe ich, Verehrteste." fiel er ihr ins Wort und richtete seine verrutschte Krawatte zurecht. ,,Daphne Greengrass ist nicht in der Lage eine glaubwürdige und wahrheitsgemäße Aussage zu tätigen." fuhr er fort und richtete sich erneut an die Presse. ,,Durch Manipulation kann diese Zeugin nicht zweifelsfrei gehört werden; ihre Aussage wird somit abgelehnt." sagte er streng, als er dies wütend auf seinem Pergament notierte. 

,,Daphne." wimmerte ich entsetzt; mit Herzschmerz. Ich sah hilfesuchend zu Narcissa und Draco; hoffte inständig, dass Narcissas Zeugen mir tatsächlich eine Chance von Gerechtigkeit erkämpfen könnten.
,,Wir fahren fort." entgegnete Greengrass gestresst weiter. ,,Zeuge 2-" er blätterte in seinen Unterlagen, als seine Worte bereits unterbrochen wurden.
,,Alec." ertönte die dunkle Stimme. Seine braunen Locken; seine grünen Augen. Wie hatte ich ihn vermisst.

,,Alec und weiter?" fragte Greengrass überheblich, als Alec im Zeugenstand Platz nahm; mir mutmachend zuzwinkerte.
,,Alec." wiederholte er seine Worte. ,,Einfach nur Alec."
,,Nicht einmal einen Nachnamen besitzt der Knabe." witzelte er und sah lachend zu den Reportern. 
,,Ich war ein Todesser-" fuhr er fort, als er so die lauten Gespräche und das Gelächter mit einem Schlag brach. ,,-ich habe dem dunklen Lord gedient; ebenso wie Ophelia. Ich habe sie dort kennengelernt."

,,Wieso sollten wir einem Todesser erlauben, eine Aussage in einem so umfangreichen Prozess zu tätigen?" hakte Greengrass abwimmelnd fort. Doch Alec schien vorbereitet zu sein. Er griff in seine Jackeninnentasche; warf ein Pergament in die Luft, welches Reihum durch den Saal glitt.
,,Anklage fallengelassen." antwortete er unbeeindruckt. ,,Ich bin offiziell ein freier Mann; so wie Sie, Sir." grinste er provokant. 

,,Tätigen Sie ihre Aussage, Junge." forderte Greengrass genervt; hektisch. ,,Der Prozess soll heute noch ein Ende finden."
,,Ophelia ist die Enkelin des dunklen Lordes; doch keiner von Ihnen hat ihre Geschichte hinterfragt." antwortete er schließlich ernst. ,,Da stellt sich mir die Frage, warum nicht die ganze Wahrheit aufgedeckt werden soll, verehrtester Zauberminister?"
Dieser räusperte sich bloß; richtete sein schwarzes Gewand und sah von den neugierigen Reportern.

,,Voldemort war der Vater von Ophelias Vater; tötete jedoch seinen eigenen Sohn kaltblütig vor den Augen von Ophelia. Sie war noch ein Kind. Erst sah sie zu wie ihr Vater ermordet wurde; danach ihre Mutter. Voldemort war fortan der einzige Mensch in ihrem Leben; Regeln, Gesetze und Normen konnten so niemals von Ophelia erlernt werden."

Order of Death - Deatheaters Girl - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt