,,Die Sonne geht bereits auf." flüsterte ich müde, als Alec und ich noch immer auf diesem Felsvorsprung saßen; die ersten hellen Sonnenstrahlen auf unsere erschöpften Augen trafen. Über drei Stunden hatten wir hier noch nebeneinander gesessen; hatten den nassen Sand unter unseren Füßen gespürt. Hatten bloß dem Meeresrauschen gelauscht. Es war, als hätten wir keine folgenschwere Entscheidung getroffen; als wäre auch dieser Tag; diese Nacht bloß völlig normal gewesen.
,,Was willst du Draco sagen?" fragte Alec leise.
,,Ich weiß es nicht." lächelte ich mit Tränen in den Augen. ,,Bloß, dass ich müde bin. Ich bin so erschöpft, Alec."
,,Redet er mit dir? Jetzt gerade?"
,,Seit Stunden bereits." antwortete ich kraftlos. ,,Seine Stimme verschwindet nicht mehr aus meinem Kopf; ich muss mich bereits anstrengen, damit ich deine Worte hören kann.",,Ich verspreche dir, dass es bald ein Ende haben wird, Prinzessin." sagte Alec verzweifelt und in Sorge, als er aufstand; mir seine Hand reichte. Ich nahm sie an; ließ mich von ihm hoch in seine Arme ziehen. Ließ ihn mich halten; mich umarmen. Versuchte so vergeblich auf seine Worte zu hören; doch alles was ich jetzt nur noch hören konnte, war Voldemort.
,,Töten." - ,,Verräterin." - ,,Astoria." - ,,Gehorche mir." - ,,Du bist eine Riddle." - ,,Blut." - ,,Folter." - ,,Geh und mach mich stolz." - ,,Sie hat es verdient." - ,,Nimm ihr das, was sie dir genommen hat, kleine Ophelia."
,,Alec?" flüsterte ich, als ich mir hektisch meine Augen trocken rieb; zu ihm hoch sah. Die orangenen morgendlichen Sonnenstrahlen auf seine moosgrünen Augen trafen.
,,Ja?"
,,Du musst mir etwas versprechen-"
,,-Ophelia, nicht." unterbrach er mich. ,,Ich weiß was du mir sagen willst."
,,Einmal im Leben solltest du auf mich hören; lass mich einmal dein Leben bewahren. Bitte." sagte ich mit zittriger Stimme. ,,Geschwister beschützen sich gegenseitig; nicht einseitig.",,Ophelia-"
,,-lass es mich tun." fiel nun ich ihm ins Wort. ,,Ich brauche deine Hilfe um sie zu finden; doch wenn es soweit ist, dann verschwinde von dort."
,,Ich werde dich nicht alleine lassen."
,,Du wirst." korrigierte ich ihn streng. ,,Du bist Vater; ein Ehemann. Du hast eine Frau und zwei kleine Mädchen die dich brauchen. Ich werde ihnen nicht den Vater nehmen; meiner besten Freundin nicht die Liebe ihres Lebens." lachte ich nostalgisch, als die Tränen immer mehr wurden. ,,Sie konnte dich früher nicht leiden, erinnerst du dich?" witzelte ich, als mir bewusst wurde wie viel Zeit seit dem bereits vergangen war.,,Red nicht so einen Unsinn; ich war umwerfend." grinste Alec ironisch, als er mir meine Tränen trocknete; intensiv gegen seine eigenen ankämpfte.
,,Daphne braucht dich; und deine Töchter. Narcissa und Draco brauchen dich-"
,,-und du brauchst mich." warf er ein.
,,Ich brauche... Frieden." antwortete ich traurig. ,,Ich bin so erschöpft; so müde. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Und Draco-" lächelte ich weinend. ,,-er versucht mir mein Leben so unfassbar schön zu gestalten, ohne zu wissen, dass er mich so umbringen wird.",,Sag es ihm, Prinzessin."
,,Nein!" antwortete ich lautstark; mit weit aufgerissenen Augen. ,,Alec; du wirst ihm kein Wort sagen! Ich flehe dich an! Draco darf nichts davon erfahren; er würde sich die Schuld für All das geben. Für meine Schmerzen; für die Qual der letzten Wochen. Bitte, Alec; ich kann nicht uns beide retten; doch er-"
,,-das hier ist kein Abschied." korrigierte er mich streng, als ich tatsächlich eine einzelne Träne seine Wangen hinunter laufen sehen konnte. ,,Oder?"
,,Nein." lächelte ich verzweifelt und schuldbewusst; denn ich log. ,,Es ist kein Abschied, mein Dickkopf."Ich presste mich an ihn; er umarmte mich. Minutenlang beobachteten wir den Sonnenaufgang; ein Wort sprach dabei niemand. Es war unfassbar friedlich; es war für einige Sekunden still. Es war, als wäre ich bereits gegangen; als wäre ich erlöst worden. Es war das, wonach ich mich sehnte. Schmerzlich sehnte.
,,Wir sollten langsam zurück, Prinzessin." flüsterte Alec, als die warme Sonne aufgegangen war.
,,Ich weiß."
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Order of Death - Deatheaters Girl - Draco Malfoy
Science FictionGehorchen ist mein Alltag; töten mein Auftrag. »Du wirst mir gehorchen; geh und komm deiner Bestimmung nach«, sprach er und überreichte mir meinen nächsten Auftrag. Wieder ein Mord. Der Ort? Hogwarts. Trauer, Angst und Hass; mein Leben war gezeichn...