-einundachtzig-

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Seine Mundwinkel gingen nach unten, doch die Liebe und Fürsorge wich auch jetzt nicht aus seinen Augen. Zart griff er nach meiner Hand; zog mich zu ihm in seine Arme.
,,Dir geht es nicht gut, habe ich Recht?" flüsterte er in die Umarmung hinein, während ich mein tränenüberströmtes Gesicht gegen seine Brust presste. Er begann sanft mein Haar zu streicheln; sein Herzschlag hatte sich vor Sorge und Nervosität beschleunigt. ,,Erzähl mir was los ist, Darling. Ich höre dir zu; ich werde nicht von deiner Seite weichen."

,,Voldemort." wisperte ich mit zittriger Stimme, als ich zu ihm hinauf sah; er mich mit weit aufgerissenen Augen anblickte. ,,Er ist wieder da, Draco. Ich sehe ihn. Ich höre und spüre ihn. Jeden Tag. Jede Nacht." weinte ich. ,,Er ist in meinem Kopf; er lebt in mir."
,,Seit über 6 Wochen nun erträgst du diese Qual?" entgegnete er fassungslos. Er glaubte meinen Worten sofort; zweifelte nicht eine Sekunde. Seine Wangen waren noch blasser als sonst; sprachlos schlug er sich seine Hand vor den Mund. An seine Schläfe. In seinen Nacken.

,,Es tut mir leid, Draco." wimmerte ich ängstlich, als er mich streng in seine Arme zog; mich bloß festhielt; mich weinen ließ. Kämpfen.
,,Dir muss nichts leid tun, Darling; nicht eine Sache." antwortete er leise; wütend, dass auch nach so vielen Jahren Voldemort nicht von mir abgelassen hatte. Zögernd sah er hinter uns; dann wieder zu mir. ,,Er ist hier, oder?"

Ich nickte. Trocknete meine Tränen; sah an Draco vorbei, direkt zu Voldemort. Er stand auf der Brücke zu unserem neuen Zuhause; trug einen schlichten schwarzen Anzug. Er sprach kein Wort; alles was er tat war lachen. Kalt. Emotionslos. Gebieterisch. Diabolisch.
,,Was will er von dir, Darling?" fragte Draco weiter, als seine Gedankengänge bereits in Wissen umschlugen; er nach einer Lösung suchte, ohne den wahren Grund zu kennen.

,,Er-" flüsterte ich, als ein ganz bestimmtes Detail meine Worte unterbrach. Meine Augen waren einem Glitzern gefolgt; hoch oben in dem Haus. Es war ein Schmetterling; daneben ein Vogel. Über ihnen ein Regenbogen. Es waren Schnitzereien; veredelt mit zarten Glitzertönen in weiß, gold und smaragdgrün. Sie hingen an einem der Fenster. Ich wusste sofort, dass sie zu einem Mobiles gehören mussten; dass dieses Zimmer unser künftiges Kinderzimmer werden sollte. Draco hatte mich überraschen wollen; er hatte mich in das künftige Kinderzimmer bringen wollen. ,,-nichts." fuhr ich schließlich fort. ,,Er will nichts von mir, Draco. Er ist bloß da und ich kann ihn nicht vergessen." log ich, als ich meine Augen von dem funkelnden Schmetterling aus hellem Holz nahm.

,,Warum hast du nicht mit mir geredet? Oder wenigstens mit Daphne; oder Alec. Oder mit meiner Mutter." flüsterte er. ,,Wir hätten dir alle zugehört."
,,Angst." lächelte ich traurig, als er mir eine meiner Tränen trocken rieb. ,,Ich wollte das gerade erst wiedergewonnene Familienglück nicht wieder zerstören. Narcissa kann endlich wieder lächeln; sie scheint endlich wieder Liebe und Glück in der Familie gefunden zu haben. Auch ohne deinen Vater. Daphne und Alec haben erst vor 4 Wochen ihr zweites Kind bekommen, Draco. Was sie nun brauchen ist Ruhe und das Gefühl von Sicherheit. Ich hatte es einfach satt der Grund für Angst, Ärger und Gefahr zu sein... erneut." gestand ich.

,,Wir sind eine Familie; geht es einem von uns schlecht, dann geht es allen schlecht, Darling." lächelte er schwach, als er seine eiskalte Hand an meine Wange legte. ,,Familie bedeutet reden und zugleich zuhören. Füreinander da sein; egal wie verzweifelt oder hoffnungslos eine Situation auch wirken mag. Wir lieben dich und wollen bloß, dass es dir gut geht. Auch du verdienst Glück; du solltest lachen und mit Daphne nach Hochzeitskleidern schauen. Du solltest dich mit Alec streiten; dich dann wieder von ihm zum Lachen bringen. Du solltest sehen, dass meine Mutter bereits das erste Paar Socken für ihr Enkelkind gestrickt hat. Und du solltest sehen, spüren und wissen wie sehr ich dich liebe. So wie du nunmal bist, Ophelia. Du verdienst es; werd dir bewusst, dass wir alle hinter dir stehen. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern; doch die Zukunft."

Order of Death - Deatheaters Girl - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt